ebenfalls die Forderung x y z w = 0 erfüllen müssen, in Anbetracht, dass sie nach o samt und sonders entwickelt erscheinen und man also behufs Multiplikation derselben nur die Koeffizienten ihrer gleichnamigen Glieder übereinander zu legen braucht.
Um die beim vorstehenden Spezialproblem erlangten Fingerzeige in der Richtung einer zum Ziel führenden Methode zu verallgemeinern, müssen wir noch dem Th. 50) eine neue Ausdrucksform geben, durch welche dasselbe mit dem Zusatze zum Th. 47+) in Zusammenhang ge- bracht wird. Das letztere sagte (mit neuer Bezeichnung) aus, dass sooft AxB ist, auch immer A x1 + B x = x sein müsse. Sagen wir hier b für A und a1 für B, so gelangen wir -- in Anbetracht, dass die Gleichung a x + b x1 = 0 auch mit der Doppelsubsumtion bxa1 nach Th. 49+) äquivalent ist, zu dem Satze, den wir be- zeichnen als das
Hülfstheorem des § 24: Die Gleichung a x + b x1 = 0 ist äqui- valent der: x = b x1 + a1x.
In der That kann diese Äquivalenz auch leicht direkt nachgewiesen werden, indem man einfach die letztere rechterhand auf 0 bringt.
Die letztere Gleichung, obwol sie rechterhand die Unbekannte x selbst noch enthält, kann gleichwol als eine partikulare "Lösung" der erstern hin- gestellt werden, in Anbetracht, dass sie aus der allgemeinen Lösung x = b u1 + a1u auch hervorgeht, indem man den willkürlichen Parameter u gleich x selbst annimmt. Sie stellt aber mit gleichem Rechte jede Partikularlösung vor, indem es offen blieb, welche von diesen unter x gedacht wurde.
Man könnte, im Hinblick auf die erste, unsre zweite Gleichung auch noch zu: x = a1x (mittelst Unterdrückung von b x1, welches ja 0 sein sollte) vereinfachen. Für unsre beabsichtigten Anwendungen wird sich dieses aber nur selten empfehlen, -- so, natürlich, wenn der Term b x1 analytisch ver- schwinden sollte, wie es oben bei Aufgabe 4, wo b = 0 war, der Fall gewesen.
Wir werden darnach ein Arbeiten nach dem "vollen" und ein solches nach dem "verkürzten" Schema unsres Hülfstheorems zu unter- scheiden haben.
Nach obigem Hülfstheorem können wir nun die vereinigte Gleichung unsres Problems nach irgend einer Unbekannten so auflösen, dass wir ohne Zuhülfenahme eines arbiträren Parameters diese Unbekannte durch
Zwölfte Vorlesung.
ebenfalls die Forderung x y z w = 0 erfüllen müssen, in Anbetracht, dass sie nach ω samt und sonders entwickelt erscheinen und man also behufs Multiplikation derselben nur die Koeffizienten ihrer gleichnamigen Glieder übereinander zu legen braucht.
Um die beim vorstehenden Spezialproblem erlangten Fingerzeige in der Richtung einer zum Ziel führenden Methode zu verallgemeinern, müssen wir noch dem Th. 50) eine neue Ausdrucksform geben, durch welche dasselbe mit dem Zusatze zum Th. 47+) in Zusammenhang ge- bracht wird. Das letztere sagte (mit neuer Bezeichnung) aus, dass sooft A ⋹ x ⋹ B ist, auch immer A x1 + B x = x sein müsse. Sagen wir hier b für A und a1 für B, so gelangen wir — in Anbetracht, dass die Gleichung a x + b x1 = 0 auch mit der Doppelsubsumtion b ⋹ x ⋹ a1 nach Th. 49+) äquivalent ist, zu dem Satze, den wir be- zeichnen als das
Hülfstheorem des § 24: Die Gleichung a x + b x1 = 0 ist äqui- valent der: x = b x1 + a1x.
In der That kann diese Äquivalenz auch leicht direkt nachgewiesen werden, indem man einfach die letztere rechterhand auf 0 bringt.
Die letztere Gleichung, obwol sie rechterhand die Unbekannte x selbst noch enthält, kann gleichwol als eine partikulare „Lösung“ der erstern hin- gestellt werden, in Anbetracht, dass sie aus der allgemeinen Lösung x = b u1 + a1u auch hervorgeht, indem man den willkürlichen Parameter u gleich x selbst annimmt. Sie stellt aber mit gleichem Rechte jede Partikularlösung vor, indem es offen blieb, welche von diesen unter x gedacht wurde.
Man könnte, im Hinblick auf die erste, unsre zweite Gleichung auch noch zu: x = a1x (mittelst Unterdrückung von b x1, welches ja 0 sein sollte) vereinfachen. Für unsre beabsichtigten Anwendungen wird sich dieses aber nur selten empfehlen, — so, natürlich, wenn der Term b x1 analytisch ver- schwinden sollte, wie es oben bei Aufgabe 4, wo b = 0 war, der Fall gewesen.
Wir werden darnach ein Arbeiten nach dem „vollen“ und ein solches nach dem „verkürzten“ Schema unsres Hülfstheorems zu unter- scheiden haben.
Nach obigem Hülfstheorem können wir nun die vereinigte Gleichung unsres Problems nach irgend einer Unbekannten so auflösen, dass wir ohne Zuhülfenahme eines arbiträren Parameters diese Unbekannte durch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0522"n="502"/><fwplace="top"type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/>
ebenfalls die Forderung <hirendition="#i">x y z w</hi> = 0 erfüllen müssen, in Anbetracht, dass<lb/>
sie nach <hirendition="#i">ω</hi> samt und sonders entwickelt erscheinen und man also behufs<lb/>
Multiplikation derselben nur die Koeffizienten ihrer gleichnamigen Glieder<lb/>
übereinander zu legen braucht.</p><lb/><p>Um die beim vorstehenden Spezialproblem erlangten Fingerzeige<lb/>
in der Richtung einer zum Ziel führenden Methode zu verallgemeinern,<lb/>
müssen wir noch dem Th. 50) eine neue Ausdrucksform geben, durch<lb/>
welche dasselbe mit dem Zusatze zum Th. 47<hirendition="#sub">+</hi>) in Zusammenhang ge-<lb/>
bracht wird. Das letztere sagte (mit neuer Bezeichnung) aus, dass<lb/>
sooft <hirendition="#i">A</hi>⋹<hirendition="#i">x</hi>⋹<hirendition="#i">B</hi> ist, auch immer <hirendition="#i">A x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">B x</hi> = <hirendition="#i">x</hi> sein müsse. Sagen<lb/>
wir hier <hirendition="#i">b</hi> für <hirendition="#i">A</hi> und <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi> für <hirendition="#i">B</hi>, so gelangen wir — in Anbetracht,<lb/>
dass die Gleichung <hirendition="#i">a x</hi> + <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0 auch mit der Doppelsubsumtion<lb/><hirendition="#i">b</hi>⋹<hirendition="#i">x</hi>⋹<hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi> nach Th. 49<hirendition="#sub">+</hi>) äquivalent ist, zu dem Satze, den wir be-<lb/>
zeichnen als das</p><lb/><p><hirendition="#g">Hülfstheorem des</hi> § 24: <hirendition="#i">Die Gleichung a x</hi> + <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0 <hirendition="#i">ist äqui-<lb/>
valent der:</hi><lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">x</hi> = <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi>.</hi></p><lb/><p>In der That kann diese Äquivalenz auch leicht direkt nachgewiesen<lb/>
werden, indem man einfach die letztere rechterhand auf 0 bringt.</p><lb/><p>Die letztere Gleichung, obwol sie rechterhand die Unbekannte <hirendition="#i">x</hi> selbst<lb/>
noch enthält, kann gleichwol als eine <hirendition="#i">partikulare</hi>„Lösung“ der erstern hin-<lb/>
gestellt werden, in Anbetracht, dass sie aus der allgemeinen Lösung<lb/><hirendition="#i">x</hi> = <hirendition="#i">b u</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">u</hi> auch hervorgeht, indem man den willkürlichen Parameter <hirendition="#i">u</hi><lb/>
gleich <hirendition="#i">x</hi> selbst annimmt. Sie stellt aber mit gleichem Rechte <hirendition="#i">jede</hi><lb/>
Partikularlösung vor, indem es offen blieb, welche von diesen unter <hirendition="#i">x</hi><lb/>
gedacht wurde.</p><lb/><p>Man könnte, im Hinblick auf die erste, unsre zweite Gleichung<lb/>
auch noch zu:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">x</hi> = <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi></hi><lb/>
(mittelst Unterdrückung von <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi>, welches ja 0 sein sollte) vereinfachen.<lb/>
Für unsre beabsichtigten Anwendungen wird sich dieses aber nur<lb/>
selten empfehlen, — so, natürlich, wenn der Term <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> analytisch ver-<lb/>
schwinden sollte, wie es oben bei Aufgabe 4, wo <hirendition="#i">b</hi> = 0 war, der Fall<lb/>
gewesen.</p><lb/><p>Wir werden darnach ein Arbeiten nach dem „<hirendition="#i">vollen</hi>“ und ein<lb/>
solches nach dem „<hirendition="#i">verkürzten</hi>“<hirendition="#i">Schema</hi> unsres Hülfstheorems zu unter-<lb/>
scheiden haben.</p><lb/><p>Nach obigem Hülfstheorem können wir nun die vereinigte Gleichung<lb/>
unsres Problems nach irgend einer Unbekannten <hirendition="#i">so</hi> auflösen, dass wir<lb/><hirendition="#i">ohne Zuhülfenahme eines arbiträren Parameters</hi> diese Unbekannte <hirendition="#i">durch</hi><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[502/0522]
Zwölfte Vorlesung.
ebenfalls die Forderung x y z w = 0 erfüllen müssen, in Anbetracht, dass
sie nach ω samt und sonders entwickelt erscheinen und man also behufs
Multiplikation derselben nur die Koeffizienten ihrer gleichnamigen Glieder
übereinander zu legen braucht.
Um die beim vorstehenden Spezialproblem erlangten Fingerzeige
in der Richtung einer zum Ziel führenden Methode zu verallgemeinern,
müssen wir noch dem Th. 50) eine neue Ausdrucksform geben, durch
welche dasselbe mit dem Zusatze zum Th. 47+) in Zusammenhang ge-
bracht wird. Das letztere sagte (mit neuer Bezeichnung) aus, dass
sooft A ⋹ x ⋹ B ist, auch immer A x1 + B x = x sein müsse. Sagen
wir hier b für A und a1 für B, so gelangen wir — in Anbetracht,
dass die Gleichung a x + b x1 = 0 auch mit der Doppelsubsumtion
b ⋹ x ⋹ a1 nach Th. 49+) äquivalent ist, zu dem Satze, den wir be-
zeichnen als das
Hülfstheorem des § 24: Die Gleichung a x + b x1 = 0 ist äqui-
valent der:
x = b x1 + a1 x.
In der That kann diese Äquivalenz auch leicht direkt nachgewiesen
werden, indem man einfach die letztere rechterhand auf 0 bringt.
Die letztere Gleichung, obwol sie rechterhand die Unbekannte x selbst
noch enthält, kann gleichwol als eine partikulare „Lösung“ der erstern hin-
gestellt werden, in Anbetracht, dass sie aus der allgemeinen Lösung
x = b u1 + a1 u auch hervorgeht, indem man den willkürlichen Parameter u
gleich x selbst annimmt. Sie stellt aber mit gleichem Rechte jede
Partikularlösung vor, indem es offen blieb, welche von diesen unter x
gedacht wurde.
Man könnte, im Hinblick auf die erste, unsre zweite Gleichung
auch noch zu:
x = a1 x
(mittelst Unterdrückung von b x1, welches ja 0 sein sollte) vereinfachen.
Für unsre beabsichtigten Anwendungen wird sich dieses aber nur
selten empfehlen, — so, natürlich, wenn der Term b x1 analytisch ver-
schwinden sollte, wie es oben bei Aufgabe 4, wo b = 0 war, der Fall
gewesen.
Wir werden darnach ein Arbeiten nach dem „vollen“ und ein
solches nach dem „verkürzten“ Schema unsres Hülfstheorems zu unter-
scheiden haben.
Nach obigem Hülfstheorem können wir nun die vereinigte Gleichung
unsres Problems nach irgend einer Unbekannten so auflösen, dass wir
ohne Zuhülfenahme eines arbiträren Parameters diese Unbekannte durch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/522>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.