in der That gesondert in Glieder, welche z selbst und solche, welche z1 enthalten. Die Glieder von beiderlei Art sind leicht aus dem Gesamt- ausdruck herauszulesen, wenn sie auch nicht (durchaus) beisammen stehen. Analog bezüglich des y sowie des x. Etc.
Zusatz 2 zu Th. 44+) (Boole).
Alle Konstituenten der Entwickelung einer Funktion sind zu einander disjunkt, geben nämlich zu irgend zweien multiplizirt das Produkt 0, in- dem sie sich jedenfalls dadurch von einander unterscheiden müssen, dass mindestens ein Faktor des einen Konstituenten im andern durch seine Negation vertreten erscheint, wonach also das Th. 30x) anwend- bar wird.
So ist bei zwei Argumenten in der That: x y · x y1 = 0, x y · x1y = 0, x y · x1y1 = 0, x y1 · x1y = 0, x y1 · x1y1 = 0, x1y · x1y1 = 0. Etc. Es wäre nicht uninteressant, doch etwas umständlich, das all- gemeine Zutreffen dieser aus dem Bisherigen schon einleuchtenden Thatsache mittelst zwingender Schlüsse genauer darzulegen.
Ebenso gilt:
Die Summe aller Konstituenten ist stets gleich 1 -- eine Aussage, die bei einem Argumente mit Th. 30+), bei zwei Argumenten mit dem Th. 34+) zusammenfällt (für a, b dort x, y gesagt). Bei dreien haben wir: x y z + x y z1 + x y1z + x y1z1 + x1y z + x1y z1 + x1y1z + x1y1z1 = 1 Etc. Jene Konstituenten sind nämlich (allgemein) gerade die Glieder des ausmultiplizirten Produktes -- cf. Th. 30+): 1 = (x + x1) (y + y1) (z + z1) . . . ., welches als die Entwickelung der konstanten Funktion 1 nach x, y, z, ... anzusehen sein wird.
Hat die Funktion n Argumente, so ist die Anzahl ihrer Konstituenten, somit auch der Glieder ihrer vollständig angeschriebenen Entwickelung gleich der nten Potenz von 2, gleich 2n. Diese Anzahl ist also 2, 4, 8, 16, 32, 64, ... bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, ... Argumenten.
Anmerkung 1 zu Th. 44+).
Das duale Gegenstück zu diesem Theorem: 44x) Th.
[Formel 1]
möge hier wenigstens einmal Erwähnung finden; erstmalig ist dasselbe von Herrn Peirce ausgesprochen.
Zehnte Vorlesung.
in der That gesondert in Glieder, welche z selbst und solche, welche z1 enthalten. Die Glieder von beiderlei Art sind leicht aus dem Gesamt- ausdruck herauszulesen, wenn sie auch nicht (durchaus) beisammen stehen. Analog bezüglich des y sowie des x. Etc.
Zusatz 2 zu Th. 44+) (Boole).
Alle Konstituenten der Entwickelung einer Funktion sind zu einander disjunkt, geben nämlich zu irgend zweien multiplizirt das Produkt 0, in- dem sie sich jedenfalls dadurch von einander unterscheiden müssen, dass mindestens ein Faktor des einen Konstituenten im andern durch seine Negation vertreten erscheint, wonach also das Th. 30×) anwend- bar wird.
So ist bei zwei Argumenten in der That: x y · x y1 = 0, x y · x1y = 0, x y · x1y1 = 0, x y1 · x1y = 0, x y1 · x1y1 = 0, x1y · x1y1 = 0. Etc. Es wäre nicht uninteressant, doch etwas umständlich, das all- gemeine Zutreffen dieser aus dem Bisherigen schon einleuchtenden Thatsache mittelst zwingender Schlüsse genauer darzulegen.
Ebenso gilt:
Die Summe aller Konstituenten ist stets gleich 1 — eine Aussage, die bei einem Argumente mit Th. 30+), bei zwei Argumenten mit dem Th. 34+) zusammenfällt (für a, b dort x, y gesagt). Bei dreien haben wir: x y z + x y z1 + x y1z + x y1z1 + x1y z + x1y z1 + x1y1z + x1y1z1 = 1 Etc. Jene Konstituenten sind nämlich (allgemein) gerade die Glieder des ausmultiplizirten Produktes — cf. Th. 30+): 1 = (x + x1) (y + y1) (z + z1) . . . ., welches als die Entwickelung der konstanten Funktion 1 nach x, y, z, … anzusehen sein wird.
Hat die Funktion n Argumente, so ist die Anzahl ihrer Konstituenten, somit auch der Glieder ihrer vollständig angeschriebenen Entwickelung gleich der nten Potenz von 2, gleich 2n. Diese Anzahl ist also 2, 4, 8, 16, 32, 64, … bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, … Argumenten.
Anmerkung 1 zu Th. 44+).
Das duale Gegenstück zu diesem Theorem: 44×) Th.
[Formel 1]
möge hier wenigstens einmal Erwähnung finden; erstmalig ist dasselbe von Herrn Peirce ausgesprochen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0438"n="418"/><fwplace="top"type="header">Zehnte Vorlesung.</fw><lb/>
in der That <hirendition="#i">gesondert</hi> in Glieder, welche <hirendition="#i">z</hi> selbst und solche, welche <hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi><lb/>
enthalten. Die Glieder von beiderlei Art sind leicht aus dem Gesamt-<lb/>
ausdruck herauszulesen, wenn sie auch nicht (durchaus) beisammen<lb/>
stehen. Analog bezüglich des <hirendition="#i">y</hi> sowie des <hirendition="#i">x</hi>. Etc.</p><lb/><p><hirendition="#g">Zusatz</hi> 2 <hirendition="#g">zu Th.</hi> 44<hirendition="#sub">+</hi>) (<hirendition="#g">Boole</hi>).</p><lb/><p><hirendition="#i">Alle Konstituenten der Entwickelung einer Funktion sind zu einander<lb/>
disjunkt, geben nämlich zu irgend zweien multiplizirt das Produkt</hi> 0, in-<lb/>
dem sie sich jedenfalls dadurch von einander unterscheiden müssen,<lb/>
dass mindestens ein Faktor des einen Konstituenten im andern durch<lb/>
seine Negation vertreten erscheint, wonach also das Th. 30<hirendition="#sub">×</hi>) anwend-<lb/>
bar wird.</p><lb/><p>So ist bei zwei Argumenten in der That:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">x y</hi> · <hirendition="#i">x y</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0, <hirendition="#i">x y</hi> · <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi> = 0, <hirendition="#i">x y</hi> · <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0,<lb/><hirendition="#i">x y</hi><hirendition="#sub">1</hi> · <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi> = 0, <hirendition="#i">x y</hi><hirendition="#sub">1</hi> · <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0, <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi> · <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0.</hi><lb/>
Etc. Es wäre nicht uninteressant, doch etwas umständlich, das all-<lb/>
gemeine Zutreffen dieser aus dem Bisherigen schon einleuchtenden<lb/>
Thatsache mittelst zwingender Schlüsse genauer darzulegen.</p><lb/><p>Ebenso gilt:</p><lb/><p><hirendition="#i">Die Summe aller Konstituenten ist stets gleich</hi> 1 — eine Aussage,<lb/>
die bei <hirendition="#i">einem</hi> Argumente mit Th. 30<hirendition="#sub">+</hi>), bei zwei Argumenten mit dem<lb/>
Th. 34<hirendition="#sub">+</hi>) zusammenfällt (für <hirendition="#i">a</hi>, <hirendition="#i">b</hi> dort <hirendition="#i">x</hi>, <hirendition="#i">y</hi> gesagt). Bei dreien haben wir:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">x y z</hi> + <hirendition="#i">x y z</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">x y</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">z</hi> + <hirendition="#i">x y</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y z</hi> + <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y z</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">z</hi> + <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 1</hi><lb/>
Etc. Jene Konstituenten sind nämlich (allgemein) gerade die Glieder<lb/>
des ausmultiplizirten Produktes — cf. Th. 30<hirendition="#sub">+</hi>):<lb/><hirendition="#c">1 = (<hirendition="#i">x</hi> + <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi>) (<hirendition="#i">y</hi> + <hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi>) (<hirendition="#i">z</hi> + <hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi>) . . . .,</hi><lb/>
welches als die Entwickelung der konstanten Funktion 1 nach <hirendition="#i">x</hi>, <hirendition="#i">y</hi>,<lb/><hirendition="#i">z</hi>, … anzusehen sein wird.</p><lb/><p>Hat die Funktion <hirendition="#i">n</hi> Argumente, so ist die Anzahl ihrer Konstituenten,<lb/>
somit auch der Glieder ihrer vollständig angeschriebenen Entwickelung<lb/>
gleich der <hirendition="#i">n</hi><hirendition="#sup">ten</hi> Potenz von 2, gleich 2<hirendition="#sup">n</hi>. Diese Anzahl ist also 2, 4, 8,<lb/>
16, 32, 64, … bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, … Argumenten.</p><lb/><p><hirendition="#g">Anmerkung</hi> 1 <hirendition="#g">zu Th.</hi> 44<hirendition="#sub">+</hi>).</p><lb/><p>Das duale Gegenstück zu diesem Theorem:<lb/>
44<hirendition="#sub">×</hi>) Th. <hirendition="#et"><formula/></hi><lb/>
möge hier wenigstens einmal Erwähnung finden; erstmalig ist dasselbe<lb/>
von Herrn <hirendition="#g">Peirce</hi> ausgesprochen.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[418/0438]
Zehnte Vorlesung.
in der That gesondert in Glieder, welche z selbst und solche, welche z1
enthalten. Die Glieder von beiderlei Art sind leicht aus dem Gesamt-
ausdruck herauszulesen, wenn sie auch nicht (durchaus) beisammen
stehen. Analog bezüglich des y sowie des x. Etc.
Zusatz 2 zu Th. 44+) (Boole).
Alle Konstituenten der Entwickelung einer Funktion sind zu einander
disjunkt, geben nämlich zu irgend zweien multiplizirt das Produkt 0, in-
dem sie sich jedenfalls dadurch von einander unterscheiden müssen,
dass mindestens ein Faktor des einen Konstituenten im andern durch
seine Negation vertreten erscheint, wonach also das Th. 30×) anwend-
bar wird.
So ist bei zwei Argumenten in der That:
x y · x y1 = 0, x y · x1 y = 0, x y · x1 y1 = 0,
x y1 · x1 y = 0, x y1 · x1 y1 = 0, x1 y · x1 y1 = 0.
Etc. Es wäre nicht uninteressant, doch etwas umständlich, das all-
gemeine Zutreffen dieser aus dem Bisherigen schon einleuchtenden
Thatsache mittelst zwingender Schlüsse genauer darzulegen.
Ebenso gilt:
Die Summe aller Konstituenten ist stets gleich 1 — eine Aussage,
die bei einem Argumente mit Th. 30+), bei zwei Argumenten mit dem
Th. 34+) zusammenfällt (für a, b dort x, y gesagt). Bei dreien haben wir:
x y z + x y z1 + x y1 z + x y1 z1 + x1 y z + x1 y z1 + x1 y1 z + x1 y1 z1 = 1
Etc. Jene Konstituenten sind nämlich (allgemein) gerade die Glieder
des ausmultiplizirten Produktes — cf. Th. 30+):
1 = (x + x1) (y + y1) (z + z1) . . . .,
welches als die Entwickelung der konstanten Funktion 1 nach x, y,
z, … anzusehen sein wird.
Hat die Funktion n Argumente, so ist die Anzahl ihrer Konstituenten,
somit auch der Glieder ihrer vollständig angeschriebenen Entwickelung
gleich der nten Potenz von 2, gleich 2n. Diese Anzahl ist also 2, 4, 8,
16, 32, 64, … bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, … Argumenten.
Anmerkung 1 zu Th. 44+).
Das duale Gegenstück zu diesem Theorem:
44×) Th. [FORMEL]
möge hier wenigstens einmal Erwähnung finden; erstmalig ist dasselbe
von Herrn Peirce ausgesprochen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/438>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.