Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.Doctor," wandte sie sich an Braun; "aber trotz Wir folgten ihrer Einladung; eine robuste Magd, Nach wenigen Minuten erschien die Pachterin mit Nach dem Frühstück führte er mich in das für Hier nahm Adalbert Abschied von mir, nach- Doctor,“ wandte ſie ſich an Braun; „aber trotz Wir folgten ihrer Einladung; eine robuſte Magd, Nach wenigen Minuten erſchien die Pachterin mit Nach dem Frühſtück führte er mich in das für Hier nahm Adalbert Abſchied von mir, nach- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="130"/> Doctor,“ wandte ſie ſich an Braun; „aber trotz<lb/> dem iſt Alles zum Empfange der lieben Dame bereit.<lb/> Belieben Sie nur einzutreten; ich will dem hungrigen<lb/> Völkchen erſt das Futter hinſtreuen, dann komme ich<lb/> nach.“</p><lb/> <p>Wir folgten ihrer Einladung; eine robuſte Magd,<lb/> die Verwandte der Pächterin, öffnete uns die Thür<lb/> des Wohnzimmers und wir traten in das reinliche,<lb/> hell von der goldenen Morgenſonne beleuchtete Ge-<lb/> mach, deſſen Fenſter offen ſtanden, um der friſchen,<lb/> erquicklichen Bergluft den Eingang zu geſtatten.</p><lb/> <p>Nach wenigen Minuten erſchien die Pachterin mit<lb/> einem einfachen, mir aber vortrefflich ſchmeckenden<lb/> Frühſtück. Jch ſaß Adalberten gegenüber, ich durfte<lb/> in ſein ſchönes Auge ſehen; er lächelte mir heimlich<lb/> freundlich zu — denn vor der Pachterin nannte er<lb/> mich <hi rendition="#g">„Sie“</hi> und <hi rendition="#g">„gnädige Frau;“</hi> — ich hörte<lb/> den Ton ſeiner geliebten Stimme — o, ich war ei-<lb/> nige Augenblicke ganz glücklich!</p><lb/> <p>Nach dem Frühſtück führte er mich in das für<lb/> mich bereitete, zwar kleine, aber durch Reinlichkeit<lb/> und Sonnenſchein reizende Zimmer, das mit ſchönen<lb/> Blumen, theils in Scherben, theils in Blumengläſern,<lb/> auf das Anmuthigſte geſchmückt war.</p><lb/> <p>Hier nahm Adalbert Abſchied von mir, nach-<lb/> dem er mir vorgeſchrieben hatte, wie ich mich zu be-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0136]
Doctor,“ wandte ſie ſich an Braun; „aber trotz
dem iſt Alles zum Empfange der lieben Dame bereit.
Belieben Sie nur einzutreten; ich will dem hungrigen
Völkchen erſt das Futter hinſtreuen, dann komme ich
nach.“
Wir folgten ihrer Einladung; eine robuſte Magd,
die Verwandte der Pächterin, öffnete uns die Thür
des Wohnzimmers und wir traten in das reinliche,
hell von der goldenen Morgenſonne beleuchtete Ge-
mach, deſſen Fenſter offen ſtanden, um der friſchen,
erquicklichen Bergluft den Eingang zu geſtatten.
Nach wenigen Minuten erſchien die Pachterin mit
einem einfachen, mir aber vortrefflich ſchmeckenden
Frühſtück. Jch ſaß Adalberten gegenüber, ich durfte
in ſein ſchönes Auge ſehen; er lächelte mir heimlich
freundlich zu — denn vor der Pachterin nannte er
mich „Sie“ und „gnädige Frau;“ — ich hörte
den Ton ſeiner geliebten Stimme — o, ich war ei-
nige Augenblicke ganz glücklich!
Nach dem Frühſtück führte er mich in das für
mich bereitete, zwar kleine, aber durch Reinlichkeit
und Sonnenſchein reizende Zimmer, das mit ſchönen
Blumen, theils in Scherben, theils in Blumengläſern,
auf das Anmuthigſte geſchmückt war.
Hier nahm Adalbert Abſchied von mir, nach-
dem er mir vorgeſchrieben hatte, wie ich mich zu be-
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