Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.
Jede dieser Tafeln schien mir etwa drei Ellen Auf der ersten Tafel erblikt man die heilige
Jede dieſer Tafeln ſchien mir etwa drei Ellen Auf der erſten Tafel erblikt man die heilige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="56"/><lb/> urſprünglichem Glanz den Altar ſchmückten, davon<lb/> geben die ſechs in Berlin befindlichen Seitengemälde<lb/> eine höchſt erfreuliche Ahnung. Zwar entſtellt<lb/> ſie Staub und Kerzendampf, doch des Johann<lb/> van Eyck Glorie ſchimmert durch dieſe Decke ſtrah-<lb/> lend hervor. Möge nur ein freundlicher Genius<lb/> über dieſe köſtlichen Ueberbleibſel eines unſchäzbaren<lb/> Kunſtwerkes ferner walten, damit keine ungeſchikte<lb/> oder voreilige Hand es wage ſie zu berühren und<lb/> zu zerſtören, indem ſie beſſern will.</p><lb/> <p>Jede dieſer Tafeln ſchien mir etwa drei Ellen<lb/> hoch und halb ſo breit; die Figuren auf den beiden<lb/> erſten ſind beinahe Lebens-Größe, die auf den<lb/> übrigen weit kleiner.</p><lb/> <p>Auf der erſten Tafel erblikt man die heilige<lb/> Cäcilie vor ihrer Orgel ſitzend, von vier ihr Or-<lb/> gelſpiel auf verſchiednen Jnſtrumenten begleitenden<lb/> Engeln umgeben; ſie trägt ein weites, mit Herme-<lb/> lin aufgeſchlagnes königliches Gewand mit großen<lb/> goldnen Blumen auf dunkelem Grunde. Dieſer<lb/> erſcheint ſchwarz, iſt aber vermuthlich urſprünglich<lb/> dunkelblau oder purpurfarben. Das reiche helle<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0068]
urſprünglichem Glanz den Altar ſchmückten, davon
geben die ſechs in Berlin befindlichen Seitengemälde
eine höchſt erfreuliche Ahnung. Zwar entſtellt
ſie Staub und Kerzendampf, doch des Johann
van Eyck Glorie ſchimmert durch dieſe Decke ſtrah-
lend hervor. Möge nur ein freundlicher Genius
über dieſe köſtlichen Ueberbleibſel eines unſchäzbaren
Kunſtwerkes ferner walten, damit keine ungeſchikte
oder voreilige Hand es wage ſie zu berühren und
zu zerſtören, indem ſie beſſern will.
Jede dieſer Tafeln ſchien mir etwa drei Ellen
hoch und halb ſo breit; die Figuren auf den beiden
erſten ſind beinahe Lebens-Größe, die auf den
übrigen weit kleiner.
Auf der erſten Tafel erblikt man die heilige
Cäcilie vor ihrer Orgel ſitzend, von vier ihr Or-
gelſpiel auf verſchiednen Jnſtrumenten begleitenden
Engeln umgeben; ſie trägt ein weites, mit Herme-
lin aufgeſchlagnes königliches Gewand mit großen
goldnen Blumen auf dunkelem Grunde. Dieſer
erſcheint ſchwarz, iſt aber vermuthlich urſprünglich
dunkelblau oder purpurfarben. Das reiche helle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |