Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.letot hinab; die Taille war von einem breiten, vorn Das Bellen Brunos wurde indeß immer stärker Als der Reiter etwa auf Flintenschußweite zu letot hinab; die Taille war von einem breiten, vorn Das Bellen Brunos wurde indeß immer ſtärker Als der Reiter etwa auf Flintenſchußweite zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="8"/> letot hinab; die Taille war von einem breiten, vorn<lb/> mit einer Schnalle zugemachten ſchwarzen Ledergurt<lb/> umgürtet, in dem ein ſcharfer Dolch in einer Leder-<lb/> ſcheide ſteckte, und an der einen Seite hing die Jagd-<lb/> taſche, an der andern die blecherne Jagdflaſche, deren<lb/> Riemen ſich auf der Bruſt kreuzten, herab.</p><lb/> <p>Das Bellen Brunos wurde indeß immer ſtärker<lb/> und anhaltender, auch lief das treue Thier, zum Zei-<lb/> chen, daß ſich etwas Unheimliches nahte, unruhig hin<lb/> und her. Endlich erblickte Arnolds ſcharfes, ſehr ge-<lb/> übtes Auge am fernſten Rande des Horizonts einen<lb/> dunklen Punkt, der aber von Minute zu Minute grö-<lb/> ßer wurde, und nicht lange, ſo unterſchied er einen<lb/> Reiter, der ſich im ſchnellſten Galopp der Stelle nä-<lb/> herte, wo er lagerte. Er erhob ſich jetzt gänzlich,<lb/> nahm die Büchſe auf und unterſuchte die Ladung und<lb/> das Schloß, eine Vorſicht, die dem einſamen Wan-<lb/> derer jener Gegenden durch die Umſtände geboten iſt.</p><lb/> <p>Als der Reiter etwa auf Flintenſchußweite zu<lb/> ihm hinangekommen war, beruhigte Arnold ſich in-<lb/> deſſen und ſetzte die Kolbe ſeiner Büchſe auf den Bo-<lb/> den nieder, und auch Bruno hielt nicht nur mit Bel-<lb/> len ein, ſondern rannte dem Ankommenden ſogar mit<lb/> fröhlichem Schweifwedeln, wie einem wohlbekannten<lb/> Freunde, entgegen. Bei dem Anblick des treuen Thiers<lb/> ſprang der Reiter vom Pferde, um es, indem er es<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0016]
letot hinab; die Taille war von einem breiten, vorn
mit einer Schnalle zugemachten ſchwarzen Ledergurt
umgürtet, in dem ein ſcharfer Dolch in einer Leder-
ſcheide ſteckte, und an der einen Seite hing die Jagd-
taſche, an der andern die blecherne Jagdflaſche, deren
Riemen ſich auf der Bruſt kreuzten, herab.
Das Bellen Brunos wurde indeß immer ſtärker
und anhaltender, auch lief das treue Thier, zum Zei-
chen, daß ſich etwas Unheimliches nahte, unruhig hin
und her. Endlich erblickte Arnolds ſcharfes, ſehr ge-
übtes Auge am fernſten Rande des Horizonts einen
dunklen Punkt, der aber von Minute zu Minute grö-
ßer wurde, und nicht lange, ſo unterſchied er einen
Reiter, der ſich im ſchnellſten Galopp der Stelle nä-
herte, wo er lagerte. Er erhob ſich jetzt gänzlich,
nahm die Büchſe auf und unterſuchte die Ladung und
das Schloß, eine Vorſicht, die dem einſamen Wan-
derer jener Gegenden durch die Umſtände geboten iſt.
Als der Reiter etwa auf Flintenſchußweite zu
ihm hinangekommen war, beruhigte Arnold ſich in-
deſſen und ſetzte die Kolbe ſeiner Büchſe auf den Bo-
den nieder, und auch Bruno hielt nicht nur mit Bel-
len ein, ſondern rannte dem Ankommenden ſogar mit
fröhlichem Schweifwedeln, wie einem wohlbekannten
Freunde, entgegen. Bei dem Anblick des treuen Thiers
ſprang der Reiter vom Pferde, um es, indem er es
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