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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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zum wahrhafften Christenthume unterrichtet und
angeführet wurden, weßwegen sich denn die Hrn.
Geistlichen Tag vor Tag hier zu mit gröstem Ernste
und Eifer bereit und willig finden liessen, so daß
so wohl die Mirzamanda, als ihre Anna binnen
3. biß 4. Wochen-Zeit-Verlauf dahin gebracht
wurden, daß man ihnen das Hochwürdige heilige
Abendmahl ohne Bedencken und mit gutem Ge-
wissen reichen konte, welches sie denn auch des
nächsten Sonntags empfiengen.

Wie nun unser Frauenzimmer zu dieser bey-
der fremden Sünder Bekehrung ein nicht gerin-
ges beygetragen, indem sie beständig geistliche und
christliche Gespräche mit ihnen führeten, so lerne-
ten bey solcher Gelegenheit eine so wohl, als die
andere, binnen einer fast unglaublichen kurtzen
Frist, nicht allein unsere Felsenburgische Sprache
vollkommen verstehen, sondern auch ziemlicher
Maassen reden; jedoch, was das letztere anbelange-
te, so muste man der alten Anna vor dißmahl in
diesem Stücke den Preiß zuerkennen, daß sie viel
deutlicher, geschwinder und hurtiger ausreden kon-
te, als die Printzeßin, der, weilen sie zugleich in
etwas schnarrete und lispelte, welches doch sonsten
gantz angenehm zu hören war, unsere Sprache
anfänglich etwas schwer fallen wolte, nunmehro
aber redet sie dieselbe so deutlich und gut, als eine
gebohrne und gezogene Felsenburgerin nur immer
thun kan.

Hierbey aber muß ich zu melden nicht vergessen,
daß ich nach dem Verlauff auf der den Klein-
Felsenburgern bestimmten 8. Tage, mich aber-

mahls
(c c 2)

zum wahrhafften Chriſtenthume unterrichtet und
angefuͤhret wurden, weßwegen ſich denn die Hrn.
Geiſtlichen Tag vor Tag hier zu mit groͤſtem Ernſte
und Eifer bereit und willig finden lieſſen, ſo daß
ſo wohl die Mirzamanda, als ihre Anna binnen
3. biß 4. Wochen-Zeit-Verlauf dahin gebracht
wurden, daß man ihnen das Hochwuͤrdige heilige
Abendmahl ohne Bedencken und mit gutem Ge-
wiſſen reichen konte, welches ſie denn auch des
naͤchſten Sonntags empfiengen.

Wie nun unſer Frauenzimmer zu dieſer bey-
der fremden Suͤnder Bekehrung ein nicht gerin-
ges beygetragen, indem ſie beſtaͤndig geiſtliche und
chriſtliche Geſpraͤche mit ihnen fuͤhreten, ſo lerne-
ten bey ſolcher Gelegenheit eine ſo wohl, als die
andere, binnen einer faſt unglaublichen kurtzen
Friſt, nicht allein unſere Felſenburgiſche Sprache
vollkommen verſtehen, ſondern auch ziemlicher
Maaſſen reden; jedoch, was das letztere anbelange-
te, ſo muſte man der alten Anna vor dißmahl in
dieſem Stuͤcke den Preiß zuerkennen, daß ſie viel
deutlicher, geſchwinder und hurtiger ausreden kon-
te, als die Printzeßin, der, weilen ſie zugleich in
etwas ſchnarrete und liſpelte, welches doch ſonſten
gantz angenehm zu hoͤren war, unſere Sprache
anfaͤnglich etwas ſchwer fallen wolte, nunmehro
aber redet ſie dieſelbe ſo deutlich und gut, als eine
gebohrne und gezogene Felſenburgerin nur immer
thun kan.

Hierbey aber muß ich zu melden nicht vergeſſen,
daß ich nach dem Verlauff auf der den Klein-
Felſenburgern beſtimmten 8. Tage, mich aber-

mahls
(c c 2)
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[403/0413] zum wahrhafften Chriſtenthume unterrichtet und angefuͤhret wurden, weßwegen ſich denn die Hrn. Geiſtlichen Tag vor Tag hier zu mit groͤſtem Ernſte und Eifer bereit und willig finden lieſſen, ſo daß ſo wohl die Mirzamanda, als ihre Anna binnen 3. biß 4. Wochen-Zeit-Verlauf dahin gebracht wurden, daß man ihnen das Hochwuͤrdige heilige Abendmahl ohne Bedencken und mit gutem Ge- wiſſen reichen konte, welches ſie denn auch des naͤchſten Sonntags empfiengen. Wie nun unſer Frauenzimmer zu dieſer bey- der fremden Suͤnder Bekehrung ein nicht gerin- ges beygetragen, indem ſie beſtaͤndig geiſtliche und chriſtliche Geſpraͤche mit ihnen fuͤhreten, ſo lerne- ten bey ſolcher Gelegenheit eine ſo wohl, als die andere, binnen einer faſt unglaublichen kurtzen Friſt, nicht allein unſere Felſenburgiſche Sprache vollkommen verſtehen, ſondern auch ziemlicher Maaſſen reden; jedoch, was das letztere anbelange- te, ſo muſte man der alten Anna vor dißmahl in dieſem Stuͤcke den Preiß zuerkennen, daß ſie viel deutlicher, geſchwinder und hurtiger ausreden kon- te, als die Printzeßin, der, weilen ſie zugleich in etwas ſchnarrete und liſpelte, welches doch ſonſten gantz angenehm zu hoͤren war, unſere Sprache anfaͤnglich etwas ſchwer fallen wolte, nunmehro aber redet ſie dieſelbe ſo deutlich und gut, als eine gebohrne und gezogene Felſenburgerin nur immer thun kan. Hierbey aber muß ich zu melden nicht vergeſſen, daß ich nach dem Verlauff auf der den Klein- Felſenburgern beſtimmten 8. Tage, mich aber- mahls (c c 2)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/413>, abgerufen am 22.11.2024.