Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. quendae: Honores ambiuntur, sed brevi adimendi:Voluptates amantur, sed quae malum & acerbum habent finem: Quies desideratur, sed quae non diu- turna est: Amicitia expetitur, sed quam mors diri- mit: Conversatio in voto est, sed non ea, quae in cae- lo est: Abundantia quaeritur, sed eo loco, ubi defe- ctura est, Also redet hiervon ein vornehmer Theologus. Aber wir begreiffens nicht) Was von der nich-
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. quendæ: Honores ambiuntur, ſed brevi adimendi:Voluptates amantur, ſed quæ malum & acerbum habent finem: Quies deſideratur, ſed quæ non diu- turna eſt: Amicitia expetitur, ſed quam mors diri- mit: Converſatio in voto eſt, ſed non ea, quæ in cæ- lo eſt: Abundantia quæritur, ſed eo loco, ubi defe- ctura eſt, Alſo redet hiervon ein vornehmer Theologus. Aber wir begreiffens nicht) Was von der nich-
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
quendæ: Honores ambiuntur, ſed brevi adimendi:
Voluptates amantur, ſed quæ malum & acerbum
habent finem: Quies deſideratur, ſed quæ non diu-
turna eſt: Amicitia expetitur, ſed quam mors diri-
mit: Converſatio in voto eſt, ſed non ea, quæ in cæ-
lo eſt: Abundantia quæritur, ſed eo loco, ubi defe-
ctura eſt, Alſo redet hiervon ein vornehmer Theologus.
Aber wir begreiffens nicht) Was von der
Ewigkeit in dieſem Buͤchlein geſaget/ und wie die ewige
Unſeeligkeit nach Anleitung GOttes Wortes ſei vor-
geſtellet worden/ ſolches wird ſchwerlich ein nachſinn-
licher Leſer ohn ergrauſen betrachten/ und allererſt be-
greiffen/ wan ers wird recht durchdenken. Dan das
Wort Ewigkeit/ iſt nur ein bloſſes Wort/ was es et-
wa bedeute/ und wohin es ziele/ vernimt man ſo unge-
fehr/ uñ denket etwa wol daran/ aber der Gedanke fleucht
durch/ und die Vergeſſung iſt wieder da: An ſich aber
iſt das kurtze bloſſe Wort Ewigkeit faſt unbegreiflich/
und kan nicht unſerem Begriffe ſo eigentlich vorſtellen/
was vorzuſtellen noͤtig/ und zu Begreiffung des ewig-
ſeins dienlich: Deshalber auch allhier in dieſem tractat
ſo umſtendlich/ durch allerlei Gleichnißarten etwa deut-
lich und vernemlich/ uñ durch manche particulier Stuͤk-
ke merklich ausgebreitet und vorgezeiget worden/ alles
zu dem Zwekk und der guten intention, die ſonſt unbe-
greifliche Ewigkeit/ in etwas begreiflicher; das ſonſt un
erſinnliches ewiges Weſen/ etwa nachſinnlicher und un-
ſerm Begriffe bekanter zu machen: Und kan ein Lieb-
haber ſeiner Ewigkeit ſich wol verſicheren/ je
mehr und eigentlicher und genauer/ und je oͤfter
und ſorgſamer er die Jahre der Ewigkeit be-
denket/ je gefehrlicher und verdaͤchtiger ihm das Augen-
blikk der zeitlichen Jahre vorkommen/ die Luſt und Be-
gier zur Ewigkeit ſich ergroͤſſeren/ und dieſes eitele und
nich-
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