Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.§ 18. Verschiedenartige Anwendungen. rekter das Inserat besagen müssen, dass "für die Studenten und die-jenigen Mitglieder der Museumsgesellschaft, welche keine Studenten sind" der Eintritt frei sei -- entsprechend a + a1 b. Die Ankündigung wurde wohlweislich nicht so stilisirt, schon weil g) Anderes Exempel. Ein Armeebefehl gibt bekannt, dass a -- Personen weiblichen Geschlechts b -- Kinder c -- greise und altersschwache Personen d -- Verwundete e -- Kranke und f -- Angehörige deutscher Nation. Hiermit ist die Klasse der herauszulassenden Personen schlechtweg Dies ist in der That der kürzeste Ausdruck für diese Klasse, Will man niemals andere Klassen zusammenfassen als solche, die Um zu beweisen, dass dieser in der That dem vorigen identisch gleich § 18. Verschiedenartige Anwendungen. rekter das Inserat besagen müssen, dass „für die Studenten und die-jenigen Mitglieder der Museumsgesellschaft, welche keine Studenten sind“ der Eintritt frei sei — entsprechend a + a1 b. Die Ankündigung wurde wohlweislich nicht so stilisirt, schon weil γ) Anderes Exempel. Ein Armeebefehl gibt bekannt, dass a — Personen weiblichen Geschlechts b — Kinder c — greise und altersschwache Personen d — Verwundete e — Kranke und f — Angehörige deutscher Nation. Hiermit ist die Klasse der herauszulassenden Personen schlechtweg Dies ist in der That der kürzeste Ausdruck für diese Klasse, Will man niemals andere Klassen zusammenfassen als solche, die Um zu beweisen, dass dieser in der That dem vorigen identisch gleich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0387" n="367"/><fw place="top" type="header">§ 18. Verschiedenartige Anwendungen.</fw><lb/> rekter das Inserat besagen müssen, dass „für die Studenten und <hi rendition="#i">die-<lb/> jenigen</hi> Mitglieder der Museumsgesellschaft, <hi rendition="#i">welche keine Studenten sind</hi>“<lb/> der Eintritt frei sei — entsprechend <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">b</hi>.</p><lb/> <p>Die Ankündigung wurde wohlweislich <hi rendition="#i">nicht</hi> so stilisirt, schon weil<lb/> sie dann um die Inseratkosten für die gespaltene Petit-Zeile, welche<lb/> die hier kursiv gedruckten Worte erfordert haben würden, teurer zu<lb/> stehen gekommen wäre!</p><lb/> <p><hi rendition="#i">γ</hi>) <hi rendition="#g">Anderes Exempel</hi>. 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§ 18. Verschiedenartige Anwendungen.
rekter das Inserat besagen müssen, dass „für die Studenten und die-
jenigen Mitglieder der Museumsgesellschaft, welche keine Studenten sind“
der Eintritt frei sei — entsprechend a + a1 b.
Die Ankündigung wurde wohlweislich nicht so stilisirt, schon weil
sie dann um die Inseratkosten für die gespaltene Petit-Zeile, welche
die hier kursiv gedruckten Worte erfordert haben würden, teurer zu
stehen gekommen wäre!
γ) Anderes Exempel. Ein Armeebefehl gibt bekannt, dass
während des Waffenstillstandes aus einer von den deutschen Truppen
umzingelten Festung folgende Kategorieen von Personen herauszu-
lassen seien:
a — Personen weiblichen Geschlechts
b — Kinder
c — greise und altersschwache Personen
d — Verwundete
e — Kranke und
f — Angehörige deutscher Nation.
Hiermit ist die Klasse der herauszulassenden Personen schlechtweg
gekennzeichnet als die identische Summe:
A) a + b + c + d + e + f.
Dies ist in der That der kürzeste Ausdruck für diese Klasse,
welcher möglich erscheint, obgleich, oder vielmehr gerade weil man
sich dabei nicht scheut, es nicht ängstlich umgeht, verschiedene Klassen
von Personen implicite, d. h. in verhüllter Gestalt, unter anderm Namen,
wiederholt aufzuzählen. Z. B. die deutschen Kinder sind unter b mit
aufgezählt als Kinder und unter f nochmals als Deutsche, etc.
Will man niemals andere Klassen zusammenfassen als solche, die
einander ausschliessen, so ist man genötigt — falls wir etwa die
obige Reihenfolge beibehalten wollen — den folgenden Ausdruck in
Worten darzustellen:
B) a + b a1 + c a1 b1 + d a1 b1 c1 + e a1 b1 c1 d1 + f a1 b1 c1 d1 e1.
Um zu beweisen, dass dieser in der That dem vorigen identisch gleich
ist, scheide man erst den Faktor a1 bei den fünf letzten Gliedern aus, wo-
durch entsteht:
a + a1 (b + c b1 + d b1 c1 + e b1 c1 d1 + e b1 c1 d1 + f b1 c1 d1 e1)
und ersichtlich wird, dass nach Th. 33+) Zusatz dieser ausgeschiedene
Faktor a1 unterdrückt werden darf. Thut man dies und scheidet bei den
vier letzten Gliedern der entstehenden Summe sogleich den Faktor b1 aus:
a + b + b1 (c + d c1 + e c1 d1 + f c1 d1e1)
so darf auch dieser unterdrückt werden, und so fort.
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