brod; neben ihm steht eine andre sehr anmuthige weibliche Figur, mit einem geschmackvoll geordneten turbanartigen Kopfputz. Jn einiger Entfernung im Mittelgrunde zeigt sich eine dieser ähnlichen Gruppe, welcher sich die ganz kleinen Figuren im Hinter- grunde anschließen.
Ein großes Gemälde Hemlings in dieser Samm- lung, eine seiner Epopeen, vielleicht die reichhal- tigste welche er je malte, pflegen die Besitzer gerne nur nach und nach theilweise den Kunstfreunden zu zeigen, und selbst so ist es schwer, jede der vielen mannichfaltigen Gruppen auf dieser Tafel vollkom- men aufzufassen, obgleich alles klar und folgerecht neben einander steht, nirgend Verworrenheit das Auge blendet.
Dieses Bild für sich allein bildet eigentlich eine ganze Gallerie, welcher man viele Tage weihen möchte. Es ist eine wahre Fundgrube für Maler, welche um Stoff und Komposition zu ihren Gemäl- den verlegen sind, denn aus jeder dieser Gruppen könnten eben so viele Meisterwerke entstehen, ohne etwas anderes als den Maasstab derselben zu ver-
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brod; neben ihm ſteht eine andre ſehr anmuthige weibliche Figur, mit einem geſchmackvoll geordneten turbanartigen Kopfputz. Jn einiger Entfernung im Mittelgrunde zeigt ſich eine dieſer ähnlichen Gruppe, welcher ſich die ganz kleinen Figuren im Hinter- grunde anſchließen.
Ein großes Gemälde Hemlings in dieſer Samm- lung, eine ſeiner Epopeen, vielleicht die reichhal- tigſte welche er je malte, pflegen die Beſitzer gerne nur nach und nach theilweiſe den Kunſtfreunden zu zeigen, und ſelbſt ſo iſt es ſchwer, jede der vielen mannichfaltigen Gruppen auf dieſer Tafel vollkom- men aufzufaſſen, obgleich alles klar und folgerecht neben einander ſteht, nirgend Verworrenheit das Auge blendet.
Dieſes Bild für ſich allein bildet eigentlich eine ganze Gallerie, welcher man viele Tage weihen möchte. Es iſt eine wahre Fundgrube für Maler, welche um Stoff und Kompoſition zu ihren Gemäl- den verlegen ſind, denn aus jeder dieſer Gruppen könnten eben ſo viele Meiſterwerke entſtehen, ohne etwas anderes als den Maasſtab derſelben zu ver-
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[179/0191]
brod; neben ihm ſteht eine andre ſehr anmuthige
weibliche Figur, mit einem geſchmackvoll geordneten
turbanartigen Kopfputz. Jn einiger Entfernung im
Mittelgrunde zeigt ſich eine dieſer ähnlichen Gruppe,
welcher ſich die ganz kleinen Figuren im Hinter-
grunde anſchließen.
Ein großes Gemälde Hemlings in dieſer Samm-
lung, eine ſeiner Epopeen, vielleicht die reichhal-
tigſte welche er je malte, pflegen die Beſitzer gerne
nur nach und nach theilweiſe den Kunſtfreunden zu
zeigen, und ſelbſt ſo iſt es ſchwer, jede der vielen
mannichfaltigen Gruppen auf dieſer Tafel vollkom-
men aufzufaſſen, obgleich alles klar und folgerecht
neben einander ſteht, nirgend Verworrenheit das
Auge blendet.
Dieſes Bild für ſich allein bildet eigentlich
eine ganze Gallerie, welcher man viele Tage weihen
möchte. Es iſt eine wahre Fundgrube für Maler,
welche um Stoff und Kompoſition zu ihren Gemäl-
den verlegen ſind, denn aus jeder dieſer Gruppen
könnten eben ſo viele Meiſterwerke entſtehen, ohne
etwas anderes als den Maasſtab derſelben zu ver-
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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/191>, abgerufen am 24.11.2024.
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