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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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liche Augen der allzuschönen Emerentze zu leben
mich versichern kan. (Pickelhering: O Schelm
leug/ das ist ein leichtfertiger Vogel) Meine Be-
ständigkeit/ wird ihr anderweit jo zur gnüge be-
kant seyn? (Pickelher. Er ist beständig wie But-
ter an der Sonnen) Vnd so sie daran zweiff ln
wolte/ würde sie die Gesetze der Liebe hoch beley-
digen. Jndessen wolle sie sich/ meine Schöne/
nur auff ein weniges zufrieden stellen/ und erwe-
gen/ im Fall das wiedriche Glück gleich unsere
Leiber von einander trennet/ unsere Gemüther
doch ungeschieden bleiben werden/ so lange biß das
Glück/ und die günstige Zeit uns beyderseits erfreu-
en/ und uns mit mehrer Ergetzligkeit wieder zusam-
men bringen möchte
Emerentze.
O wie Lange lange ist doch diese Zeit! Jeder
Augenblick wird mir ein Jahr lang scheinen.
Doch weil es nicht kan anders seyn/ so ziehet dann
hin/ nur setzet die Emerentze nicht aus euern Au-
gen/ vielweniger lasset Sie keine Frembde und
Vnbeständige aus euerm Hertzen jagen.
Floretto kniet nieder und schweret.
Jch schwere hier bey Sonn und Mond und
Sternen; bey Himmel und Erde/ Wasser und
Lande/ Laub und Gras/ daß der Sommer ehe
Reiff und Schnee/ der Winter Kräuter und Blu-
men/
liche Augen der allzuſchoͤnen Emerentze zu leben
mich verſichern kan. (Pickelhering: O Schelm
leug/ das iſt ein leichtfertiger Vogel) Meine Be-
ſtaͤndigkeit/ wird ihr anderweit jo zur gnuͤge be-
kant ſeyn? (Pickelher. Er iſt beſtaͤndig wie But-
ter an der Sonnen) Vnd ſo ſie daran zweiff ln
wolte/ wuͤrde ſie die Geſetze der Liebe hoch beley-
digen. Jndeſſen wolle ſie ſich/ meine Schoͤne/
nur auff ein weniges zufrieden ſtellen/ und erwe-
gen/ im Fall das wiedriche Gluͤck gleich unſere
Leiber von einander trennet/ unſere Gemuͤther
doch ungeſchieden bleiben werden/ ſo lange biß das
Gluͤck/ und die guͤnſtige Zeit uns beyderſeits erfreu-
en/ und uns mit mehrer Ergetzligkeit wieder zuſam-
men bringen moͤchte
Emerentze.
O wie Lange lange iſt doch dieſe Zeit! Jeder
Augenblick wird mir ein Jahr lang ſcheinen.
Doch weil es nicht kan anders ſeyn/ ſo ziehet dann
hin/ nur ſetzet die Emerentze nicht aus euern Au-
gen/ vielweniger laſſet Sie keine Frembde und
Vnbeſtaͤndige aus euerm Hertzen jagen.
Floretto kniet nieder und ſchweret.
Jch ſchwere hier bey Sonn und Mond und
Sternen; bey Himmel und Erde/ Waſſer und
Lande/ Laub und Gras/ daß der Sommer ehe
Reiff und Schnee/ der Winter Kraͤuter und Blu-
men/
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[0046] liche Augen der allzuſchoͤnen Emerentze zu leben mich verſichern kan. (Pickelhering: O Schelm leug/ das iſt ein leichtfertiger Vogel) Meine Be- ſtaͤndigkeit/ wird ihr anderweit jo zur gnuͤge be- kant ſeyn? (Pickelher. Er iſt beſtaͤndig wie But- ter an der Sonnen) Vnd ſo ſie daran zweiff ln wolte/ wuͤrde ſie die Geſetze der Liebe hoch beley- digen. Jndeſſen wolle ſie ſich/ meine Schoͤne/ nur auff ein weniges zufrieden ſtellen/ und erwe- gen/ im Fall das wiedriche Gluͤck gleich unſere Leiber von einander trennet/ unſere Gemuͤther doch ungeſchieden bleiben werden/ ſo lange biß das Gluͤck/ und die guͤnſtige Zeit uns beyderſeits erfreu- en/ und uns mit mehrer Ergetzligkeit wieder zuſam- men bringen moͤchte Emerentze. O wie Lange lange iſt doch dieſe Zeit! Jeder Augenblick wird mir ein Jahr lang ſcheinen. Doch weil es nicht kan anders ſeyn/ ſo ziehet dann hin/ nur ſetzet die Emerentze nicht aus euern Au- gen/ vielweniger laſſet Sie keine Frembde und Vnbeſtaͤndige aus euerm Hertzen jagen. Floretto kniet nieder und ſchweret. Jch ſchwere hier bey Sonn und Mond und Sternen; bey Himmel und Erde/ Waſſer und Lande/ Laub und Gras/ daß der Sommer ehe Reiff und Schnee/ der Winter Kraͤuter und Blu- men/

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/46>, abgerufen am 27.11.2024.