Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite

Scalps unserer und Eurer Feinde, die wir ihnen im
ehrenvollen Kampfe abgewonnen haben. Jch habe es
gesagt!"

Jn diesem Augenblicke zeigte sich Arnold, von
Sir John und Sir Francis geführt, denn seine
Schwäche erlaubte ihm noch nicht, ohne Unterstützung
zu gehen, auf dem großen Marktplatze, auf dem sich
seine Freunde versammelt hatten.

Bei seinem Anblick brachen die Wilden in ein
Freudengeschrei aus und Alles drängte sich zu ihm,
um ihm noch einmal die Hand zu reichen und ihm
das Versprechen zu erneuern, daß er unter allen Um-
ständen auf sie und ihren Beistand rechnen dürfe.

Die Rührungen, welche diese Beweise der Liebe
und Anhänglichkeit von Seiten seiner edlen und groß-
sinnigen Freunde in ihm hervorrief, war fast zu mäch-
tig für seine geschwächten Kräfte; Sir John nahm
an seinem immer bleicher werdenden Gesichte wahr,
daß es Zeit sei, einer so ergreifenden Scene eine Ende
zu machen.

-- "Freunde," nahm Sir John, der die Sprache
der Wilden mit großer Geläufigkeit redete, das Wort,
"verzeiht, daß wir Euch Euren und unsern Freund
schon jetzt entführen. Das Unglück hat ihn stark und
muthig gesehen; das Glück, von so vielen edlen und
tapfern Männern geliebt und geehrt zu werden, dürfte

11 *

Scalps unſerer und Eurer Feinde, die wir ihnen im
ehrenvollen Kampfe abgewonnen haben. Jch habe es
geſagt!“

Jn dieſem Augenblicke zeigte ſich Arnold, von
Sir John und Sir Francis geführt, denn ſeine
Schwäche erlaubte ihm noch nicht, ohne Unterſtützung
zu gehen, auf dem großen Marktplatze, auf dem ſich
ſeine Freunde verſammelt hatten.

Bei ſeinem Anblick brachen die Wilden in ein
Freudengeſchrei aus und Alles drängte ſich zu ihm,
um ihm noch einmal die Hand zu reichen und ihm
das Verſprechen zu erneuern, daß er unter allen Um-
ſtänden auf ſie und ihren Beiſtand rechnen dürfe.

Die Rührungen, welche dieſe Beweiſe der Liebe
und Anhänglichkeit von Seiten ſeiner edlen und groß-
ſinnigen Freunde in ihm hervorrief, war faſt zu mäch-
tig für ſeine geſchwächten Kräfte; Sir John nahm
an ſeinem immer bleicher werdenden Geſichte wahr,
daß es Zeit ſei, einer ſo ergreifenden Scene eine Ende
zu machen.

— „Freunde,“ nahm Sir John, der die Sprache
der Wilden mit großer Geläufigkeit redete, das Wort,
„verzeiht, daß wir Euch Euren und unſern Freund
ſchon jetzt entführen. Das Unglück hat ihn ſtark und
muthig geſehen; das Glück, von ſo vielen edlen und
tapfern Männern geliebt und geehrt zu werden, dürfte

11 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0169" n="163"/>
Scalps un&#x017F;erer und Eurer Feinde, die wir ihnen im<lb/>
ehrenvollen Kampfe abgewonnen haben. Jch habe es<lb/>
ge&#x017F;agt!&#x201C;</p><lb/>
        <p>Jn die&#x017F;em Augenblicke zeigte &#x017F;ich Arnold, von<lb/>
Sir John und Sir Francis geführt, denn &#x017F;eine<lb/>
Schwäche erlaubte ihm noch nicht, ohne Unter&#x017F;tützung<lb/>
zu gehen, auf dem großen Marktplatze, auf dem &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;eine Freunde ver&#x017F;ammelt hatten.</p><lb/>
        <p>Bei &#x017F;einem Anblick brachen die Wilden in ein<lb/>
Freudenge&#x017F;chrei aus und Alles drängte &#x017F;ich zu ihm,<lb/>
um ihm noch einmal die Hand zu reichen und ihm<lb/>
das Ver&#x017F;prechen zu erneuern, daß er unter allen Um-<lb/>
&#x017F;tänden auf &#x017F;ie und ihren Bei&#x017F;tand rechnen dürfe.</p><lb/>
        <p>Die Rührungen, welche die&#x017F;e Bewei&#x017F;e der Liebe<lb/>
und Anhänglichkeit von Seiten &#x017F;einer edlen und groß-<lb/>
&#x017F;innigen Freunde in ihm hervorrief, war fa&#x017F;t zu mäch-<lb/>
tig für &#x017F;eine ge&#x017F;chwächten Kräfte; Sir John nahm<lb/>
an &#x017F;einem immer bleicher werdenden Ge&#x017F;ichte wahr,<lb/>
daß es Zeit &#x017F;ei, einer &#x017F;o ergreifenden Scene eine Ende<lb/>
zu machen.</p><lb/>
        <p>&#x2014; &#x201E;Freunde,&#x201C; nahm Sir John, der die Sprache<lb/>
der Wilden mit großer Geläufigkeit redete, das Wort,<lb/>
&#x201E;verzeiht, daß wir Euch Euren und un&#x017F;ern Freund<lb/>
&#x017F;chon jetzt entführen. Das Unglück hat ihn &#x017F;tark und<lb/>
muthig ge&#x017F;ehen; das Glück, von &#x017F;o vielen edlen und<lb/>
tapfern Männern geliebt und geehrt zu werden, dürfte<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">11 *</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0169] Scalps unſerer und Eurer Feinde, die wir ihnen im ehrenvollen Kampfe abgewonnen haben. Jch habe es geſagt!“ Jn dieſem Augenblicke zeigte ſich Arnold, von Sir John und Sir Francis geführt, denn ſeine Schwäche erlaubte ihm noch nicht, ohne Unterſtützung zu gehen, auf dem großen Marktplatze, auf dem ſich ſeine Freunde verſammelt hatten. Bei ſeinem Anblick brachen die Wilden in ein Freudengeſchrei aus und Alles drängte ſich zu ihm, um ihm noch einmal die Hand zu reichen und ihm das Verſprechen zu erneuern, daß er unter allen Um- ſtänden auf ſie und ihren Beiſtand rechnen dürfe. Die Rührungen, welche dieſe Beweiſe der Liebe und Anhänglichkeit von Seiten ſeiner edlen und groß- ſinnigen Freunde in ihm hervorrief, war faſt zu mäch- tig für ſeine geſchwächten Kräfte; Sir John nahm an ſeinem immer bleicher werdenden Geſichte wahr, daß es Zeit ſei, einer ſo ergreifenden Scene eine Ende zu machen. — „Freunde,“ nahm Sir John, der die Sprache der Wilden mit großer Geläufigkeit redete, das Wort, „verzeiht, daß wir Euch Euren und unſern Freund ſchon jetzt entführen. Das Unglück hat ihn ſtark und muthig geſehen; das Glück, von ſo vielen edlen und tapfern Männern geliebt und geehrt zu werden, dürfte 11 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/169
Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/169>, abgerufen am 07.05.2024.