Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.-- "Trotz dem möchte ich es mit Jhnen ver- -- "Nur immerzu, Sir!" versetzte sie. "Nen- -- "Nein, so fangen wir nicht an!" sagte er. -- "Aha! ich merke schon, Sie wollen es eben -- "Jhnen zu dienen," war seine Antwort. -- "Das freut mich; da können wir zuweilen — „Trotz dem möchte ich es mit Jhnen ver- — „Nur immerzu, Sir!“ verſetzte ſie. „Nen- — „Nein, ſo fangen wir nicht an!“ ſagte er. — „Aha! ich merke ſchon, Sie wollen es eben — „Jhnen zu dienen,“ war ſeine Antwort. — „Das freut mich; da können wir zuweilen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0019" n="13"/> <p>— „Trotz dem möchte ich es mit Jhnen ver-<lb/> ſuchen, Lady,“ antwortete er ihr in demſelben hei-<lb/> tern Tone; „wollen wir den Anfang machen?“</p><lb/> <p>— „Nur immerzu, Sir!“ verſetzte ſie. „Nen-<lb/> nen Sie mir einige Sterne und ich will ſehen, ob<lb/> ich die Namen behalten kann.“</p><lb/> <p>— „Nein, ſo fangen wir nicht an!“ ſagte er.</p><lb/> <p>— „Aha! ich merke ſchon, Sie wollen es eben<lb/> ſo machen, wie meine andern Lehrer; da werden Sie<lb/> Jhre Freude an mir erleben! Freilich, wenn Sie<lb/> Muſik verſtünden, das wäre etwas Anderes! Sind<lb/> Sie muſikaliſch, Sir?“</p><lb/> <p>— „Jhnen zu dienen,“ war ſeine Antwort.</p><lb/> <p>— „Das freut mich; da können wir zuweilen<lb/> zuſammen ſpielen und ſingen; das iſt das Einzige,<lb/> wovon ich etwas verſtehe, und ich würde es vielleicht<lb/> weiter gebracht haben, wenn der arme Georg, mein<lb/> Lehrer, in der letzten Zeit nicht ſo unaufmerkſam ge-<lb/> weſen wäre; aber er war krank,“ fügte ſie gutmü-<lb/> thig hinzu, „und ſo thäte ich Unrecht, wenn ich ihn<lb/> deshalb tadelte, daß er mich oft ſtundenlang ſpielen<lb/> und ſingen ließ, ohne auch nur eine einzige Note<lb/> zu corrigiren. Er ſoll ſehr krank ſeyn, der arme<lb/> Mr. Georg,“ fügte ſie mit traurigem Tone hinzu;<lb/> „mein Vater ſagt es, und ich habe ihn ſchon mehre<lb/> Male beſuchen wollen, allein man erlaubt es mir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0019]
— „Trotz dem möchte ich es mit Jhnen ver-
ſuchen, Lady,“ antwortete er ihr in demſelben hei-
tern Tone; „wollen wir den Anfang machen?“
— „Nur immerzu, Sir!“ verſetzte ſie. „Nen-
nen Sie mir einige Sterne und ich will ſehen, ob
ich die Namen behalten kann.“
— „Nein, ſo fangen wir nicht an!“ ſagte er.
— „Aha! ich merke ſchon, Sie wollen es eben
ſo machen, wie meine andern Lehrer; da werden Sie
Jhre Freude an mir erleben! Freilich, wenn Sie
Muſik verſtünden, das wäre etwas Anderes! Sind
Sie muſikaliſch, Sir?“
— „Jhnen zu dienen,“ war ſeine Antwort.
— „Das freut mich; da können wir zuweilen
zuſammen ſpielen und ſingen; das iſt das Einzige,
wovon ich etwas verſtehe, und ich würde es vielleicht
weiter gebracht haben, wenn der arme Georg, mein
Lehrer, in der letzten Zeit nicht ſo unaufmerkſam ge-
weſen wäre; aber er war krank,“ fügte ſie gutmü-
thig hinzu, „und ſo thäte ich Unrecht, wenn ich ihn
deshalb tadelte, daß er mich oft ſtundenlang ſpielen
und ſingen ließ, ohne auch nur eine einzige Note
zu corrigiren. Er ſoll ſehr krank ſeyn, der arme
Mr. Georg,“ fügte ſie mit traurigem Tone hinzu;
„mein Vater ſagt es, und ich habe ihn ſchon mehre
Male beſuchen wollen, allein man erlaubt es mir
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