und sich bei seinem Eintritte rasch nach ihm um- wandte. Jn ihrer Miene lag sichtbares Erschrecken, als sie ihn erblickte und sie sprang sogleich von dem Stuhle vor dem Jnstrumente auf, als wolle sie ver- bergen, daß sie davor gesessen.
-- "Jch habe mich von Dina beim Gesange be- gleiten lassen," nahm Marie, die sich zuerst wieder gefaßt hatte, das Wort; "es wird mir leichter zu singen, wenn ich nicht selbst zu spielen brauche," fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu.
Arnold hörte kaum, was sie sagte. Seine Blicke hingen an Dinas Gesichtszügen, die sich seit seinem Eintritt, wahrscheinlich in Folge des Erschreckens, das er an ihr wahrgenommen, seltsam verändert hatten. Er glaubte, daß die Unglückliche auf der Stelle ster- ben würde, indem einer brennenden Röthe, die ihr Antlitz bei seinem Erscheinen bedeckt hatte, eine Blässe folgte, wie man sie nur an Sterbenden wahrzuneh- men pflegt.
-- "Was ist Jhnen, Dina?" fragte er sie mit besorgtem Tone, indem er zu ihr trat und sie theil- nehmend anblickte. "Jch fürchte, Sie befinden sich sehr übel!" fügte er hinzu.
-- "Es ist nichts," antwortete sie ihm mit er- loschener Stimme, "es ist nichts und wird bald vor- übergehen."
und ſich bei ſeinem Eintritte raſch nach ihm um- wandte. Jn ihrer Miene lag ſichtbares Erſchrecken, als ſie ihn erblickte und ſie ſprang ſogleich von dem Stuhle vor dem Jnſtrumente auf, als wolle ſie ver- bergen, daß ſie davor geſeſſen.
— „Jch habe mich von Dina beim Geſange be- gleiten laſſen,“ nahm Marie, die ſich zuerſt wieder gefaßt hatte, das Wort; „es wird mir leichter zu ſingen, wenn ich nicht ſelbſt zu ſpielen brauche,“ fügte ſie nach einer kleinen Pauſe hinzu.
Arnold hörte kaum, was ſie ſagte. Seine Blicke hingen an Dinas Geſichtszügen, die ſich ſeit ſeinem Eintritt, wahrſcheinlich in Folge des Erſchreckens, das er an ihr wahrgenommen, ſeltſam verändert hatten. Er glaubte, daß die Unglückliche auf der Stelle ſter- ben würde, indem einer brennenden Röthe, die ihr Antlitz bei ſeinem Erſcheinen bedeckt hatte, eine Bläſſe folgte, wie man ſie nur an Sterbenden wahrzuneh- men pflegt.
— „Was iſt Jhnen, Dina?“ fragte er ſie mit beſorgtem Tone, indem er zu ihr trat und ſie theil- nehmend anblickte. „Jch fürchte, Sie befinden ſich ſehr übel!“ fügte er hinzu.
— „Es iſt nichts,“ antwortete ſie ihm mit er- loſchener Stimme, „es iſt nichts und wird bald vor- übergehen.“
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und ſich bei ſeinem Eintritte raſch nach ihm um-
wandte. Jn ihrer Miene lag ſichtbares Erſchrecken,
als ſie ihn erblickte und ſie ſprang ſogleich von dem
Stuhle vor dem Jnſtrumente auf, als wolle ſie ver-
bergen, daß ſie davor geſeſſen.
— „Jch habe mich von Dina beim Geſange be-
gleiten laſſen,“ nahm Marie, die ſich zuerſt wieder
gefaßt hatte, das Wort; „es wird mir leichter zu
ſingen, wenn ich nicht ſelbſt zu ſpielen brauche,“ fügte
ſie nach einer kleinen Pauſe hinzu.
Arnold hörte kaum, was ſie ſagte. Seine Blicke
hingen an Dinas Geſichtszügen, die ſich ſeit ſeinem
Eintritt, wahrſcheinlich in Folge des Erſchreckens, das
er an ihr wahrgenommen, ſeltſam verändert hatten.
Er glaubte, daß die Unglückliche auf der Stelle ſter-
ben würde, indem einer brennenden Röthe, die ihr
Antlitz bei ſeinem Erſcheinen bedeckt hatte, eine Bläſſe
folgte, wie man ſie nur an Sterbenden wahrzuneh-
men pflegt.
— „Was iſt Jhnen, Dina?“ fragte er ſie mit
beſorgtem Tone, indem er zu ihr trat und ſie theil-
nehmend anblickte. „Jch fürchte, Sie befinden ſich
ſehr übel!“ fügte er hinzu.
— „Es iſt nichts,“ antwortete ſie ihm mit er-
loſchener Stimme, „es iſt nichts und wird bald vor-
übergehen.“
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/164>, abgerufen am 27.07.2024.
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