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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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Hand in der seinigen. Es war, wie unsere Leser
bereits vermuthen werden, der treue, dankbare White-
hawk, der seine, die besiegten Mormons verfolgenden
Brüder nicht begleiten und der zu erwartenden Beute
lieber hatte entsagen, als seinen verwundeten Freund
verlassen wollen, bis er diesen gänzlich außer Ge-
fahr wußte.

Thränen -- aber sie flossen mehr dem Glücke
und der Freude, als dem Schmerze -- entströmten
Florens Augen beim Anblick des heißgeliebten Man-
nes. Sie knieete an White-hawks Stelle, der sich
bei ihrem und ihres Vaters Eintritte erhoben hatte,
neben Arnolds Lager nieder und bedeckte seine Hand
mit ihren Küssen; sie wollte sprechen, aber ihre Freu-
de, die Rührung war zu groß; nur durch Thränen ver-
mochte sie ihrem überwallenden Herzen Luft zu machen.

White-hawk stand beim Anblick der schönen
Jungfrau wie versteinert da; er vermochte den Blick
nicht von ihr abzuwenden; es trieb ihn zu ihren
Füßen nieder, um sie wie eine Gottheit anzubeten,
auch hielt er sie in der That für eine überirdische
Erscheinung.

-- "Bleicher Bruder," wandte er sich endlich
in der wohlklingenden Siouxsprache an Arnold, "blei-
cher Bruder, ist dies eine von den Gottheiten, die
von den Bleichgesichtern angebetet wird, so will auch

Hand in der ſeinigen. Es war, wie unſere Leſer
bereits vermuthen werden, der treue, dankbare White-
hawk, der ſeine, die beſiegten Mormons verfolgenden
Brüder nicht begleiten und der zu erwartenden Beute
lieber hatte entſagen, als ſeinen verwundeten Freund
verlaſſen wollen, bis er dieſen gänzlich außer Ge-
fahr wußte.

Thränen — aber ſie floſſen mehr dem Glücke
und der Freude, als dem Schmerze — entſtrömten
Florens Augen beim Anblick des heißgeliebten Man-
nes. Sie knieete an White-hawks Stelle, der ſich
bei ihrem und ihres Vaters Eintritte erhoben hatte,
neben Arnolds Lager nieder und bedeckte ſeine Hand
mit ihren Küſſen; ſie wollte ſprechen, aber ihre Freu-
de, die Rührung war zu groß; nur durch Thränen ver-
mochte ſie ihrem überwallenden Herzen Luft zu machen.

White-hawk ſtand beim Anblick der ſchönen
Jungfrau wie verſteinert da; er vermochte den Blick
nicht von ihr abzuwenden; es trieb ihn zu ihren
Füßen nieder, um ſie wie eine Gottheit anzubeten,
auch hielt er ſie in der That für eine überirdiſche
Erſcheinung.

— „Bleicher Bruder,“ wandte er ſich endlich
in der wohlklingenden Siouxſprache an Arnold, „blei-
cher Bruder, iſt dies eine von den Gottheiten, die
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[154/0160] Hand in der ſeinigen. Es war, wie unſere Leſer bereits vermuthen werden, der treue, dankbare White- hawk, der ſeine, die beſiegten Mormons verfolgenden Brüder nicht begleiten und der zu erwartenden Beute lieber hatte entſagen, als ſeinen verwundeten Freund verlaſſen wollen, bis er dieſen gänzlich außer Ge- fahr wußte. Thränen — aber ſie floſſen mehr dem Glücke und der Freude, als dem Schmerze — entſtrömten Florens Augen beim Anblick des heißgeliebten Man- nes. Sie knieete an White-hawks Stelle, der ſich bei ihrem und ihres Vaters Eintritte erhoben hatte, neben Arnolds Lager nieder und bedeckte ſeine Hand mit ihren Küſſen; ſie wollte ſprechen, aber ihre Freu- de, die Rührung war zu groß; nur durch Thränen ver- mochte ſie ihrem überwallenden Herzen Luft zu machen. White-hawk ſtand beim Anblick der ſchönen Jungfrau wie verſteinert da; er vermochte den Blick nicht von ihr abzuwenden; es trieb ihn zu ihren Füßen nieder, um ſie wie eine Gottheit anzubeten, auch hielt er ſie in der That für eine überirdiſche Erſcheinung. — „Bleicher Bruder,“ wandte er ſich endlich in der wohlklingenden Siouxſprache an Arnold, „blei- cher Bruder, iſt dies eine von den Gottheiten, die von den Bleichgeſichtern angebetet wird, ſo will auch

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/160>, abgerufen am 30.11.2024.