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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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verdichtete Theil desselben Elements, das hier noch im-
mer seine vorige Eigenschaften beybehalten, seyn?
Wenn nun die Erfahrung der Kometen ohne Kern, oder
jener wo der Scheinkern so wenig dicht gewesen, daß er
die Strahlen der kleinen Sterne durchgelassen, wirklich
mehr als ein Mal wahrgewesen wäre? oder viel-
mehr auf der andern Seite, ohne daß wir uns auf je-
ne verdachtigen Beobachtungen beziehen wollen, wenn
nun der Kern seine scheinbar dichtere, für das Licht
der bedeckten Gestirne undurchsichtige Beschaffenheit,
wirklich nur als einen höheren Grad derselben. Eigen-
schaft, die auch schon in einem minderen die leuchten-
de Atmosphäre besäße, hätte? Man möge nicht ver-
gessen, daß auch in den Schröterschen Beobachtungen,
kleine Sterne, die an der Gränze der leuchtenden
Sphäre noch durchschimmerten, in dem dichtern Thei-
le derselben verschwanden, obgleich dieser wohl noch
für größere, so wie für den Kern, durchsichtig gewesen
wäre. Zwar wurde nun hier diese stärkere Undurch-
sichtigkeit dem stärkeren Lichte dieses Theils der Sphäre
zugeschrieben, aber könnte nicht die scheinbar dichte
Beschaffenheit des Kerns aus derselben Ursache herrüh-
ren? Müßte nicht auch eine bestimmte Quantität Flüs-
sigkeit, sey es daß das Quantum von außen (gleich-
sam durch das Gefäß, wie bey dem Blutumlauf) oder
durch die herbeyführende Kraft bestimmt sey, wenn sie
sich zu einer Kugel geformt durch den ewigen Aether
bewegte, auch auf einem Theile ihrer Bahn, wo
gleichsam wenig oder nichts von ihr consumirt würde,

verdichtete Theil deſſelben Elements, das hier noch im-
mer ſeine vorige Eigenſchaften beybehalten, ſeyn?
Wenn nun die Erfahrung der Kometen ohne Kern, oder
jener wo der Scheinkern ſo wenig dicht geweſen, daß er
die Strahlen der kleinen Sterne durchgelaſſen, wirklich
mehr als ein Mal wahrgeweſen waͤre? oder viel-
mehr auf der andern Seite, ohne daß wir uns auf je-
ne verdachtigen Beobachtungen beziehen wollen, wenn
nun der Kern ſeine ſcheinbar dichtere, fuͤr das Licht
der bedeckten Geſtirne undurchſichtige Beſchaffenheit,
wirklich nur als einen hoͤheren Grad derſelben. Eigen-
ſchaft, die auch ſchon in einem minderen die leuchten-
de Atmosphaͤre beſaͤße, haͤtte? Man moͤge nicht ver-
geſſen, daß auch in den Schroͤterſchen Beobachtungen,
kleine Sterne, die an der Graͤnze der leuchtenden
Sphaͤre noch durchſchimmerten, in dem dichtern Thei-
le derſelben verſchwanden, obgleich dieſer wohl noch
fuͤr groͤßere, ſo wie fuͤr den Kern, durchſichtig geweſen
waͤre. Zwar wurde nun hier dieſe ſtaͤrkere Undurch-
ſichtigkeit dem ſtaͤrkeren Lichte dieſes Theils der Sphaͤre
zugeſchrieben, aber koͤnnte nicht die ſcheinbar dichte
Beſchaffenheit des Kerns aus derſelben Urſache herruͤh-
ren? Muͤßte nicht auch eine beſtimmte Quantitaͤt Fluͤſ-
ſigkeit, ſey es daß das Quantum von außen (gleich-
ſam durch das Gefaͤß, wie bey dem Blutumlauf) oder
durch die herbeyfuͤhrende Kraft beſtimmt ſey, wenn ſie
ſich zu einer Kugel geformt durch den ewigen Aether
bewegte, auch auf einem Theile ihrer Bahn, wo
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[143/0157] verdichtete Theil deſſelben Elements, das hier noch im- mer ſeine vorige Eigenſchaften beybehalten, ſeyn? Wenn nun die Erfahrung der Kometen ohne Kern, oder jener wo der Scheinkern ſo wenig dicht geweſen, daß er die Strahlen der kleinen Sterne durchgelaſſen, wirklich mehr als ein Mal wahrgeweſen waͤre? oder viel- mehr auf der andern Seite, ohne daß wir uns auf je- ne verdachtigen Beobachtungen beziehen wollen, wenn nun der Kern ſeine ſcheinbar dichtere, fuͤr das Licht der bedeckten Geſtirne undurchſichtige Beſchaffenheit, wirklich nur als einen hoͤheren Grad derſelben. Eigen- ſchaft, die auch ſchon in einem minderen die leuchten- de Atmosphaͤre beſaͤße, haͤtte? Man moͤge nicht ver- geſſen, daß auch in den Schroͤterſchen Beobachtungen, kleine Sterne, die an der Graͤnze der leuchtenden Sphaͤre noch durchſchimmerten, in dem dichtern Thei- le derſelben verſchwanden, obgleich dieſer wohl noch fuͤr groͤßere, ſo wie fuͤr den Kern, durchſichtig geweſen waͤre. Zwar wurde nun hier dieſe ſtaͤrkere Undurch- ſichtigkeit dem ſtaͤrkeren Lichte dieſes Theils der Sphaͤre zugeſchrieben, aber koͤnnte nicht die ſcheinbar dichte Beſchaffenheit des Kerns aus derſelben Urſache herruͤh- ren? Muͤßte nicht auch eine beſtimmte Quantitaͤt Fluͤſ- ſigkeit, ſey es daß das Quantum von außen (gleich- ſam durch das Gefaͤß, wie bey dem Blutumlauf) oder durch die herbeyfuͤhrende Kraft beſtimmt ſey, wenn ſie ſich zu einer Kugel geformt durch den ewigen Aether bewegte, auch auf einem Theile ihrer Bahn, wo gleichſam wenig oder nichts von ihr conſumirt wuͤrde,

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/157>, abgerufen am 30.04.2024.