Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
Sache gestanden/ so ist er gar mit einer leid-
lichen Straffe durchkommen. Wie war es doch?
wurde denn Amandus, wie er sagte/ in dem Hau-
se gantz unschuldig überfallen/ oder war er mit da-
bey? Es dienet zu euerer Sache/ die andern desto
besser abzustraffen/ und könnet euch hierdurch am
besten darvon helffen.
Floretto.
Amandus, so wol als ich/ ist gar nicht mit
dabey gewesen/ darzu hat er auch die geringste
Vrsache nicht darzu geben/ ist er doch gantz stille
in Petroni Hause gewesen.
Magnific.
Das ist schon gut. Aber wie war es mit euch?
seyd ihr denn/ wie Petroni euch angeklaget/ der
Anfänger und Redelsführer gewesen?
Floretto.
Nein/ ihre Magnificens, diß wird Petroni
nicht sagen können/ was hette ich für Brsache
darzu gehabt? seind wir doch/ Amandus und ich/
sehr gute Freunde/ und bin allererst auff die letz-
te/ wie alles geschehen/ ihm beyzustehen/ darzu
kommen.
Magnific.
Nehmet nur wieder einen Abtrit. (Flo-
retto
gehet ab.)
Magnificus ad Assessores,
Das Ding ist klar/ wir haben Nachricht
gnug/ dieser ist noch gar einfältig und noch
nicht
L iiij
Sache geſtanden/ ſo iſt er gar mit einer leid-
lichen Straffe durchkommen. Wie war es doch?
wurde denn Amandus, wie er ſagte/ in dem Hau-
ſe gantz unſchuldig uͤberfallen/ oder war er mit da-
bey? Es dienet zu euerer Sache/ die andern deſto
beſſer abzuſtraffen/ und koͤnnet euch hierdurch am
beſten darvon helffen.
Floretto.
Amandus, ſo wol als ich/ iſt gar nicht mit
dabey geweſen/ darzu hat er auch die geringſte
Vrſache nicht darzu geben/ iſt er doch gantz ſtille
in Petroni Hauſe geweſen.
Magnific.
Das iſt ſchon gut. Aber wie war es mit euch?
ſeyd ihr denn/ wie Petroni euch angeklaget/ der
Anfaͤnger und Redelsfuͤhrer geweſen?
Floretto.
Nein/ ihre Magnificens, diß wird Petroni
nicht ſagen koͤnnen/ was hette ich fuͤr Brſache
darzu gehabt? ſeind wir doch/ Amandus und ich/
ſehr gute Freunde/ und bin allererſt auff die letz-
te/ wie alles geſchehen/ ihm beyzuſtehen/ darzu
kommen.
Magnific.
Nehmet nur wieder einen Abtrit. (Flo-
retto
gehet ab.)
Magnificus ad Aſſeſſores,
Das Ding iſt klar/ wir haben Nachricht
gnug/ dieſer iſt noch gar einfaͤltig und noch
nicht
L iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MAG">
            <p><pb facs="#f0169"/>
Sache ge&#x017F;tanden/ &#x017F;o i&#x017F;t er gar mit einer leid-<lb/>
lichen Straffe durchkommen. Wie war es doch?<lb/>
wurde denn <hi rendition="#aq">Amandus,</hi> wie er &#x017F;agte/ in dem Hau-<lb/>
&#x017F;e gantz un&#x017F;chuldig u&#x0364;berfallen/ oder war er mit da-<lb/>
bey? Es dienet zu euerer Sache/ die andern de&#x017F;to<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er abzu&#x017F;traffen/ und ko&#x0364;nnet euch hierdurch am<lb/>
be&#x017F;ten darvon helffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLO">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Floretto.</hi> </speaker><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Amandus,</hi> &#x017F;o wol als ich/ i&#x017F;t gar nicht mit<lb/>
dabey gewe&#x017F;en/ darzu hat er auch die gering&#x017F;te<lb/>
Vr&#x017F;ache nicht darzu geben/ i&#x017F;t er doch gantz &#x017F;tille<lb/>
in <hi rendition="#aq">Petroni</hi> Hau&#x017F;e gewe&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAG">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Magnific.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Das i&#x017F;t &#x017F;chon gut. Aber wie war es mit euch?<lb/>
&#x017F;eyd ihr denn/ wie <hi rendition="#aq">Petroni</hi> euch angeklaget/ der<lb/>
Anfa&#x0364;nger und Redelsfu&#x0364;hrer gewe&#x017F;en?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLO">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Floretto.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nein/ ihre <hi rendition="#aq">Magnificens,</hi> diß wird <hi rendition="#aq">Petroni</hi><lb/>
nicht &#x017F;agen ko&#x0364;nnen/ was hette ich fu&#x0364;r Br&#x017F;ache<lb/>
darzu gehabt? &#x017F;eind wir doch/ <hi rendition="#aq">Amandus</hi> und ich/<lb/>
&#x017F;ehr gute Freunde/ und bin allerer&#x017F;t auff die letz-<lb/>
te/ wie alles ge&#x017F;chehen/ ihm beyzu&#x017F;tehen/ darzu<lb/>
kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAG">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Magnific.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nehmet nur wieder einen Abtrit.</p>
            <stage>(<hi rendition="#aq">Flo-<lb/>
retto</hi> gehet ab.)</stage>
          </sp>
          <sp who="#MAG">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Magnificus</hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#aq">ad A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ores,</hi> </stage><lb/>
            <p>Das Ding i&#x017F;t klar/ wir haben Nachricht<lb/>
gnug/ die&#x017F;er i&#x017F;t noch gar einfa&#x0364;ltig und noch<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0169] Sache geſtanden/ ſo iſt er gar mit einer leid- lichen Straffe durchkommen. Wie war es doch? wurde denn Amandus, wie er ſagte/ in dem Hau- ſe gantz unſchuldig uͤberfallen/ oder war er mit da- bey? Es dienet zu euerer Sache/ die andern deſto beſſer abzuſtraffen/ und koͤnnet euch hierdurch am beſten darvon helffen. Floretto. Amandus, ſo wol als ich/ iſt gar nicht mit dabey geweſen/ darzu hat er auch die geringſte Vrſache nicht darzu geben/ iſt er doch gantz ſtille in Petroni Hauſe geweſen. Magnific. Das iſt ſchon gut. Aber wie war es mit euch? ſeyd ihr denn/ wie Petroni euch angeklaget/ der Anfaͤnger und Redelsfuͤhrer geweſen? Floretto. Nein/ ihre Magnificens, diß wird Petroni nicht ſagen koͤnnen/ was hette ich fuͤr Brſache darzu gehabt? ſeind wir doch/ Amandus und ich/ ſehr gute Freunde/ und bin allererſt auff die letz- te/ wie alles geſchehen/ ihm beyzuſtehen/ darzu kommen. Magnific. Nehmet nur wieder einen Abtrit. (Flo- retto gehet ab.) Magnificus ad Aſſeſſores, Das Ding iſt klar/ wir haben Nachricht gnug/ dieſer iſt noch gar einfaͤltig und noch nicht L iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/169
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/169>, abgerufen am 14.05.2024.