Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.Neunzehnte Vorlesung. kann. Denn folgte noch aus A eine solche Relation C, die möglicherweiseauch nicht erfüllt sein könnte, während doch B erfüllt ist, so gäbe es unter jener Voraussetzung B doch schon ein A erfüllendes x; d. h. ver- ständen wir ebendieses unter dem Buchstaben x, so wäre A erfüllt, woraus dann B nebst C als erfüllt folgen würde, entgegen der Unterstellung, dass B ohne C erfüllbar sei. Wir kämen damit zu dem Widerspruch, das ge- dachte C zugleich als erfüllt und nicht erfüllt annehmen zu müssen; folg- lich kann es ein solches C nicht geben, und unsre Resultante B muss schon jede aus A fliessende Information über p und q enthalten, muss eben die volle Resultante sein. Streng genommen wird bei den obigen Schlüssen der Satz ange- Der Beweis ist leicht zu führen durch folgende Überlegung. Wegen (a = b) (a 0) = (a = b) (a 0) (b = 0) + (a = b) (a 0) (b 0) = = 0 + " (b 0), indem (a = b) (b = 0) (a 0) (a = 0) (a 0) = 0 Als einen ferneren kleinen Hülfssatz möchte ich hier noch das Dasselbe stellt fest, dass ein Gebiet, welchem ein von 0 verschie- Um den Satz zu beweisen, brauchen wir blos zu bedenken, dass nach Man kann übrigens auch den Beweis des Satzes analog wie bei d) Neunzehnte Vorlesung. kann. Denn folgte noch aus A eine solche Relation C, die möglicherweiseauch nicht erfüllt sein könnte, während doch B erfüllt ist, so gäbe es unter jener Voraussetzung B doch schon ein A erfüllendes x; d. h. ver- ständen wir ebendieses unter dem Buchstaben x, so wäre A erfüllt, woraus dann B nebst C als erfüllt folgen würde, entgegen der Unterstellung, dass B ohne C erfüllbar sei. Wir kämen damit zu dem Widerspruch, das ge- dachte C zugleich als erfüllt und nicht erfüllt annehmen zu müssen; folg- lich kann es ein solches C nicht geben, und unsre Resultante B muss schon jede aus A fliessende Information über p und q enthalten, muss eben die volle Resultante sein. Streng genommen wird bei den obigen Schlüssen der Satz ange- Der Beweis ist leicht zu führen durch folgende Überlegung. Wegen (a = b) (a ≠ 0) = (a = b) (a ≠ 0) (b = 0) + (a = b) (a ≠ 0) (b ≠ 0) = = 0 + „ ⊆ (b ≠ 0), indem (a = b) (b = 0) (a ≠ 0) ⊆ (a = 0) (a ≠ 0) = 0 Als einen ferneren kleinen Hülfssatz möchte ich hier noch das Dasselbe stellt fest, dass ein Gebiet, welchem ein von 0 verschie- Um den Satz zu beweisen, brauchen wir blos zu bedenken, dass nach Man kann übrigens auch den Beweis des Satzes analog wie bei δ) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0226" n="202"/><fw place="top" type="header">Neunzehnte Vorlesung.</fw><lb/> kann. Denn folgte noch aus <hi rendition="#i">A</hi> eine solche Relation <hi rendition="#i">C</hi>, die möglicherweise<lb/> auch <hi rendition="#i">nicht</hi> erfüllt sein könnte, während doch <hi rendition="#i">B</hi> erfüllt ist, so gäbe es<lb/> unter jener Voraussetzung <hi rendition="#i">B</hi> doch schon ein <hi rendition="#i">A</hi> erfüllendes <hi rendition="#i">x</hi>; d. h. ver-<lb/> ständen wir ebendieses unter dem Buchstaben <hi rendition="#i">x</hi>, so wäre <hi rendition="#i">A</hi> erfüllt, woraus<lb/> dann <hi rendition="#i">B nebst C</hi> als erfüllt folgen würde, entgegen der Unterstellung, dass<lb/><hi rendition="#i">B ohne C</hi> erfüllbar sei. 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Neunzehnte Vorlesung.
kann. Denn folgte noch aus A eine solche Relation C, die möglicherweise
auch nicht erfüllt sein könnte, während doch B erfüllt ist, so gäbe es
unter jener Voraussetzung B doch schon ein A erfüllendes x; d. h. ver-
ständen wir ebendieses unter dem Buchstaben x, so wäre A erfüllt, woraus
dann B nebst C als erfüllt folgen würde, entgegen der Unterstellung, dass
B ohne C erfüllbar sei. Wir kämen damit zu dem Widerspruch, das ge-
dachte C zugleich als erfüllt und nicht erfüllt annehmen zu müssen; folg-
lich kann es ein solches C nicht geben, und unsre Resultante B muss
schon jede aus A fliessende Information über p und q enthalten, muss
eben die volle Resultante sein.
Streng genommen wird bei den obigen Schlüssen der Satz ange-
wendet, dass wenn a = b und b ≠ 0 ist, dann auch a ≠ 0 sein muss,
wonach es also auch in einer Ungleichung gestattet ist, Gleiches für
identisch Gleiches zu substituiren; in Formeln:
δ) (a = b) (a ≠ 0)  (b ≠ 0).
Der Beweis ist leicht zu führen durch folgende Überlegung. Wegen
i = (b = 0) + (b ≠ 0) ist nach Th. 2̅1̅×), 2̅7̅×), 2̅1̅+) und 6̄×):
(a = b) (a ≠ 0) = (a = b) (a ≠ 0) (b = 0) + (a = b) (a ≠ 0) (b ≠ 0) =
= 0 + „  (b ≠ 0),
indem (a = b) (b = 0) (a ≠ 0)  (a = 0) (a ≠ 0) = 0
nach Th. 4), 1̅5̅×), 3̅0̅×) und 5̄×) ist.
Als einen ferneren kleinen Hülfssatz möchte ich hier noch das
folgende Theorem einschalten, welchem ebenfalls die „weitere Geltung“
zukommt:
ε) (a  b) (a ≠ 0)  (b ≠ 0).
Dasselbe stellt fest, dass ein Gebiet, welchem ein von 0 verschie-
denes eingeordnet ist, das also ein nicht verschwindendes Gebiet in
sich enthält, auch von 0 verschieden sein muss, unmöglich selbst ver-
schwinden kann.
Um den Satz zu beweisen, brauchen wir blos zu bedenken, dass nach
Th. 38) nebst 21×), 30+) und 27×) sodann nach 21+) und 6̄×) endlich
dem oben eitirten Satze § 40, α') ist:
(a  b) (a ≠ 0) = (a b1 = 0) (a b + a b1 ≠ 0) = (a b1 = 0) (a b ≠ 0) 
 (a b ≠ 0)  (b ≠ 0); indem wieder a ≠ 0 in (a b ≠ 0) + (a b1 ≠ 0) zerfällt;
oder auch: nachdem δ) bereits bewiesen, ist es gestattet, in a b + a b1 ≠ 0 die
linke Seite durch das ihr gleiche a b + 0 = a b zu ersetzen. —
Man kann übrigens auch den Beweis des Satzes analog wie bei δ)
von diesem unabhängig führen:
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Zitationshilfe: | Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0201_1891/226>, abgerufen am 16.02.2025. |