Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.lich wie ein Vater, dessen Sohn man mit Ehren krö- -- "Die Chippewas säumten auch nicht zu kom- Der Sioux hielt hier inne und trocknete sich mit -- "Und was geschah darauf, Waupee?" fragte lich wie ein Vater, deſſen Sohn man mit Ehren krö- — „Die Chippewas ſäumten auch nicht zu kom- Der Sioux hielt hier inne und trocknete ſich mit — „Und was geſchah darauf, Waupee?“ fragte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="16"/> lich wie ein Vater, deſſen Sohn man mit Ehren krö-<lb/> nen will.“</p><lb/> <p>— „Die Chippewas ſäumten auch nicht zu kom-<lb/> men; aber ſie führten mit ſich, was nicht gut iſt und<lb/> was ich jetzt auf immer doppelt haſſen werde. Sie<lb/> hatten von den Bleichgeſichtern, die eine Zeitlang des<lb/> Handels wegen bei ihnen gelebt, das Feuerwaſſer ken-<lb/> nen gelernt und liebten es ſo über alle Maßen, daß<lb/> ſie nicht ohne daſſelbe ſeyn zu können glaubten, und<lb/> ſo brachten ſie auch zum Friedensfeſte davon mit.<lb/> Manche Sioux, darunter auch mein Sohn, ließen ſich<lb/> bereden, davon zu trinken, und da es ihnen ſchmeckte,<lb/> tranken ſie mehr und mehr, bis ſie eine Ausgelaſſen-<lb/> heit ergriff, daß ſie wie Raſende umherſprangen und<lb/> nicht mehr wußten, was ſie thaten. Jn dieſem Zn-<lb/> ſtande befand ſich auch White-hawk, und da er nicht<lb/> mehr wußte, wer der gute, noch wer der böſe Geiſt<lb/> ſei, legte er, wie er mir ſpäter ſagte, nur zum Scherze,<lb/> ſeine Büchſe auf einen jungen Chippewa an, drückte<lb/> mit dem Finger den Hahn und der Schuß ging los,<lb/> dem Chippewa mitten durch die Bruſt, ſo daß er,<lb/> ohne einen Laut von ſich zu geben, todt zu Boden<lb/> ſank.“</p><lb/> <p>Der Sioux hielt hier inne und trocknete ſich mit<lb/> dem Rücken der Hand den Schweiß von der Stirn.</p><lb/> <p>— „Und was geſchah darauf, Waupee?“ fragte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0024]
lich wie ein Vater, deſſen Sohn man mit Ehren krö-
nen will.“
— „Die Chippewas ſäumten auch nicht zu kom-
men; aber ſie führten mit ſich, was nicht gut iſt und
was ich jetzt auf immer doppelt haſſen werde. Sie
hatten von den Bleichgeſichtern, die eine Zeitlang des
Handels wegen bei ihnen gelebt, das Feuerwaſſer ken-
nen gelernt und liebten es ſo über alle Maßen, daß
ſie nicht ohne daſſelbe ſeyn zu können glaubten, und
ſo brachten ſie auch zum Friedensfeſte davon mit.
Manche Sioux, darunter auch mein Sohn, ließen ſich
bereden, davon zu trinken, und da es ihnen ſchmeckte,
tranken ſie mehr und mehr, bis ſie eine Ausgelaſſen-
heit ergriff, daß ſie wie Raſende umherſprangen und
nicht mehr wußten, was ſie thaten. Jn dieſem Zn-
ſtande befand ſich auch White-hawk, und da er nicht
mehr wußte, wer der gute, noch wer der böſe Geiſt
ſei, legte er, wie er mir ſpäter ſagte, nur zum Scherze,
ſeine Büchſe auf einen jungen Chippewa an, drückte
mit dem Finger den Hahn und der Schuß ging los,
dem Chippewa mitten durch die Bruſt, ſo daß er,
ohne einen Laut von ſich zu geben, todt zu Boden
ſank.“
Der Sioux hielt hier inne und trocknete ſich mit
dem Rücken der Hand den Schweiß von der Stirn.
— „Und was geſchah darauf, Waupee?“ fragte
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