Darum auf GOtt will hoffen ich, Auf mein Verdienst nicht bauen. Auf ihn mein Hertz soll lassen sich Und seiner Güte trauen, Die mir zusagt sein werthes Wort, Das ist mein Trost und treuer Hort, Deß will ich allzeit harren.
Recitativ.
GOtt! wenn wir gleich von allen Sünden rein, Auch reiner als der Mond Von Flecken solten seyn, So müsten wir doch frey gestehn, Daß du uns biß auf diesen Tag verschont: Denn Jung' und Alt Die fehlen alle mannigfalt. Doch aus Barmhertzigkeit Hast du uns nicht gleich nach Verdienst gelohnt, Vielmehr zu unserm Wohlergehn Uns durch die Finger offt gesehn. Bleib ferner unser GOtt, Du starcker Zebaoth, So hat es mit uns keine Noth.
Aria.
Was können wir vor Opffer bringen Dir, der du uns erschaffen hast, Und öfft erlöß't aus mancher Last? Wir dancken, loben, bethen, singen, Gold, Weyhrauch, Myrrhen sind zwar da, Und zwar in grosser Menge, Doch, deine Kinder wissen ja, Daß dieses eitele Gepränge
Dir
(c) 2
Choral.
Darum auf GOtt will hoffen ich, Auf mein Verdienſt nicht bauen. Auf ihn mein Hertz ſoll laſſen ſich Und ſeiner Guͤte trauen, Die mir zuſagt ſein werthes Wort, Das iſt mein Troſt und treuer Hort, Deß will ich allzeit harren.
Recitativ.
GOtt! wenn wir gleich von allen Suͤnden rein, Auch reiner als der Mond Von Flecken ſolten ſeyn, So muͤſten wir doch frey geſtehn, Daß du uns biß auf dieſen Tag verſchont: Denn Jung’ und Alt Die fehlen alle mannigfalt. Doch aus Barmhertzigkeit Haſt du uns nicht gleich nach Verdienſt gelohnt, Vielmehr zu unſerm Wohlergehn Uns durch die Finger offt geſehn. Bleib ferner unſer GOtt, Du ſtarcker Zebaoth, So hat es mit uns keine Noth.
Aria.
Was koͤnnen wir vor Opffer bringen Dir, der du uns erſchaffen haſt, Und oͤfft erloͤß’t aus mancher Laſt? Wir dancken, loben, bethen, ſingen, Gold, Weyhrauch, Myrrhen ſind zwar da, Und zwar in groſſer Menge, Doch, deine Kinder wiſſen ja, Daß dieſes eitele Gepraͤnge
Dir
(c) 2
<TEI><text><body><divn="1"><floatingText><body><div><pbfacs="#f0045"n="35"/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Choral.</hi></hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l>Darum auf GOtt will hoffen ich,</l><lb/><l>Auf mein Verdienſt nicht bauen.</l><lb/><l>Auf ihn mein Hertz ſoll laſſen ſich</l><lb/><l>Und ſeiner Guͤte trauen,</l><lb/><l>Die mir zuſagt ſein werthes Wort,</l><lb/><l>Das iſt mein Troſt und treuer Hort,</l><lb/><l>Deß will ich allzeit harren.</l></lg></lg><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Recitativ.</hi></hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l>GOtt! wenn wir gleich von allen Suͤnden rein,</l><lb/><l>Auch reiner als der Mond</l><lb/><l>Von Flecken ſolten ſeyn,</l><lb/><l>So muͤſten wir doch frey geſtehn,</l><lb/><l>Daß du uns biß auf dieſen Tag verſchont:</l><lb/><l>Denn Jung’ und Alt</l><lb/><l>Die fehlen alle mannigfalt.</l><lb/><l>Doch aus Barmhertzigkeit</l><lb/><l>Haſt du uns nicht gleich nach Verdienſt gelohnt,</l><lb/><l>Vielmehr zu unſerm Wohlergehn</l><lb/><l>Uns durch die Finger offt geſehn.</l><lb/><l>Bleib ferner unſer GOtt,</l><lb/><l>Du ſtarcker Zebaoth,</l><lb/><l>So hat es mit uns keine Noth.</l></lg></lg><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Aria.</hi></hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l>Was koͤnnen wir vor Opffer bringen</l><lb/><l>Dir, der du uns erſchaffen haſt,</l><lb/><l>Und oͤfft erloͤß’t aus mancher Laſt?</l><lb/><l>Wir dancken, loben, bethen, ſingen,</l><lb/><l>Gold, Weyhrauch, Myrrhen ſind zwar da,</l><lb/><l>Und zwar in groſſer Menge,</l><lb/><l>Doch, deine Kinder wiſſen ja,</l><lb/><l>Daß dieſes eitele Gepraͤnge</l><lb/><fwplace="bottom"type="sig">(c) 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Dir</fw><lb/></lg></lg></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[35/0045]
Choral.
Darum auf GOtt will hoffen ich,
Auf mein Verdienſt nicht bauen.
Auf ihn mein Hertz ſoll laſſen ſich
Und ſeiner Guͤte trauen,
Die mir zuſagt ſein werthes Wort,
Das iſt mein Troſt und treuer Hort,
Deß will ich allzeit harren.
Recitativ.
GOtt! wenn wir gleich von allen Suͤnden rein,
Auch reiner als der Mond
Von Flecken ſolten ſeyn,
So muͤſten wir doch frey geſtehn,
Daß du uns biß auf dieſen Tag verſchont:
Denn Jung’ und Alt
Die fehlen alle mannigfalt.
Doch aus Barmhertzigkeit
Haſt du uns nicht gleich nach Verdienſt gelohnt,
Vielmehr zu unſerm Wohlergehn
Uns durch die Finger offt geſehn.
Bleib ferner unſer GOtt,
Du ſtarcker Zebaoth,
So hat es mit uns keine Noth.
Aria.
Was koͤnnen wir vor Opffer bringen
Dir, der du uns erſchaffen haſt,
Und oͤfft erloͤß’t aus mancher Laſt?
Wir dancken, loben, bethen, ſingen,
Gold, Weyhrauch, Myrrhen ſind zwar da,
Und zwar in groſſer Menge,
Doch, deine Kinder wiſſen ja,
Daß dieſes eitele Gepraͤnge
Dir
(c) 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/45>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.