Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.Anhang 8. hinaus. Alle drei Elemente können nicht einander gleich sein, weil dieAussage a = a1 absurd ist, -- K 33, 77. Die obverse Triade ver- hält sich also in dieser Hinsicht ebenso, wie schon das "obverse Paar" (Dyade) a, a1; -- so nennt Kempe ein Element und seine Negation; -- denn haben wir damit die obverse Dyade · a b · definirt als ein Elemente- paar a, b, für welches b = a1 gilt, so dass also in der That stets · a a1 · identisch ist, so kann auch hier b nicht gleich a sein, wenn · a b · gilt. Die "obverse Monade" · a ·, d. i. die Aussage: Die Wahrnehmung obiger Analogie bildete das Motiv zu Kempe's p) So soll gesagt werden, die Elemente a, b, c, d bildeten eine Allgemein definiren wir mit r) Stellt P die Elementezusammenstellung a b c ... p vor, so gilt für s) Die analoge Begriffserweiterung auf irgendwieviel Elemente soll Anhang 8. hinaus. Alle drei Elemente können nicht einander gleich sein, weil dieAussage a = a1 absurd ist, — K 33, 77. Die obverse Triade ver- hält sich also in dieser Hinsicht ebenso, wie schon das „obverse Paar“ (Dyade) a, a1; — so nennt Kempe ein Element und seine Negation; — denn haben wir damit die obverse Dyade · a b · definirt als ein Elemente- paar a, b, für welches b = a1 gilt, so dass also in der That stets · a a1 · identisch ist, so kann auch hier b nicht gleich a sein, wenn · a b · gilt. Die „obverse Monade“ · a ·, d. i. die Aussage: Die Wahrnehmung obiger Analogie bildete das Motiv zu Kempe’s π) So soll gesagt werden, die Elemente a, b, c, d bildeten eine Allgemein definiren wir mit ϱ) Stellt P die Elementezusammenstellung a b c … p vor, so gilt für σ) Die analoge Begriffserweiterung auf irgendwieviel Elemente soll <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0216" n="572"/><fw place="top" type="header">Anhang 8.</fw><lb/> hinaus. <hi rendition="#i">Alle drei Elemente können nicht einander gleich sein</hi>, weil die<lb/> Aussage <hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> absurd ist, — <hi rendition="#fr">K</hi> 33, 77. 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Anhang 8.
hinaus. Alle drei Elemente können nicht einander gleich sein, weil die
Aussage a = a1 absurd ist, — K 33, 77. Die obverse Triade ver-
hält sich also in dieser Hinsicht ebenso, wie schon das „obverse Paar“
(Dyade) a, a1; — so nennt Kempe ein Element und seine Negation; —
denn haben wir damit die obverse Dyade · a b · definirt als ein Elemente-
paar a, b, für welches b = a1 gilt, so dass also in der That stets · a a1 ·
identisch ist, so kann auch hier b nicht gleich a sein, wenn · a b · gilt.
Die „obverse Monade“ · a ·, d. i. die Aussage:
(· a ·) = (a + a1 = 0) = (1 = 0)
wäre hienach ein Symbol der Absurdität.
Die Wahrnehmung obiger Analogie bildete das Motiv zu Kempe’s
Benennung obverser Elementesysteme. Den Begriff nämlich auf beliebig
viele Elemente auszudehnen, liegt nahe:
π) So soll gesagt werden, die Elemente a, b, c, d bildeten eine
obverse Tetrade, oder es gelte · a b c d ·, wenn die Bedingung erfüllt ist:
(· a b c d ·), = (a b c d + a1 b1 c1 d1 = 0)
— K 79; — diese reduzirt sich auf eine obverse Triade, wenn zwei
von den vier Elementen zusammenfallen, z. B. d = c, und auf eine
obverse Dyade · a b ·, wenn d = c = b ist. Alle vier Elemente aber
können konsistenterweise nicht in eines zusammenfallen.
Allgemein definiren wir mit
K 80. (· a b c … p ·) = (a b c … p + a1 b1 c1 … p1 = 0)
ein „obverses System von irgendwieviel Elementen“ („obverse collection“)
und haben neben der Symmetrie desselben in Hinsicht seiner sämt-
lichen Elemente augenscheinlich
K 81. (· a b c … p ·) = (· a1 b1 c1 … p1 ·).
ϱ) Stellt P die Elementezusammenstellung a b c … p vor, so gilt für
ein beliebiges weiteres Element z, wie leicht zu sehen:
(· P ·) (· P z ·) sowie (· P z ·) (· P z1 ·) (· P ·),
zwei Sätze („Law A und B“ von K 82), die sich in den einen zu-
sammenziehen lassen:
K 82. (· P z ·) (· P z1 ·) = (· P ·).
σ) Die analoge Begriffserweiterung auf irgendwieviel Elemente soll
nun auch für die lineare Triade vollzogen werden, und zwar soll das
Ergebniss — aus gegen Ende hervortretenden Gründen — ein flaches
System von Elementen („flat collection“) genannt werden.
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