ren Stiel, der von dem Boden bis zur Oberfläche des Wassers heraufreicht, besitzt, hat zu gleicher Zeit, öf- ters in großer Entfernung von jenen, ihre röthlichen Blumen entfaltet. Zu diesen schwimmen die losgeris- senen männlichen Blüthen, von einer innern Sympa- thie getrieben, hinan, und auf diese sonderbare Weise geschieht hier die Befruchtung.
Es pflegen alle ausgepreßten Pflanzensäfte, de- nen die Möglichkeit einer Gährung nicht ganz genom- men ist, zu jener Zeit, wenn die Pflanzen von denen sie herkommen, blühen, eine neue Gährung zu erlei- den, und viele können nur bis zu dieser Zeit aufbe- wahrt werden.
Eben in der Zeit, wenn die Blüthen, von denen sie sich zu nähren pflegen, sich eröffnen, sieht man auch die verschiedenen Arten der Insekten aus ihren Gräbern hervorgehen. Die schöne Sympathie der Nachtigall und der Rose, ist von den Persern in unzäh- ligen Liedern besungen, wie in dem blühenden Hayn der kleine Sänger von der Liebe zur schönen Blume er- griffen, die ferne Kluft, welche die Natur zwischen der Blüthe und dem Thiere befestiget, beklagt. Die Sympathie zwischen den verschiedenen Pflanzen ist be- kannt genug. Einige nützliche Pflanzenarten haben irgend ein bestimmtes Unkraut bey sich, welches ge- wöhnlich in keinen andern Pflanzungen gedeiht. Vie- le Rankengewächse werden zwar vermischt, bald um
ren Stiel, der von dem Boden bis zur Oberflaͤche des Waſſers heraufreicht, beſitzt, hat zu gleicher Zeit, oͤf- ters in großer Entfernung von jenen, ihre roͤthlichen Blumen entfaltet. Zu dieſen ſchwimmen die losgeriſ- ſenen maͤnnlichen Bluͤthen, von einer innern Sympa- thie getrieben, hinan, und auf dieſe ſonderbare Weiſe geſchieht hier die Befruchtung.
Es pflegen alle ausgepreßten Pflanzenſaͤfte, de- nen die Moͤglichkeit einer Gaͤhrung nicht ganz genom- men iſt, zu jener Zeit, wenn die Pflanzen von denen ſie herkommen, bluͤhen, eine neue Gaͤhrung zu erlei- den, und viele koͤnnen nur bis zu dieſer Zeit aufbe- wahrt werden.
Eben in der Zeit, wenn die Bluͤthen, von denen ſie ſich zu naͤhren pflegen, ſich eroͤffnen, ſieht man auch die verſchiedenen Arten der Inſekten aus ihren Graͤbern hervorgehen. Die ſchoͤne Sympathie der Nachtigall und der Roſe, iſt von den Perſern in unzaͤh- ligen Liedern beſungen, wie in dem bluͤhenden Hayn der kleine Saͤnger von der Liebe zur ſchoͤnen Blume er- griffen, die ferne Kluft, welche die Natur zwiſchen der Bluͤthe und dem Thiere befeſtiget, beklagt. Die Sympathie zwiſchen den verſchiedenen Pflanzen iſt be- kannt genug. Einige nuͤtzliche Pflanzenarten haben irgend ein beſtimmtes Unkraut bey ſich, welches ge- woͤhnlich in keinen andern Pflanzungen gedeiht. Vie- le Rankengewaͤchſe werden zwar vermiſcht, bald um
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ren Stiel, der von dem Boden bis zur Oberflaͤche des
Waſſers heraufreicht, beſitzt, hat zu gleicher Zeit, oͤf-
ters in großer Entfernung von jenen, ihre roͤthlichen
Blumen entfaltet. Zu dieſen ſchwimmen die losgeriſ-
ſenen maͤnnlichen Bluͤthen, von einer innern Sympa-
thie getrieben, hinan, und auf dieſe ſonderbare Weiſe
geſchieht hier die Befruchtung.
Es pflegen alle ausgepreßten Pflanzenſaͤfte, de-
nen die Moͤglichkeit einer Gaͤhrung nicht ganz genom-
men iſt, zu jener Zeit, wenn die Pflanzen von denen
ſie herkommen, bluͤhen, eine neue Gaͤhrung zu erlei-
den, und viele koͤnnen nur bis zu dieſer Zeit aufbe-
wahrt werden.
Eben in der Zeit, wenn die Bluͤthen, von denen
ſie ſich zu naͤhren pflegen, ſich eroͤffnen, ſieht man
auch die verſchiedenen Arten der Inſekten aus ihren
Graͤbern hervorgehen. Die ſchoͤne Sympathie der
Nachtigall und der Roſe, iſt von den Perſern in unzaͤh-
ligen Liedern beſungen, wie in dem bluͤhenden Hayn
der kleine Saͤnger von der Liebe zur ſchoͤnen Blume er-
griffen, die ferne Kluft, welche die Natur zwiſchen
der Bluͤthe und dem Thiere befeſtiget, beklagt. Die
Sympathie zwiſchen den verſchiedenen Pflanzen iſt be-
kannt genug. Einige nuͤtzliche Pflanzenarten haben
irgend ein beſtimmtes Unkraut bey ſich, welches ge-
woͤhnlich in keinen andern Pflanzungen gedeiht. Vie-
le Rankengewaͤchſe werden zwar vermiſcht, bald um
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/251>, abgerufen am 25.11.2024.
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