cken hatten, redete ich zu ihm in Portugiesischer Sprache diese Worte.
Hochgebiethender Herr!
Dieselben werden von unsern Abge- schickten vielleicht vorläuffig vernommen haben, was uns seit ein paar Tagenpassiret ist, derowegen will Ew. Hochgeb. mit einer weitläufftigern Erzählung unsererFatalitoe- ten nicht beschwerlich fallen, biß, da Sie es ja verlangen solten, auf eine andere Zeit. Un- terdessen bitten wir gantz gehorsamst uns Dero Schutz aus, damit wir von den Ein- wohnern dieser Jnsul in Friede und Ruhe le- ben, unsere Schiffe ausbessern, und unser |er- beutetes Gut unter einander redlich theilen können. Wir werden uns, so lange wir hier sind, alshonetteLeute aufführen, und vor unserer Abseegelung, wouns anders Schutz und Hülffe nicht versagt wird, unsere Er- käntlichkeitreellmentzeigen so wohl gegen Hohe, als Geringere nachproportion;weilen uns von unsern getreuen Freunden, den mit uns angelandeten Portugiesen, gesagt wor- den, daß derGouverneurdieser Jnsul einer derheroischen und redlichsten Menschen in der Welt wäre. Derowegen begeben wir uns unter Ew. Hochgebiethl. Schutz, und sorgen weiter vor nichts, als Jhnen unsere Er- gebenheit und Dienstgeflissenheit zu zeigen.
Auf dieses antwortete derGouverneurin der Geschwindigkeit also.
Mei-
cken hatten, redete ich zu ihm in Portugieſiſcher Sprache dieſe Worte.
Hochgebiethender Herr!
Dieſelben werden von unſern Abge- ſchickten vielleicht vorlaͤuffig vernommen haben, was uns ſeit ein paar Tagenpaſſiret iſt, derowegen will Ew. Hochgeb. mit einer weitlaͤufftigern Erzaͤhlung unſererFatalitœ- ten nicht beſchwerlich fallen, biß, da Sie es ja verlangen ſolten, auf eine andere Zeit. Un- terdeſſen bitten wir gantz gehorſamſt uns Dero Schutz aus, damit wir von den Ein- wohnern dieſer Jnſul in Friede und Ruhe le- ben, unſere Schiffe ausbeſſern, und unſer |er- beutetes Gut unter einander redlich theilen koͤnnen. Wir werden uns, ſo lange wir hier ſind, alshonetteLeute auffuͤhren, und vor unſerer Abſeegelung, wouns anders Schutz und Huͤlffe nicht verſagt wird, unſere Er- kaͤntlichkeitreellmentzeigen ſo wohl gegen Hohe, als Geringere nachproportion;weilen uns von unſern getreuen Freunden, den mit uns angelandeten Portugieſen, geſagt wor- den, daß derGouverneurdieſer Jnſul einer derheroiſchen und redlichſten Menſchen in der Welt waͤre. Derowegen begeben wir uns unter Ew. Hochgebiethl. Schutz, und ſorgen weiter vor nichts, als Jhnen unſere Er- gebenheit und Dienſtgefliſſenheit zu zeigen.
Auf dieſes antwortete derGouverneurin der Geſchwindigkeit alſo.
Mei-
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cken hatten, redete ich zu ihm in Portugieſiſcher
Sprache dieſe Worte.
Hochgebiethender Herr!
Dieſelben werden von unſern Abge-
ſchickten vielleicht vorlaͤuffig vernommen
haben, was uns ſeit ein paar Tagen paſſiret
iſt, derowegen will Ew. Hochgeb. mit einer
weitlaͤufftigern Erzaͤhlung unſerer Fatalitœ-
ten nicht beſchwerlich fallen, biß, da Sie es ja
verlangen ſolten, auf eine andere Zeit. Un-
terdeſſen bitten wir gantz gehorſamſt uns
Dero Schutz aus, damit wir von den Ein-
wohnern dieſer Jnſul in Friede und Ruhe le-
ben, unſere Schiffe ausbeſſern, und unſer |er-
beutetes Gut unter einander redlich theilen
koͤnnen. Wir werden uns, ſo lange wir hier
ſind, als honette Leute auffuͤhren, und vor
unſerer Abſeegelung, wouns anders Schutz
und Huͤlffe nicht verſagt wird, unſere Er-
kaͤntlichkeit reellment zeigen ſo wohl gegen
Hohe, als Geringere nach proportion; weilen
uns von unſern getreuen Freunden, den mit
uns angelandeten Portugieſen, geſagt wor-
den, daß der Gouverneur dieſer Jnſul einer
der heroiſchen und redlichſten Menſchen in
der Welt waͤre. Derowegen begeben wir
uns unter Ew. Hochgebiethl. Schutz, und
ſorgen weiter vor nichts, als Jhnen unſere Er-
gebenheit und Dienſtgefliſſenheit zu zeigen.
Auf dieſes antwortete der Gouverneur in
der Geſchwindigkeit alſo.
Mei-
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/85>, abgerufen am 24.11.2024.
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