die freie Luft, unter gute Menschen, in deren Nähe seine Brust wieder frei aufathmen könnte, und er ge- lobte sich mit feierlichem Schwure, diese ihm Abscheu und Schrecken einflößende Wohnung um keinen Preis wieder zu betreten, wenn er das Glück haben sollte, ihr den Rücken kehren und den ihm vielleicht geleg- ten Fallen entschlüpfen zu können.
Er war zu aufgeregt, um nur daran zu denken, den Schlaf auf seinem Lager zu suchen und blieb am offenen Fenster sitzen. Die frische Luft, die von draußen zu ihm hereindrang, that ihm wohl, indem sie die glühende Hitze kühlte, die sich durch das Er- lebte über sein Jnneres ergossen hatte.
Die Gewitterwolken, welche zu Anfang der Nacht den Himmel bedeckten und die Luft so schwül ge- macht, hatten sich, da sich ein frischer Nachtwind er- hoben, jetzt zerstreut; der Mond war aufgegangen und prangte im vollen Glanze am Himmel, so daß die Sterne vor demselben erbleichen mußten. Es war so hell, daß man im Garten, auf den die Fenster hinausgingen, selbst die kleinsten Gegenstände deutlich unterscheiden konnte und das Ohr vernahm mit Ent- zücken das sanfte Rauschen des Nachtwindes, der mit den Blättern und zarteren Zweigen der hohen Bäume spielte. Sanft bogen sich die Wipfel der himmel- anstrebenden Magnolien und Tulpenbäume, wenn der
die freie Luft, unter gute Menſchen, in deren Nähe ſeine Bruſt wieder frei aufathmen könnte, und er ge- lobte ſich mit feierlichem Schwure, dieſe ihm Abſcheu und Schrecken einflößende Wohnung um keinen Preis wieder zu betreten, wenn er das Glück haben ſollte, ihr den Rücken kehren und den ihm vielleicht geleg- ten Fallen entſchlüpfen zu können.
Er war zu aufgeregt, um nur daran zu denken, den Schlaf auf ſeinem Lager zu ſuchen und blieb am offenen Fenſter ſitzen. Die friſche Luft, die von draußen zu ihm hereindrang, that ihm wohl, indem ſie die glühende Hitze kühlte, die ſich durch das Er- lebte über ſein Jnneres ergoſſen hatte.
Die Gewitterwolken, welche zu Anfang der Nacht den Himmel bedeckten und die Luft ſo ſchwül ge- macht, hatten ſich, da ſich ein friſcher Nachtwind er- hoben, jetzt zerſtreut; der Mond war aufgegangen und prangte im vollen Glanze am Himmel, ſo daß die Sterne vor demſelben erbleichen mußten. Es war ſo hell, daß man im Garten, auf den die Fenſter hinausgingen, ſelbſt die kleinſten Gegenſtände deutlich unterſcheiden konnte und das Ohr vernahm mit Ent- zücken das ſanfte Rauſchen des Nachtwindes, der mit den Blättern und zarteren Zweigen der hohen Bäume ſpielte. Sanft bogen ſich die Wipfel der himmel- anſtrebenden Magnolien und Tulpenbäume, wenn der
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die freie Luft, unter gute Menſchen, in deren Nähe
ſeine Bruſt wieder frei aufathmen könnte, und er ge-
lobte ſich mit feierlichem Schwure, dieſe ihm Abſcheu
und Schrecken einflößende Wohnung um keinen Preis
wieder zu betreten, wenn er das Glück haben ſollte,
ihr den Rücken kehren und den ihm vielleicht geleg-
ten Fallen entſchlüpfen zu können.
Er war zu aufgeregt, um nur daran zu denken,
den Schlaf auf ſeinem Lager zu ſuchen und blieb am
offenen Fenſter ſitzen. Die friſche Luft, die von
draußen zu ihm hereindrang, that ihm wohl, indem
ſie die glühende Hitze kühlte, die ſich durch das Er-
lebte über ſein Jnneres ergoſſen hatte.
Die Gewitterwolken, welche zu Anfang der Nacht
den Himmel bedeckten und die Luft ſo ſchwül ge-
macht, hatten ſich, da ſich ein friſcher Nachtwind er-
hoben, jetzt zerſtreut; der Mond war aufgegangen
und prangte im vollen Glanze am Himmel, ſo daß
die Sterne vor demſelben erbleichen mußten. Es war
ſo hell, daß man im Garten, auf den die Fenſter
hinausgingen, ſelbſt die kleinſten Gegenſtände deutlich
unterſcheiden konnte und das Ohr vernahm mit Ent-
zücken das ſanfte Rauſchen des Nachtwindes, der mit
den Blättern und zarteren Zweigen der hohen Bäume
ſpielte. Sanft bogen ſich die Wipfel der himmel-
anſtrebenden Magnolien und Tulpenbäume, wenn der
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/184>, abgerufen am 27.07.2024.
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