ein sehr vorzüglicher Kolorist. Man findet noch in Weimar, Dresden, und andern sächsischen Städten, besonders aber in Wittenberg, mehrere seiner Ge- mälde. Er lebte an letzterem Ort, wo er ebenfalls die Stelle eines Bürgermeisters bekleidete, und starb daselbst, ein und siebenzig Jahre alt, im Jahr 1586. Sein Monument mit einer lateinischen Jnschrift ist noch in der dortigen Pfarrkirche zu sehen; er war zweimal verheirathet und ist der Ahnherr der in Brandenburg noch lebenden Herren von Kranach. Von seinen beiden Schwestern war die älteste, Namens Ursula, an einen Lizentiaten verhei- rathet, die jüngere, Anna, an einen Bürgermeister von Wittenberg, Namens Kaspar Freund. Jch weiß nicht, ob von diesen noch Nachkommen leben.
ein ſehr vorzüglicher Koloriſt. Man findet noch in Weimar, Dresden, und andern ſächſiſchen Städten, beſonders aber in Wittenberg, mehrere ſeiner Ge- mälde. Er lebte an letzterem Ort, wo er ebenfalls die Stelle eines Bürgermeiſters bekleidete, und ſtarb daſelbſt, ein und ſiebenzig Jahre alt, im Jahr 1586. Sein Monument mit einer lateiniſchen Jnſchrift iſt noch in der dortigen Pfarrkirche zu ſehen; er war zweimal verheirathet und iſt der Ahnherr der in Brandenburg noch lebenden Herren von Kranach. Von ſeinen beiden Schweſtern war die älteſte, Namens Urſula, an einen Lizentiaten verhei- rathet, die jüngere, Anna, an einen Bürgermeiſter von Wittenberg, Namens Kaspar Freund. Jch weiß nicht, ob von dieſen noch Nachkommen leben.
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ein ſehr vorzüglicher Koloriſt. Man findet noch in
Weimar, Dresden, und andern ſächſiſchen Städten,
beſonders aber in Wittenberg, mehrere ſeiner Ge-
mälde. Er lebte an letzterem Ort, wo er ebenfalls
die Stelle eines Bürgermeiſters bekleidete, und ſtarb
daſelbſt, ein und ſiebenzig Jahre alt, im Jahr 1586.
Sein Monument mit einer lateiniſchen Jnſchrift iſt
noch in der dortigen Pfarrkirche zu ſehen; er war
zweimal verheirathet und iſt der Ahnherr der in
Brandenburg noch lebenden Herren von Kranach.
Von ſeinen beiden Schweſtern war die älteſte,
Namens Urſula, an einen Lizentiaten verhei-
rathet, die jüngere, Anna, an einen Bürgermeiſter
von Wittenberg, Namens Kaspar Freund. Jch
weiß nicht, ob von dieſen noch Nachkommen leben.
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck02_1822/140>, abgerufen am 16.02.2025.
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