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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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weitere Sicherheit bringen möchten, womit wir
uns endlich noch so ziemlich befriediget befanden.

Allein, es wird ihnen vielleicht nicht entgegen
seyn, wenn ich melde, daß, wie wir hernach erfahren,
sich unsere Tatars durch die Thore gantz listiger
Weise eingeschlichen, indem sie die Nahmen unbe-
kannter Cavaliers, ja gar gräflicher Personen an-
genommen; Es war aber dieses sehr frühzeitig of-
fenbar, sie aber vor Spitzbuben, Räuber, Diebe,
Mörder und dergleichen erkannt worden, wie denn
wenig Tage hernach ihrer etliche nach andern
Städten ausgeliefert worden, allwo sie ihren ver-
dienten Lohn mit Schwerd-Streich, Hängen,
Rädern und dergleichen nach kurtzen Processen
empfangen. Noch muß ich melden, daß, nachdem
sie befragt worden, was sie denn hätten mit uns
beyden Geschwistern anfangen wollen? ihre Aus-
sage diese gewesen: daß sie uns alle beyde nach Am-
sterdam führen wollen, um uns an 2. Türckische
See-Räuber, die sich unter verdeckten Nahmen
daselbst aufhielten, und ihre guten Freunde wären,
zu verkauffen, um vor unsere Personen ein gut
Stück Geld zu erhalten, sonderlich vor meine Per-
son, weilen ich zu derselben Zeit noch nicht mann-
bar, sondern ohngefähr nur 14. Jahr alt war.
Hierbey hatten sich, nachdem sie dieses alles auf der
Folter bekannt, sehr viele Briefe gefunden, die sie
mit den Türckischen See-Räubern in Amsterdam
gewechselt. Nun hielt sich damahls ein Evange-
lisch-Lutherischer Kauffmann in Braunschweig
auf, welcher sein Haupt-Contoir in Amsterdam
hatte, dieser wurde geruffen, und ihm die Briefe

gezeigt,

weitere Sicherheit bringen moͤchten, womit wir
uns endlich noch ſo ziemlich befriediget befanden.

Allein, es wird ihnen vielleicht nicht entgegen
ſeyn, wenn ich melde, daß, wie wir hernach erfahren,
ſich unſere Tatars durch die Thore gantz liſtiger
Weiſe eingeſchlichen, indem ſie die Nahmen unbe-
kannter Cavaliers, ja gar graͤflicher Perſonen an-
genommen; Es war aber dieſes ſehr fruͤhzeitig of-
fenbar, ſie aber vor Spitzbuben, Raͤuber, Diebe,
Moͤrder und dergleichen erkannt worden, wie denn
wenig Tage hernach ihrer etliche nach andern
Staͤdten ausgeliefert worden, allwo ſie ihren ver-
dienten Lohn mit Schwerd-Streich, Haͤngen,
Raͤdern und dergleichen nach kurtzen Proceſſen
empfangen. Noch muß ich melden, daß, nachdem
ſie befragt worden, was ſie denn haͤtten mit uns
beyden Geſchwiſtern anfangen wollen? ihre Aus-
ſage dieſe geweſen: daß ſie uns alle beyde nach Am-
ſterdam fuͤhren wollen, um uns an 2. Tuͤrckiſche
See-Raͤuber, die ſich unter verdeckten Nahmen
daſelbſt aufhielten, und ihre guten Freunde waͤren,
zu verkauffen, um vor unſere Perſonen ein gut
Stuͤck Geld zu erhalten, ſonderlich vor meine Per-
ſon, weilen ich zu derſelben Zeit noch nicht mann-
bar, ſondern ohngefaͤhr nur 14. Jahr alt war.
Hierbey hatten ſich, nachdem ſie dieſes alles auf der
Folter bekannt, ſehr viele Briefe gefunden, die ſie
mit den Tuͤrckiſchen See-Raͤubern in Amſterdam
gewechſelt. Nun hielt ſich damahls ein Evange-
liſch-Lutheriſcher Kauffmann in Braunſchweig
auf, welcher ſein Haupt-Contoir in Amſterdam
hatte, dieſer wurde geruffen, und ihm die Briefe

gezeigt,
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[422/0432] weitere Sicherheit bringen moͤchten, womit wir uns endlich noch ſo ziemlich befriediget befanden. Allein, es wird ihnen vielleicht nicht entgegen ſeyn, wenn ich melde, daß, wie wir hernach erfahren, ſich unſere Tatars durch die Thore gantz liſtiger Weiſe eingeſchlichen, indem ſie die Nahmen unbe- kannter Cavaliers, ja gar graͤflicher Perſonen an- genommen; Es war aber dieſes ſehr fruͤhzeitig of- fenbar, ſie aber vor Spitzbuben, Raͤuber, Diebe, Moͤrder und dergleichen erkannt worden, wie denn wenig Tage hernach ihrer etliche nach andern Staͤdten ausgeliefert worden, allwo ſie ihren ver- dienten Lohn mit Schwerd-Streich, Haͤngen, Raͤdern und dergleichen nach kurtzen Proceſſen empfangen. Noch muß ich melden, daß, nachdem ſie befragt worden, was ſie denn haͤtten mit uns beyden Geſchwiſtern anfangen wollen? ihre Aus- ſage dieſe geweſen: daß ſie uns alle beyde nach Am- ſterdam fuͤhren wollen, um uns an 2. Tuͤrckiſche See-Raͤuber, die ſich unter verdeckten Nahmen daſelbſt aufhielten, und ihre guten Freunde waͤren, zu verkauffen, um vor unſere Perſonen ein gut Stuͤck Geld zu erhalten, ſonderlich vor meine Per- ſon, weilen ich zu derſelben Zeit noch nicht mann- bar, ſondern ohngefaͤhr nur 14. Jahr alt war. Hierbey hatten ſich, nachdem ſie dieſes alles auf der Folter bekannt, ſehr viele Briefe gefunden, die ſie mit den Tuͤrckiſchen See-Raͤubern in Amſterdam gewechſelt. Nun hielt ſich damahls ein Evange- liſch-Lutheriſcher Kauffmann in Braunſchweig auf, welcher ſein Haupt-Contoir in Amſterdam hatte, dieſer wurde geruffen, und ihm die Briefe gezeigt,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/432>, abgerufen am 25.11.2024.