Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.äußern Anschein nicht leicht täuschen. Alles, was an So hatte ihm auch Joe Smith von vorn herein 7
äußern Anſchein nicht leicht täuſchen. Alles, was an So hatte ihm auch Joe Smith von vorn herein 7
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äußern Anſchein nicht leicht täuſchen. Alles, was an
Lüge, Heuchelei und Betrug grenzte, war ihm über-
dies ein Gräuel und er hielt den Grundſatz feſt, daß
die Lüge unter keinen Umſtänden eine heilſame Frucht
tragen könne.
So hatte ihm auch Joe Smith von vorn herein
das größeſte Mißtrauen eingeflößt und er verachtete
ihn ſchon wegen der Rolle, die er unter den ihm
gänzlich hingegebenen, ihm unbedingt vertrauenden
Menſchen ſpielte, die ihr Schickſal an das ſeinige ge-
knüpft hatten und zeitliches und ewiges Glück von ihm
erwarteten. Durch einige kleine Züge, die ſeiner ſchar-
fen Beobachtung nicht entgangen waren, hatte er die
Ueberzeugung gewonnen, daß der Mormonen-Prophet
von einem glühenden Ehrgeize beſeelt ſei und große
Pläne mit ſich umhertrage; denn er ließ keine Ge-
legenheit vorbeigehen, ſeine äußere Macht zu ver-
ſtärken und die ihm untergebenen Truppen ſo einzu-
üben, daß ſie die beſtdicipliuirten des ganzen Nord-
oſtens waren. Auch zog er Männer von militäri-
ſchem Rufe und anerkannter Tapferkeit durch Ver-
ſprechungen und ungewöhnliche Beſoldungen, die er
ihnen bewilligte, gefliſſentlich an ſich und die Anla-
gen, die er um Nauvoo machen ließ, deuteten darauf
hin, daß er die Stadt zur Feſtung zu machen im
Sinne hatte. Alles dieſes betrieb er aber, um nicht
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