Wenn die erste Stufe eines höher organisirten Thierreichs die Klasse der Insekten ist, so finden wir hier, zugleich mit der vollkommneren Organisation, besonders der Eingeweide, die Ernährung von organi- schen Körpern, von Pflanzen. Die vollkommneren Wasserthiere, welche sich in Hinsicht der Organisation hier- an anschließen, leben in den untersten Geschlechtern von Würmern, hernach jenseit des ersten Wendepunktes, in dem Reiche der Fische, finden wir, daß die kleine- ren und schwächeren Geschlechter, den größeren und stärkeren zur Nahrung dienen, und wirklich folgen sich auch in Hinsicht der Ausbildung die Glieder einiger Reihen dieser Klasse, so wie in der Größe.
Endlich so ist auch in den höheren Klassen wieder der eine Theil an die Pflanzen, ein anderer an thieri- sche Nahrung angewiesen; so daß wir in Hinsicht der Nahrung 3 Hauptabtheilungen finden, davon die eine noch blos von der anorgischen Welt, vornehmlich vom Wasser lebt, die andre von Pflanzen, eine dritte am andern Ende gelegene von Thieren.
Die Nahrung, welche jeder Thierklasse angewiesen ist, wird uns von der größten Wichtigkeit, wenn wir, wie jetzt geschehen soll, die große Verschiedenheit, wel- che in allen Verhältnissen an den Thiergeschlechtern der verschiednen Abtheilungen gefunden wird, betrachten. Wir wollen uns dabey nur an die von Pflanzen- und Thieren lebenden Wesen und zwar vorzugsweise wieder
Wenn die erſte Stufe eines hoͤher organiſirten Thierreichs die Klaſſe der Inſekten iſt, ſo finden wir hier, zugleich mit der vollkommneren Organiſation, beſonders der Eingeweide, die Ernaͤhrung von organi- ſchen Koͤrpern, von Pflanzen. Die vollkommneren Waſſerthiere, welche ſich in Hinſicht der Organiſation hier- an anſchließen, leben in den unterſten Geſchlechtern von Wuͤrmern, hernach jenſeit des erſten Wendepunktes, in dem Reiche der Fiſche, finden wir, daß die kleine- ren und ſchwaͤcheren Geſchlechter, den groͤßeren und ſtaͤrkeren zur Nahrung dienen, und wirklich folgen ſich auch in Hinſicht der Ausbildung die Glieder einiger Reihen dieſer Klaſſe, ſo wie in der Groͤße.
Endlich ſo iſt auch in den hoͤheren Klaſſen wieder der eine Theil an die Pflanzen, ein anderer an thieri- ſche Nahrung angewieſen; ſo daß wir in Hinſicht der Nahrung 3 Hauptabtheilungen finden, davon die eine noch blos von der anorgiſchen Welt, vornehmlich vom Waſſer lebt, die andre von Pflanzen, eine dritte am andern Ende gelegene von Thieren.
Die Nahrung, welche jeder Thierklaſſe angewieſen iſt, wird uns von der groͤßten Wichtigkeit, wenn wir, wie jetzt geſchehen ſoll, die große Verſchiedenheit, wel- che in allen Verhaͤltniſſen an den Thiergeſchlechtern der verſchiednen Abtheilungen gefunden wird, betrachten. Wir wollen uns dabey nur an die von Pflanzen- und Thieren lebenden Weſen und zwar vorzugsweiſe wieder
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Wenn die erſte Stufe eines hoͤher organiſirten
Thierreichs die Klaſſe der Inſekten iſt, ſo finden wir
hier, zugleich mit der vollkommneren Organiſation,
beſonders der Eingeweide, die Ernaͤhrung von organi-
ſchen Koͤrpern, von Pflanzen. Die vollkommneren
Waſſerthiere, welche ſich in Hinſicht der Organiſation hier-
an anſchließen, leben in den unterſten Geſchlechtern von
Wuͤrmern, hernach jenſeit des erſten Wendepunktes,
in dem Reiche der Fiſche, finden wir, daß die kleine-
ren und ſchwaͤcheren Geſchlechter, den groͤßeren und
ſtaͤrkeren zur Nahrung dienen, und wirklich folgen ſich
auch in Hinſicht der Ausbildung die Glieder einiger
Reihen dieſer Klaſſe, ſo wie in der Groͤße.
Endlich ſo iſt auch in den hoͤheren Klaſſen wieder
der eine Theil an die Pflanzen, ein anderer an thieri-
ſche Nahrung angewieſen; ſo daß wir in Hinſicht der
Nahrung 3 Hauptabtheilungen finden, davon die eine
noch blos von der anorgiſchen Welt, vornehmlich vom
Waſſer lebt, die andre von Pflanzen, eine dritte am
andern Ende gelegene von Thieren.
Die Nahrung, welche jeder Thierklaſſe angewieſen
iſt, wird uns von der groͤßten Wichtigkeit, wenn wir,
wie jetzt geſchehen ſoll, die große Verſchiedenheit, wel-
che in allen Verhaͤltniſſen an den Thiergeſchlechtern der
verſchiednen Abtheilungen gefunden wird, betrachten.
Wir wollen uns dabey nur an die von Pflanzen- und
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/288>, abgerufen am 25.11.2024.
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