Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.gleiten, und wenigstens die kostbare Zeit dort ver- Er wendete sich von Utrecht nach Köln, und gleiten, und wenigſtens die koſtbare Zeit dort ver- Er wendete ſich von Utrecht nach Köln, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="52"/> gleiten, und wenigſtens die koſtbare Zeit dort ver-<lb/> geuden, bald in der Schenke für ihn bezahlen, bald<lb/> gar, wenn jener mit ſeinen Spiesgeſellen über den<lb/> Bechern oder Würfeln in Zwiſt gerieth, für ihn ſich<lb/> herumſchlagen. Schoreel hielt dieſes Leben nicht<lb/> lange aus, ſondern nahm bei der erſten Gelegenheit<lb/> höflichen Abſchied und wanderte weiter.</p><lb/> <p>Er wendete ſich von Utrecht nach Köln, und<lb/> von dort nach Speier. Hier weilte er eine Zeitlang<lb/> bei einem kunſtreichen Geiſtlichen, für den er einiges<lb/> malte, und der ihm dafür in der Linienperſpektive,<lb/> in der Lehre von den Verkürzungen, und in der Be-<lb/> handlung architektoniſcher Gegenſtände Unterricht<lb/> ertheilte. Dann zog er weiter nach Strasburg, von<lb/> dort nach Baſel. So zog er während ſeiner Wan-<lb/> derſchaft durch noch mehrere Städte, ſuchte überall<lb/> nach damaliger Künſtler-Sitte die Gildehäuſer der<lb/> Maler auf, und bemühte ſich überall, bei den be-<lb/> rühmteſten Meiſtern Zutritt zu erhalten, bei ihnen<lb/> zu arbeiten und von ihnen zu lernen. Wohin er<lb/> kam, ſah man ihn gern, alle Werkſtätten ſtanden<lb/> ihm offen, die größten Meiſter ſeiner Zeit beeiferten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0062]
gleiten, und wenigſtens die koſtbare Zeit dort ver-
geuden, bald in der Schenke für ihn bezahlen, bald
gar, wenn jener mit ſeinen Spiesgeſellen über den
Bechern oder Würfeln in Zwiſt gerieth, für ihn ſich
herumſchlagen. Schoreel hielt dieſes Leben nicht
lange aus, ſondern nahm bei der erſten Gelegenheit
höflichen Abſchied und wanderte weiter.
Er wendete ſich von Utrecht nach Köln, und
von dort nach Speier. Hier weilte er eine Zeitlang
bei einem kunſtreichen Geiſtlichen, für den er einiges
malte, und der ihm dafür in der Linienperſpektive,
in der Lehre von den Verkürzungen, und in der Be-
handlung architektoniſcher Gegenſtände Unterricht
ertheilte. Dann zog er weiter nach Strasburg, von
dort nach Baſel. So zog er während ſeiner Wan-
derſchaft durch noch mehrere Städte, ſuchte überall
nach damaliger Künſtler-Sitte die Gildehäuſer der
Maler auf, und bemühte ſich überall, bei den be-
rühmteſten Meiſtern Zutritt zu erhalten, bei ihnen
zu arbeiten und von ihnen zu lernen. Wohin er
kam, ſah man ihn gern, alle Werkſtätten ſtanden
ihm offen, die größten Meiſter ſeiner Zeit beeiferten
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