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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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men, hatte verursacht, daß ich bey Bestimmung des
Vestahalbmessers einen 8 mal größern Werth angege-
ben, und derselbe Irrthum hatte den Uebergang, der
von der ersten Reihe zur zweyten gefunden wird, und
den Anfang der letzteren zu sehen gehindert, obgleich
dieses später die vorzüglichsten Stützen jenes Verhält-
nisses geworden sind. Ich habe deshalb in einem An-
hange zu diesen Vorlesungen, besonders das Verhältnis
der Größen noch einmal gründlicher und in sich selber
zusammenhängender durchgearbeitet, als es in meiner
erwähnten Schrift geschehen, und obgleich hierbey nur
erst die gewöhnliche Annahme der Sonnenparallaxe vor-
züglich gewählt ist, da vielleicht bei einer geringen Ver-
änderung der mittlern Entfernung der Erde, sich vieles
noch besser fügen würde, leuchtet doch schon aus die-
ser vorläufigen Anordnung, ein Gesetz der Größen deut-
lich genug hervor.

Ich zweifle auch nicht, daß man es anerkennen
würde, wenn nicht das Daseyn der beyden Reihen die
sich ja auch nicht in dem von Planetenbahn zu Plane-
tenbahn beständig bleibenden Gesetz der Schwere fin-
den, Vielen zuwider wäre. Man möchte gar zu gern
auch diese Verhältnisse, damit sie nur aus der Neu-
tonschen Theorie der Schwungkräfte erklärt werden
könnten, auf einerley Weise von Mercur bis zum Ura-
nus ablaufen lassen, wobey es freylich recht bequem
"beym Alten" bleiben könnte. Doch wollte dieses
diesmal nicht wohl gehen, da diese Verhältnisse noch

men, hatte verurſacht, daß ich bey Beſtimmung des
Veſtahalbmeſſers einen 8 mal groͤßern Werth angege-
ben, und derſelbe Irrthum hatte den Uebergang, der
von der erſten Reihe zur zweyten gefunden wird, und
den Anfang der letzteren zu ſehen gehindert, obgleich
dieſes ſpaͤter die vorzuͤglichſten Stuͤtzen jenes Verhaͤlt-
niſſes geworden ſind. Ich habe deshalb in einem An-
hange zu dieſen Vorleſungen, beſonders das Verhaͤltnis
der Groͤßen noch einmal gruͤndlicher und in ſich ſelber
zuſammenhaͤngender durchgearbeitet, als es in meiner
erwaͤhnten Schrift geſchehen, und obgleich hierbey nur
erſt die gewoͤhnliche Annahme der Sonnenparallaxe vor-
zuͤglich gewaͤhlt iſt, da vielleicht bei einer geringen Ver-
aͤnderung der mittlern Entfernung der Erde, ſich vieles
noch beſſer fuͤgen wuͤrde, leuchtet doch ſchon aus die-
ſer vorlaͤufigen Anordnung, ein Geſetz der Groͤßen deut-
lich genug hervor.

Ich zweifle auch nicht, daß man es anerkennen
wuͤrde, wenn nicht das Daſeyn der beyden Reihen die
ſich ja auch nicht in dem von Planetenbahn zu Plane-
tenbahn beſtaͤndig bleibenden Geſetz der Schwere fin-
den, Vielen zuwider waͤre. Man moͤchte gar zu gern
auch dieſe Verhaͤltniſſe, damit ſie nur aus der Neu-
tonſchen Theorie der Schwungkraͤfte erklaͤrt werden
koͤnnten, auf einerley Weiſe von Mercur bis zum Ura-
nus ablaufen laſſen, wobey es freylich recht bequem
„beym Alten“ bleiben koͤnnte. Doch wollte dieſes
diesmal nicht wohl gehen, da dieſe Verhaͤltniſſe noch

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[167/0181] men, hatte verurſacht, daß ich bey Beſtimmung des Veſtahalbmeſſers einen 8 mal groͤßern Werth angege- ben, und derſelbe Irrthum hatte den Uebergang, der von der erſten Reihe zur zweyten gefunden wird, und den Anfang der letzteren zu ſehen gehindert, obgleich dieſes ſpaͤter die vorzuͤglichſten Stuͤtzen jenes Verhaͤlt- niſſes geworden ſind. Ich habe deshalb in einem An- hange zu dieſen Vorleſungen, beſonders das Verhaͤltnis der Groͤßen noch einmal gruͤndlicher und in ſich ſelber zuſammenhaͤngender durchgearbeitet, als es in meiner erwaͤhnten Schrift geſchehen, und obgleich hierbey nur erſt die gewoͤhnliche Annahme der Sonnenparallaxe vor- zuͤglich gewaͤhlt iſt, da vielleicht bei einer geringen Ver- aͤnderung der mittlern Entfernung der Erde, ſich vieles noch beſſer fuͤgen wuͤrde, leuchtet doch ſchon aus die- ſer vorlaͤufigen Anordnung, ein Geſetz der Groͤßen deut- lich genug hervor. Ich zweifle auch nicht, daß man es anerkennen wuͤrde, wenn nicht das Daſeyn der beyden Reihen die ſich ja auch nicht in dem von Planetenbahn zu Plane- tenbahn beſtaͤndig bleibenden Geſetz der Schwere fin- den, Vielen zuwider waͤre. Man moͤchte gar zu gern auch dieſe Verhaͤltniſſe, damit ſie nur aus der Neu- tonſchen Theorie der Schwungkraͤfte erklaͤrt werden koͤnnten, auf einerley Weiſe von Mercur bis zum Ura- nus ablaufen laſſen, wobey es freylich recht bequem „beym Alten“ bleiben koͤnnte. Doch wollte dieſes diesmal nicht wohl gehen, da dieſe Verhaͤltniſſe noch

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/181>, abgerufen am 30.04.2024.