Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.einer Wuth und Verzweiflung, die deutlich zeigten, Es sollte ihm so gut nicht werden, mit den Waf- Hier lag er lange in tiefer Ohnmacht. Als er "C'est le commencement de la fin?" nicht Der junge Mann schwieg und sah vor sich nieder. -- "Sie haben mir Wahrheit gelobt und müssen Der Wundarzt ergriff seine Hand und prüfte -- "Eine Stunde, höchstens zwei!" -- "Gut, ich danke Jhnen, Sir! Und nun noch einer Wuth und Verzweiflung, die deutlich zeigten, Es ſollte ihm ſo gut nicht werden, mit den Waf- Hier lag er lange in tiefer Ohnmacht. Als er „C’est le commencement de la fin?“ nicht Der junge Mann ſchwieg und ſah vor ſich nieder. — „Sie haben mir Wahrheit gelobt und müſſen Der Wundarzt ergriff ſeine Hand und prüfte — „Eine Stunde, höchſtens zwei!“ — „Gut, ich danke Jhnen, Sir! Und nun noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0180" n="174"/> einer Wuth und Verzweiflung, die deutlich zeigten,<lb/> daß er den Tod ſuchte.</p><lb/> <p>Es ſollte ihm ſo gut nicht werden, mit den Waf-<lb/> fen in der Hand auf dem Kampfplatze zu fallen:<lb/> einer der Soldaten verſetzte ihm mit dem Gewehrkol-<lb/> ben einen ſolchen Schlag auf den Arm, daß die Kno-<lb/> chen darin zerſplitterten und die Andern benutzten<lb/> ſeine Entwaffnung, um ihn zu Boden zu reißen, zu<lb/> knebeln und zurück in das Gefängniß zu bringen.</p><lb/> <p>Hier lag er lange in tiefer Ohnmacht. Als er<lb/> aus derſelben erwachte und denſelben Wundarzt mit<lb/> ſich beſchäftigt ſah, welcher ihn ſchon früher verbun-<lb/> den hatte, ſagte er mit kaum vernehmbarer Stimme:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„C’est le commencement de la fin?“</hi> nicht<lb/> wahr?“</p><lb/> <p>Der junge Mann ſchwieg und ſah vor ſich nieder.</p><lb/> <p>— „Sie haben mir Wahrheit gelobt und müſſen<lb/> mir Wort halten,“ fuhr der Prophet fort: „es geht<lb/> zu Ende mit mir! Wie lange kann es noch dauern?“</p><lb/> <p>Der Wundarzt ergriff ſeine Hand und prüfte<lb/> den Puls; dann ſagte er mit leiſer Stimme:</p><lb/> <p>— „Eine Stunde, höchſtens zwei!“</p><lb/> <p>— „Gut, ich danke Jhnen, Sir! Und nun noch<lb/><hi rendition="#g">eine</hi> Bitte: beſtellen Sie den jungen Deutſchen, Mr.<lb/> Arnold, augenblicklich zu mir her: ich muß ihn ſpre-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [174/0180]
einer Wuth und Verzweiflung, die deutlich zeigten,
daß er den Tod ſuchte.
Es ſollte ihm ſo gut nicht werden, mit den Waf-
fen in der Hand auf dem Kampfplatze zu fallen:
einer der Soldaten verſetzte ihm mit dem Gewehrkol-
ben einen ſolchen Schlag auf den Arm, daß die Kno-
chen darin zerſplitterten und die Andern benutzten
ſeine Entwaffnung, um ihn zu Boden zu reißen, zu
knebeln und zurück in das Gefängniß zu bringen.
Hier lag er lange in tiefer Ohnmacht. Als er
aus derſelben erwachte und denſelben Wundarzt mit
ſich beſchäftigt ſah, welcher ihn ſchon früher verbun-
den hatte, ſagte er mit kaum vernehmbarer Stimme:
„C’est le commencement de la fin?“ nicht
wahr?“
Der junge Mann ſchwieg und ſah vor ſich nieder.
— „Sie haben mir Wahrheit gelobt und müſſen
mir Wort halten,“ fuhr der Prophet fort: „es geht
zu Ende mit mir! Wie lange kann es noch dauern?“
Der Wundarzt ergriff ſeine Hand und prüfte
den Puls; dann ſagte er mit leiſer Stimme:
— „Eine Stunde, höchſtens zwei!“
— „Gut, ich danke Jhnen, Sir! Und nun noch
eine Bitte: beſtellen Sie den jungen Deutſchen, Mr.
Arnold, augenblicklich zu mir her: ich muß ihn ſpre-
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