und wo dieser ausgerottet worden, erscheint der Bo- den, dem Ackerbau weniger günstig, in einer eigen- thümlichen öden Gestalt. Meist fruchtbarer und in unsrer Zeit schon mehr angebaut, sind die Gegenden, deren Boden die beyden zuletzt genannten Gebirgsarten bilden.
So erscheint schon in den zunächst auf den Granit folgenden Gliedern, die kräftig entwickelte Individua- lität des ältesten Urgebirges, das in seinen runden Formen das Streben der Masse, eine selbstständige kleinere Erde, mitten in der größeren zu bilden aus- spricht, der allgemeinen Schwere wieder ganz unterle- gen, und es scheint überhaupt die Hauptmasse der anor- ganischen Welt im Granit, oder auf der westlichen Erde im Porphyr, das Maximum ihrer Vollendung, und zugleich die mächtigste körperliche Höhe erreicht zu haben, während im Einzelnen und nach der einen Sei- te hin, ein neues Maximum des Anorgischen, in den Trappgebirgen der Flözzeit erreicht ist.
Ausgezeichneter für das Auge, und zum Theil kühner und romantischer, treten die darauf folgenden Bildungen des Porphyrs und Sienits auf. Es bilden diese Gebirge, unter denen der Urzeit, zu welcher sie gehören, eine zweyte merkwürdige Reihe, und wir se- hen sie mit einem viel höherem Niveau über einen großen Theil, (besonders der westlichen) Erde verbreitet, als die zuletzt erwähnten Glieder der Urzeit.
und wo dieſer ausgerottet worden, erſcheint der Bo- den, dem Ackerbau weniger guͤnſtig, in einer eigen- thuͤmlichen oͤden Geſtalt. Meiſt fruchtbarer und in unſrer Zeit ſchon mehr angebaut, ſind die Gegenden, deren Boden die beyden zuletzt genannten Gebirgsarten bilden.
So erſcheint ſchon in den zunaͤchſt auf den Granit folgenden Gliedern, die kraͤftig entwickelte Individua- litaͤt des aͤlteſten Urgebirges, das in ſeinen runden Formen das Streben der Maſſe, eine ſelbſtſtaͤndige kleinere Erde, mitten in der groͤßeren zu bilden aus- ſpricht, der allgemeinen Schwere wieder ganz unterle- gen, und es ſcheint uͤberhaupt die Hauptmaſſe der anor- ganiſchen Welt im Granit, oder auf der weſtlichen Erde im Porphyr, das Maximum ihrer Vollendung, und zugleich die maͤchtigſte koͤrperliche Hoͤhe erreicht zu haben, waͤhrend im Einzelnen und nach der einen Sei- te hin, ein neues Maximum des Anorgiſchen, in den Trappgebirgen der Floͤzzeit erreicht iſt.
Ausgezeichneter fuͤr das Auge, und zum Theil kuͤhner und romantiſcher, treten die darauf folgenden Bildungen des Porphyrs und Sienits auf. Es bilden dieſe Gebirge, unter denen der Urzeit, zu welcher ſie gehoͤren, eine zweyte merkwuͤrdige Reihe, und wir ſe- hen ſie mit einem viel hoͤherem Niveau uͤber einen großen Theil, (beſonders der weſtlichen) Erde verbreitet, als die zuletzt erwaͤhnten Glieder der Urzeit.
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und wo dieſer ausgerottet worden, erſcheint der Bo-
den, dem Ackerbau weniger guͤnſtig, in einer eigen-
thuͤmlichen oͤden Geſtalt. Meiſt fruchtbarer und in
unſrer Zeit ſchon mehr angebaut, ſind die Gegenden,
deren Boden die beyden zuletzt genannten Gebirgsarten
bilden.
So erſcheint ſchon in den zunaͤchſt auf den Granit
folgenden Gliedern, die kraͤftig entwickelte Individua-
litaͤt des aͤlteſten Urgebirges, das in ſeinen runden
Formen das Streben der Maſſe, eine ſelbſtſtaͤndige
kleinere Erde, mitten in der groͤßeren zu bilden aus-
ſpricht, der allgemeinen Schwere wieder ganz unterle-
gen, und es ſcheint uͤberhaupt die Hauptmaſſe der anor-
ganiſchen Welt im Granit, oder auf der weſtlichen
Erde im Porphyr, das Maximum ihrer Vollendung,
und zugleich die maͤchtigſte koͤrperliche Hoͤhe erreicht zu
haben, waͤhrend im Einzelnen und nach der einen Sei-
te hin, ein neues Maximum des Anorgiſchen, in den
Trappgebirgen der Floͤzzeit erreicht iſt.
Ausgezeichneter fuͤr das Auge, und zum Theil
kuͤhner und romantiſcher, treten die darauf folgenden
Bildungen des Porphyrs und Sienits auf. Es bilden
dieſe Gebirge, unter denen der Urzeit, zu welcher ſie
gehoͤren, eine zweyte merkwuͤrdige Reihe, und wir ſe-
hen ſie mit einem viel hoͤherem Niveau uͤber einen großen
Theil, (beſonders der weſtlichen) Erde verbreitet, als
die zuletzt erwaͤhnten Glieder der Urzeit.
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/206>, abgerufen am 28.11.2024.
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