Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

der Hölle und Höllischen Zustandes.

ewig muß sterben und verderben: habent enim animae
nostrae heic mortem suam in impietate & peccatis,
wie Augustinus redet/ und sein Capittel mit diesen Wor-
ten schleust: Sicut duae sunt regenerationes, una se-
cundum fidem, quae nunc fit per baptismum; alia
secundum carnem, quae fiet in ejus incorruptione
atque immortalitate, quae fit per judicium magnum
& novissimum: Ita sunt & resurrectiones duae, una
prima, quae nunc est, animarum, quae venire non per-
mittit in mortem secundam: alias secunda, quae nunc
non est, sed in seculi fine futura est, nec animarum
sed corporum est, quae per ultimum judicium alios
mittet in secundam mortem, alios in eam vitam, quae
non habet mortem. Die Seele ist unsterblich und kan
niemals und nimmer todt sein und sterben; Und dennoch
machet und veruhrsachet die muhtwillige Sünde/ daß
nicht allein allhier in dieser Welt die Seele durch die
Sünde und in den Sünden todt sei/ und in allem See-
lenvermögen absterbe/ sondern daß auch durch und we-
gen dieses ersten Seelentodes hernach in Ewigkeit ent-
stehe der andere Tod/ davon vorhin erschrekliche Meld-
ung gnug geschehen. Et sic est mors peccati causa
mortis secunda.

LXV. Hat

der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.

ewig muß ſterben und verderben: habent enim animæ
noſtræ hîc mortem ſuam in impietate & peccatis,
wie Auguſtinus redet/ und ſein Capittel mit dieſen Wor-
ten ſchleuſt: Sicut duæ ſunt regenerationes, una ſe-
cundum fidem, quæ nunc fit per baptismum; alia
ſecundum carnem, quæ fiet in ejus incorruptione
atque immortalitate, quæ fit per judicium magnum
& noviſſimum: Ita ſunt & reſurrectiones duæ, una
prima, quæ nunc eſt, animarum, quæ venire non per-
mittit in mortem ſecundam: alias ſecunda, quæ nunc
non eſt, ſed in ſeculi fine futura eſt, nec animarum
ſed corporum eſt, quæ per ultimum judicium alios
mittet in ſecundam mortem, alios in eam vitam, quæ
non habet mortem. Die Seele iſt unſterblich und kan
niemals und nimmer todt ſein und ſterben; Und dennoch
machet und veruhrſachet die muhtwillige Suͤnde/ daß
nicht allein allhier in dieſer Welt die Seele durch die
Suͤnde und in den Suͤnden todt ſei/ und in allem See-
lenvermoͤgen abſterbe/ ſondern daß auch durch und we-
gen dieſes erſten Seelentodes hernach in Ewigkeit ent-
ſtehe der andere Tod/ davon vorhin erſchrekliche Meld-
ung gnug geſchehen. Et ſic eſt mors peccati cauſa
mortis ſecunda.

LXV. Hat

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0277" n="209"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Ho&#x0364;lle und Ho&#x0364;lli&#x017F;chen Zu&#x017F;tandes.</hi></fw><lb/>
ewig muß &#x017F;terben und verderben: <hi rendition="#aq">habent enim animæ<lb/>
no&#x017F;træ hîc mortem &#x017F;uam in impietate &amp; peccatis,</hi><lb/>
wie <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> redet/ und &#x017F;ein Capittel mit die&#x017F;en Wor-<lb/>
ten &#x017F;chleu&#x017F;t: <hi rendition="#aq">Sicut duæ &#x017F;unt regenerationes, una &#x017F;e-<lb/>
cundum fidem, quæ nunc fit per baptismum; alia<lb/>
&#x017F;ecundum carnem, quæ fiet in ejus incorruptione<lb/>
atque immortalitate, quæ fit per judicium magnum<lb/>
&amp; novi&#x017F;&#x017F;imum: Ita &#x017F;unt &amp; re&#x017F;urrectiones duæ, una<lb/>
prima, quæ nunc e&#x017F;t, animarum, quæ venire non per-<lb/>
mittit in mortem &#x017F;ecundam: alias &#x017F;ecunda, quæ nunc<lb/>
non e&#x017F;t, &#x017F;ed in &#x017F;eculi fine futura e&#x017F;t, nec animarum<lb/>
&#x017F;ed corporum e&#x017F;t, quæ per ultimum judicium alios<lb/>
mittet in &#x017F;ecundam mortem, alios in eam vitam, quæ<lb/>
non habet mortem.</hi> Die Seele i&#x017F;t un&#x017F;terblich und kan<lb/>
niemals und nimmer todt &#x017F;ein und &#x017F;terben; Und dennoch<lb/>
machet und veruhr&#x017F;achet die muhtwillige Su&#x0364;nde/ daß<lb/>
nicht allein allhier in die&#x017F;er Welt die Seele durch die<lb/>
Su&#x0364;nde und in den Su&#x0364;nden todt &#x017F;ei/ und in allem See-<lb/>
lenvermo&#x0364;gen ab&#x017F;terbe/ &#x017F;ondern daß auch durch und we-<lb/>
gen die&#x017F;es er&#x017F;ten <hi rendition="#fr">Seelentodes</hi> hernach in Ewigkeit ent-<lb/>
&#x017F;tehe der andere Tod/ davon vorhin er&#x017F;chrekliche Meld-<lb/>
ung gnug ge&#x017F;chehen. <hi rendition="#aq">Et &#x017F;ic e&#x017F;t mors peccati cau&#x017F;a<lb/>
mortis &#x017F;ecunda.</hi></p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">O</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">LXV.</hi> Hat</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>

[209/0277] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. ewig muß ſterben und verderben: habent enim animæ noſtræ hîc mortem ſuam in impietate & peccatis, wie Auguſtinus redet/ und ſein Capittel mit dieſen Wor- ten ſchleuſt: Sicut duæ ſunt regenerationes, una ſe- cundum fidem, quæ nunc fit per baptismum; alia ſecundum carnem, quæ fiet in ejus incorruptione atque immortalitate, quæ fit per judicium magnum & noviſſimum: Ita ſunt & reſurrectiones duæ, una prima, quæ nunc eſt, animarum, quæ venire non per- mittit in mortem ſecundam: alias ſecunda, quæ nunc non eſt, ſed in ſeculi fine futura eſt, nec animarum ſed corporum eſt, quæ per ultimum judicium alios mittet in ſecundam mortem, alios in eam vitam, quæ non habet mortem. Die Seele iſt unſterblich und kan niemals und nimmer todt ſein und ſterben; Und dennoch machet und veruhrſachet die muhtwillige Suͤnde/ daß nicht allein allhier in dieſer Welt die Seele durch die Suͤnde und in den Suͤnden todt ſei/ und in allem See- lenvermoͤgen abſterbe/ ſondern daß auch durch und we- gen dieſes erſten Seelentodes hernach in Ewigkeit ent- ſtehe der andere Tod/ davon vorhin erſchrekliche Meld- ung gnug geſchehen. Et ſic eſt mors peccati cauſa mortis ſecunda. LXV. Hat O

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/277
Zitationshilfe:	Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/277>, abgerufen am 30.01.2025.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.