Gemeinschaftlichkeit der Centalkraft. Es wird hier sogar in den Verhältnissen der entfernteren Planeten, das Daseyn der vorhergehenden Glieder schon als noth- wendig vorausgesetzt, und der Halbmesser eines Pla- neten hat gerade dieses Verhältnis zu seiner weite- sten Entfernung von der Sonne, weil dieses letztere Element bey dem nächst vorhergehenden gerade jenes bestimmte war. Dagegen wäre (nämlich dem äußern Anschein und der gewöhnlichen Meynung nach) bey den Keplerischen Gesetzen und dem der Schwere bey irgend zwey einzelnen Planeten, oder selber bey einem allein das Verhältnis dasselbe, wenn auch weder das nächstvorhergehende noch das nächstfolgende Glied vor- handen wären, und diesem äußern Anschein nach, könn- te sehr wohl ein einzelner Weltkörper in seinem Ver- hältniß zur Sonne bestehen, ohne daß dabey das Da- seyn der andern nothwendig wäre.
Es wird in dem Verhältnis der Größen noch außer dem was die Sonnenferne des nächstvorhergehenden Gliedes hierzu beyträgt, ein nach bestimmten Gesetz fortgesetztes Steigen jener Zahl, welche die Reaction der Planeten auszudrücken scheint, deutlich gefunden, so daß diese Summe in einem folgenden Gliede nicht gerade diese bestimmte seyn könnte, wenn sie nicht schon in dem vorhergehenden Glied jene bestimmte gewe- sen wäre. Dem Anschein nach wächst diese Zahl von Glied zu Glied in dem Verhältnis der Dimensionen, oder der Potenzen, und sie ist bey dem nächstfolgen-
Gemeinſchaftlichkeit der Centalkraft. Es wird hier ſogar in den Verhaͤltniſſen der entfernteren Planeten, das Daſeyn der vorhergehenden Glieder ſchon als noth- wendig vorausgeſetzt, und der Halbmeſſer eines Pla- neten hat gerade dieſes Verhaͤltnis zu ſeiner weite- ſten Entfernung von der Sonne, weil dieſes letztere Element bey dem naͤchſt vorhergehenden gerade jenes beſtimmte war. Dagegen waͤre (naͤmlich dem aͤußern Anſchein und der gewoͤhnlichen Meynung nach) bey den Kepleriſchen Geſetzen und dem der Schwere bey irgend zwey einzelnen Planeten, oder ſelber bey einem allein das Verhaͤltnis daſſelbe, wenn auch weder das naͤchſtvorhergehende noch das naͤchſtfolgende Glied vor- handen waͤren, und dieſem aͤußern Anſchein nach, koͤnn- te ſehr wohl ein einzelner Weltkoͤrper in ſeinem Ver- haͤltniß zur Sonne beſtehen, ohne daß dabey das Da- ſeyn der andern nothwendig waͤre.
Es wird in dem Verhaͤltnis der Groͤßen noch außer dem was die Sonnenferne des naͤchſtvorhergehenden Gliedes hierzu beytraͤgt, ein nach beſtimmten Geſetz fortgeſetztes Steigen jener Zahl, welche die Reaction der Planeten auszudruͤcken ſcheint, deutlich gefunden, ſo daß dieſe Summe in einem folgenden Gliede nicht gerade dieſe beſtimmte ſeyn koͤnnte, wenn ſie nicht ſchon in dem vorhergehenden Glied jene beſtimmte gewe- ſen waͤre. Dem Anſchein nach waͤchſt dieſe Zahl von Glied zu Glied in dem Verhaͤltnis der Dimenſionen, oder der Potenzen, und ſie iſt bey dem naͤchſtfolgen-
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Gemeinſchaftlichkeit der Centalkraft. Es wird hier
ſogar in den Verhaͤltniſſen der entfernteren Planeten,
das Daſeyn der vorhergehenden Glieder ſchon als noth-
wendig vorausgeſetzt, und der Halbmeſſer eines Pla-
neten hat gerade dieſes Verhaͤltnis zu ſeiner weite-
ſten Entfernung von der Sonne, weil dieſes letztere
Element bey dem naͤchſt vorhergehenden gerade jenes
beſtimmte war. Dagegen waͤre (naͤmlich dem aͤußern
Anſchein und der gewoͤhnlichen Meynung nach) bey den
Kepleriſchen Geſetzen und dem der Schwere bey irgend
zwey einzelnen Planeten, oder ſelber bey einem allein
das Verhaͤltnis daſſelbe, wenn auch weder das
naͤchſtvorhergehende noch das naͤchſtfolgende Glied vor-
handen waͤren, und dieſem aͤußern Anſchein nach, koͤnn-
te ſehr wohl ein einzelner Weltkoͤrper in ſeinem Ver-
haͤltniß zur Sonne beſtehen, ohne daß dabey das Da-
ſeyn der andern nothwendig waͤre.
Es wird in dem Verhaͤltnis der Groͤßen noch außer
dem was die Sonnenferne des naͤchſtvorhergehenden
Gliedes hierzu beytraͤgt, ein nach beſtimmten Geſetz
fortgeſetztes Steigen jener Zahl, welche die Reaction
der Planeten auszudruͤcken ſcheint, deutlich gefunden,
ſo daß dieſe Summe in einem folgenden Gliede nicht
gerade dieſe beſtimmte ſeyn koͤnnte, wenn ſie nicht
ſchon in dem vorhergehenden Glied jene beſtimmte gewe-
ſen waͤre. Dem Anſchein nach waͤchſt dieſe Zahl von
Glied zu Glied in dem Verhaͤltnis der Dimenſionen,
oder der Potenzen, und ſie iſt bey dem naͤchſtfolgen-
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/187>, abgerufen am 22.11.2024.
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