Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. XLVII. ABer wan erst gehet an dort der Ewigkeiten Plage/ Ach! so stirbet aller Trost: Ach! vergebens alle Klage/ Heulen und das Achtzen nun/ und ein bitter- lichs Gewein/ Wird unendlich ein Gethös endeloses Wei- nens sein! Ach so stirbet aller Trost.) So lange der Greif nach Troste/ weil so man Trost in Zeit noch greiffen kan; Greifst du zeitlich nicht den Trost/ Ewig bleibst du unerlößt. Bitterlichs Gewein/ wird unendlich ein Ge- gesal-
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XLVII. ABer wan erſt gehet an dort der Ewigkeiten Plage/ Ach! ſo ſtirbet aller Troſt: Ach! vergebens alle Klage/ Heulen und das Achtzen nun/ und ein bitter- lichs Gewein/ Wird unendlich ein Gethoͤs endeloſes Wei- nens ſein! Ach ſo ſtirbet aller Troſt.) So lange der Greif nach Troſte/ weil ſo man Troſt in Zeit noch greiffen kan; Greifſt du zeitlich nicht den Troſt/ Ewig bleibſt du unerloͤßt. Bitterlichs Gewein/ wird unendlich ein Ge- geſal-
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XLVII.
ABer wan erſt gehet an dort der Ewigkeiten
Plage/
Ach! ſo ſtirbet aller Troſt: Ach! vergebens alle
Klage/
Heulen und das Achtzen nun/ und ein bitter-
lichs Gewein/
Wird unendlich ein Gethoͤs endeloſes Wei-
nens ſein!
Ach ſo ſtirbet aller Troſt.) So lange der
Menſch lebet/ ſo lange lebet auch noch ein Troſt/ oder
doch Hofnung zu Troſt: Wie der Menſch aber todt iſt/
wan er ſtirbet/ alſo iſt auch ja aller Troſt/ alle Huͤlffe
und Linderung auch todt/ aus und dahin/ wan aller Troſt
ſelbſt geſtorben/ welches Abſterben ſeinen Anfang ſo fort
nimt mit der Ewigkeit; Und weil in dem ewigen We-
ſen/ kein Anfang des Troſtes verhanden ſein kan/ alſo
fanget ſich an troſtloſe Unendlichkeit: O weh des
Wortes troſtloſe Unendlichkeit! Wer dieſes nur ein
wenig bedenket/ dem mag ja wol Seelenbange ſein nach
rechtem Troſte/ weil die troſtbringende und troſtweh-
rende Zeit annoch kan verhanden ſein.
Greif nach Troſte/ weil ſo man
Troſt in Zeit noch greiffen kan;
Greifſt du zeitlich nicht den Troſt/
Ewig bleibſt du unerloͤßt.
Bitterlichs Gewein/ wird unendlich ein Ge-
thoͤs endeloſes Weinens ſein) Bitterlich weinen/
heiſſet hoͤchſt weinen oder ſchmertzlich weinen/ wan
gleichſam unſere Seel in Reu und bittere Wermuht ein-
geſal-
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Zitationshilfe: | Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/227>, abgerufen am 28.07.2024. |