schwimmen, eben wie eine Kugel in der See; so folget nothwendig, daß, weil alle Lichts-Kräffte sich per circulum ab occidente versus orientem drehen, alsdenn auch unsere Erde und dergleichen mehr par Compagnie eben den Weg mit fort müssen. Thut dieses der grosse Welt-Archaeus die Sonne, warum soll es denn nicht auch unser Archaeus thun können in unserer kleinen Machine? So curiren wir denn weit glücklicher und gewisser durch eine Medicin, die mit unzählig tausend Radiis sulphureo-solaribus angefüllet ist. Davon auch nur den Stein in Spi- ritum vini geweicht, daß ihm so gar auch am Ge- wichte nichts abgehet, bloß durch seine einstrahlende geistliche Krafft den Spiritum vini medicinisch machet. Nun wieder zur Sache.
Das eilfte Bild ist das weibliche Samens- Principium, und zeiget an die den männlichen mit dem Weiblichen Samen vereinigende und solche mit einer lebendigen Samens-Kraft des männlichen Principii praegnirende Natur. Das zeigt unten die Signatur des weiblichen Gliedes gegen die Signatur des männlichen Gliedes, die uns genungsam an- zeigt, wie begierig der kalte weibliche Same nach dem feurigen männlichen Samen seinen Mund auf- thut, um solchen in sich als in einer Matricem ein- zu schliessen. Welches gleichfalls so zu mercken da die Diana sich gleichsam in eine solche Positur leget, als wolte sie auf den brünstigen Hirsch des feurigen männlichen Samens mit höchster Begierde zu flie-
gen.
(n n) 3
ſchwimmen, eben wie eine Kugel in der See; ſo folget nothwendig, daß, weil alle Lichts-Kraͤffte ſich per circulum ab occidente verſus orientem drehen, alsdenn auch unſere Erde und dergleichen mehr par Compagnie eben den Weg mit fort muͤſſen. Thut dieſes der groſſe Welt-Archæus die Sonne, warum ſoll es denn nicht auch unſer Archæus thun koͤnnen in unſerer kleinen Machine? So curiren wir denn weit gluͤcklicher und gewiſſer durch eine Medicin, die mit unzaͤhlig tauſend Radiis ſulphureo-ſolaribus angefuͤllet iſt. Davon auch nur den Stein in Spi- ritum vini geweicht, daß ihm ſo gar auch am Ge- wichte nichts abgehet, bloß durch ſeine einſtrahlende geiſtliche Krafft den Spiritum vini mediciniſch machet. Nun wieder zur Sache.
Das eilfte Bild iſt das weibliche Samens- Principium, und zeiget an die den maͤnnlichen mit dem Weiblichen Samen vereinigende und ſolche mit einer lebendigen Samens-Kraft des maͤnnlichen Principii prægnirende Natur. Das zeigt unten die Signatur des weiblichen Gliedes gegen die Signatur des maͤnnlichen Gliedes, die uns genungſam an- zeigt, wie begierig der kalte weibliche Same nach dem feurigen maͤnnlichen Samen ſeinen Mund auf- thut, um ſolchen in ſich als in einer Matricem ein- zu ſchlieſſen. Welches gleichfalls ſo zu mercken da die Diana ſich gleichſam in eine ſolche Poſitur leget, als wolte ſie auf den bruͤnſtigen Hirſch des feurigen maͤnnlichen Samens mit hoͤchſter Begierde zu flie-
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ſchwimmen, eben wie eine Kugel in der See; ſo folget
nothwendig, daß, weil alle Lichts-Kraͤffte ſich per
circulum ab occidente verſus orientem drehen,
alsdenn auch unſere Erde und dergleichen mehr par
Compagnie eben den Weg mit fort muͤſſen. Thut
dieſes der groſſe Welt-Archæus die Sonne, warum
ſoll es denn nicht auch unſer Archæus thun koͤnnen
in unſerer kleinen Machine? So curiren wir denn
weit gluͤcklicher und gewiſſer durch eine Medicin, die
mit unzaͤhlig tauſend Radiis ſulphureo-ſolaribus
angefuͤllet iſt. Davon auch nur den Stein in Spi-
ritum vini geweicht, daß ihm ſo gar auch am Ge-
wichte nichts abgehet, bloß durch ſeine einſtrahlende
geiſtliche Krafft den Spiritum vini mediciniſch
machet. Nun wieder zur Sache.
Das eilfte Bild iſt das weibliche Samens-
Principium, und zeiget an die den maͤnnlichen mit
dem Weiblichen Samen vereinigende und ſolche mit
einer lebendigen Samens-Kraft des maͤnnlichen
Principii prægnirende Natur. Das zeigt unten die
Signatur des weiblichen Gliedes gegen die Signatur
des maͤnnlichen Gliedes, die uns genungſam an-
zeigt, wie begierig der kalte weibliche Same nach
dem feurigen maͤnnlichen Samen ſeinen Mund auf-
thut, um ſolchen in ſich als in einer Matricem ein-
zu ſchlieſſen. Welches gleichfalls ſo zu mercken da die
Diana ſich gleichſam in eine ſolche Poſitur leget, als
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/575>, abgerufen am 21.11.2024.
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