Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.Mutter des Opfers machte ihr Weiberrecht geltend, Die Squaw hatte, indem sie Feuer in einer Erd- Nachdem man sich gesättigt hatte, führte Waupee Mutter des Opfers machte ihr Weiberrecht geltend, Die Squaw hatte, indem ſie Feuer in einer Erd- Nachdem man ſich geſättigt hatte, führte Waupee <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="24"/> Mutter des Opfers machte ihr Weiberrecht geltend,<lb/> indem ſie ſtill vor ſich hinweinte und von Zeit zu Zeit<lb/> angſtvolle Blicke auf den Liebling heftete; aber Kei-<lb/> ner ſchien das bemerken zu wollen, Keiner ſprach ein<lb/> Wort des Troſtes und der Beruhigung zu ihr, ſelbſt<lb/> Arnold nicht, der durch ſeinen längern Aufenthalt un-<lb/> ter den Wilden ſchon wußte, was ſich in ſolchen Fäl-<lb/> len ſchickte.</p><lb/> <p>Die Squaw hatte, indem ſie Feuer in einer Erd-<lb/> vertiefung angemacht, ſo daß die Steine, womit ſie<lb/> ausgelegt war, bis zum Glühen erhitzt waren, darin<lb/> der Buckel eines am Tage zuvor von White-hawk mit<lb/> dem Laſſo erlegten Büffels gebraten, und in der That<lb/> war das auf dieſe Weiſe bereitete Gericht ein ſo<lb/> leckeres, daß der raffinirteſte europäiſche Gourmand es<lb/> für ein ganz vortreffliches erklärt haben würde; auch<lb/> ließen es ſich Alle gut ſchmecken und Keiner zeigte ei-<lb/> nen minder großen Appetit als ſonſt. Zum Nachtiſche<lb/> wurden einige Scheiben wilden Honigs aufgetragen<lb/> und dieſe vorzüglich dem werthen Gaſte zu Ehren.</p><lb/> <p>Nachdem man ſich geſättigt hatte, führte Waupee<lb/> Arnold aus dem Wigwam hinaus, zu einer kleinen<lb/> waldigen Anhöhe. Nachdem er ſich hier mit ihm nie-<lb/> dergelaſſen hatte, fragte er ihn ohne Umſchweife,<lb/> durch welche Gegenſtände er das Leben White-hawks<lb/> von dem Bluträcher zu erkaufen gedenke?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [24/0032]
Mutter des Opfers machte ihr Weiberrecht geltend,
indem ſie ſtill vor ſich hinweinte und von Zeit zu Zeit
angſtvolle Blicke auf den Liebling heftete; aber Kei-
ner ſchien das bemerken zu wollen, Keiner ſprach ein
Wort des Troſtes und der Beruhigung zu ihr, ſelbſt
Arnold nicht, der durch ſeinen längern Aufenthalt un-
ter den Wilden ſchon wußte, was ſich in ſolchen Fäl-
len ſchickte.
Die Squaw hatte, indem ſie Feuer in einer Erd-
vertiefung angemacht, ſo daß die Steine, womit ſie
ausgelegt war, bis zum Glühen erhitzt waren, darin
der Buckel eines am Tage zuvor von White-hawk mit
dem Laſſo erlegten Büffels gebraten, und in der That
war das auf dieſe Weiſe bereitete Gericht ein ſo
leckeres, daß der raffinirteſte europäiſche Gourmand es
für ein ganz vortreffliches erklärt haben würde; auch
ließen es ſich Alle gut ſchmecken und Keiner zeigte ei-
nen minder großen Appetit als ſonſt. Zum Nachtiſche
wurden einige Scheiben wilden Honigs aufgetragen
und dieſe vorzüglich dem werthen Gaſte zu Ehren.
Nachdem man ſich geſättigt hatte, führte Waupee
Arnold aus dem Wigwam hinaus, zu einer kleinen
waldigen Anhöhe. Nachdem er ſich hier mit ihm nie-
dergelaſſen hatte, fragte er ihn ohne Umſchweife,
durch welche Gegenſtände er das Leben White-hawks
von dem Bluträcher zu erkaufen gedenke?
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