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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
Je mehr muß solch Tödtlichs-Sterben/
Frisches Leben stets erwerben.
Sei bemüht hier recht zu sterben/
Dann wirst du dort nimmer erben
Diesen bösen andren Todt/
Höllenqwaal und Seelen Noht.

Und die schreklichst-Bleibungsart eng' und
Menge macht bekant
) Weil in diesem Reimschlusse
durch ein gläubiges Nachsinnen der Ort/ das Land
auch der Begriff/ oder die Reume und Weite der Höl-
le/ wird vorgestellet/ und nach Anweisung der Schrifft/
und mit Zustimmung der Gottseligen alten Väter/ man
es dafür halten muß/ daß zwischen Himmel und Hölle ei-
ne grosse Kluft befestiget/ der Höllische Ort weit von
dem Himmels-Saale von GOtt verordnet/ und also in
centro Terrae,
mitten in dem Erdbodem/ wohinnein
nach dem Jüngsten Gerichte alle Verdamten samt den
Teuffeln auch werden eingestürtzet/ müsse verhanden
seyn; und mancher etwa davon diese seine unnöhtige
Grubelei und Weltgedanken haben möchte: Hat der
Herr Christus selbst gesaget Matth. 7. v. 13. 14. Ge-
het ein zu der engen Pforte/ denn die Pforte ist weit/ und
der Weg ist breit/ der zur Verdamniß abführet/ und ihrer
sind viel die drauf wandelen; Und die Pforte ist enge/ und
der Weg ist schmaal/ der zum Leben führet/ und wenig ist
ihrer/ die ihn finden: Daß also der allermeiste Theil der
Menschen/ so auf den gantzen Erdenkreiß jemahls gewe-
sen/ oder noch seyn werden/ ingesamt an den Ort der Höl-
le gehöre/ und solche Anzahl der verdamten Menschen
sampt den Teuffeln unermeßlich und unzahlbar seyn
wird/ und also in einer Erden Gruft und Kluft unmöglich
könten zusammen begriffen und behalten werden/ da Gott
der Herr doch für die Außerwehlten/ derer in Gegenbe-

tracht
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
Je mehr muß ſolch Toͤdtlichs-Sterben/
Friſches Leben ſtets erwerben.
Sei bemuͤht hier recht zu ſterben/
Dann wirſt du dort nimmer erben
Dieſen boͤſen andren Todt/
Hoͤllenqwaal und Seelen Noht.

Und die ſchreklichſt-Bleibungsart eng’ und
Menge macht bekant
) Weil in dieſem Reimſchluſſe
durch ein glaͤubiges Nachſinnen der Ort/ das Land
auch der Begriff/ oder die Reume und Weite der Hoͤl-
le/ wird vorgeſtellet/ und nach Anweiſung der Schrifft/
und mit Zuſtimmung der Gottſeligen alten Vaͤter/ man
es dafuͤr halten muß/ daß zwiſchen Himmel und Hoͤlle ei-
ne groſſe Kluft befeſtiget/ der Hoͤlliſche Ort weit von
dem Himmels-Saale von GOtt verordnet/ und alſo in
centro Terræ,
mitten in dem Erdbodem/ wohinnein
nach dem Juͤngſten Gerichte alle Verdamten ſamt den
Teuffeln auch werden eingeſtuͤrtzet/ muͤſſe verhanden
ſeyn; und mancher etwa davon dieſe ſeine unnoͤhtige
Grubelei und Weltgedanken haben moͤchte: Hat der
Herr Chriſtus ſelbſt geſaget Matth. 7. v. 13. 14. Ge-
het ein zu der engen Pforte/ denn die Pforte iſt weit/ und
der Weg iſt breit/ der zur Verdamniß abfuͤhret/ und ihrer
ſind viel die drauf wandelen; Und die Pforte iſt enge/ und
der Weg iſt ſchmaal/ der zum Leben fuͤhret/ und wenig iſt
ihrer/ die ihn finden: Daß alſo der allermeiſte Theil der
Menſchen/ ſo auf den gantzen Erdenkreiß jemahls gewe-
ſen/ oder noch ſeyn werden/ ingeſamt an den Ort der Hoͤl-
le gehoͤre/ und ſolche Anzahl der verdamten Menſchen
ſampt den Teuffeln unermeßlich und unzahlbar ſeyn
wird/ und alſo in einer Erden Gruft und Kluft unmoͤglich
koͤnten zuſammen begriffen und behalten werden/ da Gott
der Herꝛ doch fuͤr die Außerwehlten/ derer in Gegenbe-

tracht
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[27/0095] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. Je mehr muß ſolch Toͤdtlichs-Sterben/ Friſches Leben ſtets erwerben. Sei bemuͤht hier recht zu ſterben/ Dann wirſt du dort nimmer erben Dieſen boͤſen andren Todt/ Hoͤllenqwaal und Seelen Noht. Und die ſchreklichſt-Bleibungsart eng’ und Menge macht bekant) Weil in dieſem Reimſchluſſe durch ein glaͤubiges Nachſinnen der Ort/ das Land auch der Begriff/ oder die Reume und Weite der Hoͤl- le/ wird vorgeſtellet/ und nach Anweiſung der Schrifft/ und mit Zuſtimmung der Gottſeligen alten Vaͤter/ man es dafuͤr halten muß/ daß zwiſchen Himmel und Hoͤlle ei- ne groſſe Kluft befeſtiget/ der Hoͤlliſche Ort weit von dem Himmels-Saale von GOtt verordnet/ und alſo in centro Terræ, mitten in dem Erdbodem/ wohinnein nach dem Juͤngſten Gerichte alle Verdamten ſamt den Teuffeln auch werden eingeſtuͤrtzet/ muͤſſe verhanden ſeyn; und mancher etwa davon dieſe ſeine unnoͤhtige Grubelei und Weltgedanken haben moͤchte: Hat der Herr Chriſtus ſelbſt geſaget Matth. 7. v. 13. 14. Ge- het ein zu der engen Pforte/ denn die Pforte iſt weit/ und der Weg iſt breit/ der zur Verdamniß abfuͤhret/ und ihrer ſind viel die drauf wandelen; Und die Pforte iſt enge/ und der Weg iſt ſchmaal/ der zum Leben fuͤhret/ und wenig iſt ihrer/ die ihn finden: Daß alſo der allermeiſte Theil der Menſchen/ ſo auf den gantzen Erdenkreiß jemahls gewe- ſen/ oder noch ſeyn werden/ ingeſamt an den Ort der Hoͤl- le gehoͤre/ und ſolche Anzahl der verdamten Menſchen ſampt den Teuffeln unermeßlich und unzahlbar ſeyn wird/ und alſo in einer Erden Gruft und Kluft unmoͤglich koͤnten zuſammen begriffen und behalten werden/ da Gott der Herꝛ doch fuͤr die Außerwehlten/ derer in Gegenbe- tracht

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/95>, abgerufen am 25.11.2024.