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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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Absicht hat er mit mir?" fragte er sich auf dem
Wege, ohne sich die Frage beantworten zu können.

Um die von Joe Smith bestimmte Stunde stellte
er sich wieder bei der Wohnung desselben ein. Die
Hinterthür war, wie immer, verschlossen, nachdem er
aber geklingelt und eine Weile gewartet hatte, wurde
sie geöffnet und zu seiner nicht geringen Ueberraschung
stand er der bleichen Dina gegenüber.

-- "Wie leid thut es mir, daß ich Sie bemühen
mußte, Miß!" sagte er, mit dem sanften, gewinnen-
den Tone, der ihm so eigenthümlich war, als er be-
merkte, daß die Kranke vom schnellen Herabsteigen
der Treppe fast außer Athem war.

-- "Jch habe mich dieser Mühe gern unterzo-
gen, Sir," antwortete sie ihm, indem sie die Hand
auf das krankhaft pochende Herz legte, als wolle sie
es dadurch zum Schweigen bringen, "und überdies er-
heischte es ja meine Pflicht als Dienerin dieses Hau-
ses," fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu.

-- "Sie sollten sich mehr schonen, als Sie thun,
Miß," sagte er, von innigem Mitleid mit ihrem Zu-
stande ergriffen, mit dem unverkennbaren Ausdruck
der Theilnahme im Blick und im Tone der Stimme.
"Sie sind krank und sollten sich aufwarten, sich pfle-
gen lassen, statt Dienste zu leisten, die Jhnen unter
den obwaltenden Umständen schwer fallen müssen."

Abſicht hat er mit mir?“ fragte er ſich auf dem
Wege, ohne ſich die Frage beantworten zu können.

Um die von Joe Smith beſtimmte Stunde ſtellte
er ſich wieder bei der Wohnung deſſelben ein. Die
Hinterthür war, wie immer, verſchloſſen, nachdem er
aber geklingelt und eine Weile gewartet hatte, wurde
ſie geöffnet und zu ſeiner nicht geringen Ueberraſchung
ſtand er der bleichen Dina gegenüber.

— „Wie leid thut es mir, daß ich Sie bemühen
mußte, Miß!“ ſagte er, mit dem ſanften, gewinnen-
den Tone, der ihm ſo eigenthümlich war, als er be-
merkte, daß die Kranke vom ſchnellen Herabſteigen
der Treppe faſt außer Athem war.

— „Jch habe mich dieſer Mühe gern unterzo-
gen, Sir,“ antwortete ſie ihm, indem ſie die Hand
auf das krankhaft pochende Herz legte, als wolle ſie
es dadurch zum Schweigen bringen, „und überdies er-
heiſchte es ja meine Pflicht als Dienerin dieſes Hau-
ſes,“ fügte ſie nach einer kleinen Pauſe hinzu.

— „Sie ſollten ſich mehr ſchonen, als Sie thun,
Miß,“ ſagte er, von innigem Mitleid mit ihrem Zu-
ſtande ergriffen, mit dem unverkennbaren Ausdruck
der Theilnahme im Blick und im Tone der Stimme.
„Sie ſind krank und ſollten ſich aufwarten, ſich pfle-
gen laſſen, ſtatt Dienſte zu leiſten, die Jhnen unter
den obwaltenden Umſtänden ſchwer fallen müſſen.“

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[130/0138] Abſicht hat er mit mir?“ fragte er ſich auf dem Wege, ohne ſich die Frage beantworten zu können. Um die von Joe Smith beſtimmte Stunde ſtellte er ſich wieder bei der Wohnung deſſelben ein. Die Hinterthür war, wie immer, verſchloſſen, nachdem er aber geklingelt und eine Weile gewartet hatte, wurde ſie geöffnet und zu ſeiner nicht geringen Ueberraſchung ſtand er der bleichen Dina gegenüber. — „Wie leid thut es mir, daß ich Sie bemühen mußte, Miß!“ ſagte er, mit dem ſanften, gewinnen- den Tone, der ihm ſo eigenthümlich war, als er be- merkte, daß die Kranke vom ſchnellen Herabſteigen der Treppe faſt außer Athem war. — „Jch habe mich dieſer Mühe gern unterzo- gen, Sir,“ antwortete ſie ihm, indem ſie die Hand auf das krankhaft pochende Herz legte, als wolle ſie es dadurch zum Schweigen bringen, „und überdies er- heiſchte es ja meine Pflicht als Dienerin dieſes Hau- ſes,“ fügte ſie nach einer kleinen Pauſe hinzu. — „Sie ſollten ſich mehr ſchonen, als Sie thun, Miß,“ ſagte er, von innigem Mitleid mit ihrem Zu- ſtande ergriffen, mit dem unverkennbaren Ausdruck der Theilnahme im Blick und im Tone der Stimme. „Sie ſind krank und ſollten ſich aufwarten, ſich pfle- gen laſſen, ſtatt Dienſte zu leiſten, die Jhnen unter den obwaltenden Umſtänden ſchwer fallen müſſen.“

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/138>, abgerufen am 24.11.2024.