Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.in jenem Organe mehr vorherrschenden Stimmnerven Wir finden daß im Schlafe jede Veränderung Ueberhaupt erkannten wir in den Funktionen des ter
in jenem Organe mehr vorherrſchenden Stimmnerven Wir finden daß im Schlafe jede Veraͤnderung Ueberhaupt erkannten wir in den Funktionen des ter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="114"/> in jenem Organe mehr vorherrſchenden Stimmnerven<lb/> in genauerer Verknuͤpfung mit dem Gehirn und dem<lb/> Bewußtſeyn, waͤhrend ſchon in dem coͤliakiſchen Kno-<lb/> ten und im Magen die Nerven des eigentlichen Gang-<lb/> lienſyſtemes ungleich vorherrſchender werden.</p><lb/> <p>Wir finden daß im Schlafe jede Veraͤnderung<lb/> der Lage, wodurch die Leber aus der beim Liegen an-<lb/> gemeſſenſten Stellung kommt, Einfluß auf die Art<lb/> und Lebhaftigkeit unſrer Traͤume habe. Bey dem Er-<lb/> wachen aus beſonders ſchweren und lebhaften Traͤu-<lb/> men, zeigt uns ein eigenthuͤmliches unangenehmes Ge-<lb/> fuͤhl in der Gegend der Leber, den Urſprung jener<lb/> Erſcheinungen an, ein leichteres Geſchaͤft der Ver-<lb/> dauung bringet einen geſunden, ruhigeren Schlaf mit<lb/> ſich, waͤhrend Stoͤrungen und Erſchwerungen jenes<lb/> Geſchaͤftes, gewoͤhnlich einen von Traumbildern un-<lb/> terbrochenen Schlaf zur Folge haben.</p><lb/> <p>Ueberhaupt erkannten wir in den Funktionen des<lb/> Ganglienſyſtemes, eine in materieller Bildung befan-<lb/> gene (verlarvte) geiſtige Thaͤtigkeit. Wie die Saͤure,<lb/> die vorher heftig brennend auf die Organe des Ge-<lb/> ſchmackes und des aͤußeren Gefuͤhls einwirkte, wenn<lb/> ſie mit der Kalkerde zu Gyps verbunden worden, nun<lb/> auf einmal jene Eigenſchaften ganz verloren zu haben<lb/> ſcheint, wie dieſe aber ſogleich wieder aus ihrer Ver-<lb/> larvung hervortreten, wenn die Saͤure von ihrem<lb/> Materiale geſchieden wird; ſo erſcheint auch jene gei-<lb/> ſtige Thaͤtigkeit, jene werkthaͤtige Seele, ſogleich wie-<lb/> der als das was ſie urſpruͤnglich iſt, wenn ſie in dem<lb/> gewoͤhnlichen Geſchaͤft des materiellen Bildens, un-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
in jenem Organe mehr vorherrſchenden Stimmnerven
in genauerer Verknuͤpfung mit dem Gehirn und dem
Bewußtſeyn, waͤhrend ſchon in dem coͤliakiſchen Kno-
ten und im Magen die Nerven des eigentlichen Gang-
lienſyſtemes ungleich vorherrſchender werden.
Wir finden daß im Schlafe jede Veraͤnderung
der Lage, wodurch die Leber aus der beim Liegen an-
gemeſſenſten Stellung kommt, Einfluß auf die Art
und Lebhaftigkeit unſrer Traͤume habe. Bey dem Er-
wachen aus beſonders ſchweren und lebhaften Traͤu-
men, zeigt uns ein eigenthuͤmliches unangenehmes Ge-
fuͤhl in der Gegend der Leber, den Urſprung jener
Erſcheinungen an, ein leichteres Geſchaͤft der Ver-
dauung bringet einen geſunden, ruhigeren Schlaf mit
ſich, waͤhrend Stoͤrungen und Erſchwerungen jenes
Geſchaͤftes, gewoͤhnlich einen von Traumbildern un-
terbrochenen Schlaf zur Folge haben.
Ueberhaupt erkannten wir in den Funktionen des
Ganglienſyſtemes, eine in materieller Bildung befan-
gene (verlarvte) geiſtige Thaͤtigkeit. Wie die Saͤure,
die vorher heftig brennend auf die Organe des Ge-
ſchmackes und des aͤußeren Gefuͤhls einwirkte, wenn
ſie mit der Kalkerde zu Gyps verbunden worden, nun
auf einmal jene Eigenſchaften ganz verloren zu haben
ſcheint, wie dieſe aber ſogleich wieder aus ihrer Ver-
larvung hervortreten, wenn die Saͤure von ihrem
Materiale geſchieden wird; ſo erſcheint auch jene gei-
ſtige Thaͤtigkeit, jene werkthaͤtige Seele, ſogleich wie-
der als das was ſie urſpruͤnglich iſt, wenn ſie in dem
gewoͤhnlichen Geſchaͤft des materiellen Bildens, un-
ter
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