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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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rechte Gerichte GOttes erfolgte. Dieses that er
anfänglich mit gröstem Eiffer, hernach aber gab
er mit mehrerer Sanfftmuth und Leutseeligkeit zu
vernehmen: wie GOtt der HErr dennoch im-
mer unter denen bösen und unartigen Welt-Kin-
dern seine Heiligen und Auserwählten hätte, füh-
rete dabey nicht nur verschiedene Exempel aus der
Heil. Schrifft, sondern auch aus der Ecclesiasti-
schen und Politischen Historie, nachheriger Zei-
ten an, beschloß endlich seinen Sermon mit diesen
Worten: daß, wo wir nicht erleben wolten, daß
es uns eben so, wie den unartigen Kindern Jsrael
und Juda ergehen solte, wir in beständiger Buß-
fertigkeit leben müsten, als welches allein das
beste Mittel sey, dem erzürnten, gerechten GOtte
in die Arme zu fallen, und die Straf-Ruthe aus
seiner Hand zu winden etc.

Hierauf that er ein andächtig Gebeth aus
dem Hertzen, und stimmete den Choral an:

GOtt, man lobt dich in der Stille etc.

und nachdem noch einige Abend-Lieder gesungen
waren, legte sich ein jeder, so wie er in seiner Klei-
dung war, im Grase zur Ruhe. Der Regent
aber, die grauen Häupter, die Herrn Geistlichen,
und andere mehr, welche das Regiments-Ruder
mit führen halffen, blieben noch munter und be-
rathschlagten: ob es nicht löblich, christlich und
billig wäre, wenn wir, da doch nunmehro aller
Sturm und Schrecken vorbey, gleich morgendes
Tages ein solennes Danck-Fest in unserem GOt-
tes-Hause anstelleten; Allein, ein und anderer
Ursachen wegen wurde beliebt, dieses solenne

Danck-

rechte Gerichte GOttes erfolgte. Dieſes that er
anfaͤnglich mit groͤſtem Eiffer, hernach aber gab
er mit mehrerer Sanfftmuth und Leutſeeligkeit zu
vernehmen: wie GOtt der HErr dennoch im-
mer unter denen boͤſen und unartigen Welt-Kin-
dern ſeine Heiligen und Auserwaͤhlten haͤtte, fuͤh-
rete dabey nicht nur verſchiedene Exempel aus der
Heil. Schrifft, ſondern auch aus der Eccleſiaſti-
ſchen und Politiſchen Hiſtorie, nachheriger Zei-
ten an, beſchloß endlich ſeinen Sermon mit dieſen
Worten: daß, wo wir nicht erleben wolten, daß
es uns eben ſo, wie den unartigen Kindern Jſrael
und Juda ergehen ſolte, wir in beſtaͤndiger Buß-
fertigkeit leben muͤſten, als welches allein das
beſte Mittel ſey, dem erzuͤrnten, gerechten GOtte
in die Arme zu fallen, und die Straf-Ruthe aus
ſeiner Hand zu winden ꝛc.

Hierauf that er ein andaͤchtig Gebeth aus
dem Hertzen, und ſtimmete den Choral an:

GOtt, man lobt dich in der Stille ꝛc.

und nachdem noch einige Abend-Lieder geſungen
waren, legte ſich ein jeder, ſo wie er in ſeiner Klei-
dung war, im Graſe zur Ruhe. Der Regent
aber, die grauen Haͤupter, die Herrn Geiſtlichen,
und andere mehr, welche das Regiments-Ruder
mit fuͤhren halffen, blieben noch munter und be-
rathſchlagten: ob es nicht loͤblich, chriſtlich und
billig waͤre, wenn wir, da doch nunmehro aller
Sturm und Schrecken vorbey, gleich morgendes
Tages ein ſolennes Danck-Feſt in unſerem GOt-
tes-Hauſe anſtelleten; Allein, ein und anderer
Urſachen wegen wurde beliebt, dieſes ſolenne

Danck-
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[27/0037] rechte Gerichte GOttes erfolgte. Dieſes that er anfaͤnglich mit groͤſtem Eiffer, hernach aber gab er mit mehrerer Sanfftmuth und Leutſeeligkeit zu vernehmen: wie GOtt der HErr dennoch im- mer unter denen boͤſen und unartigen Welt-Kin- dern ſeine Heiligen und Auserwaͤhlten haͤtte, fuͤh- rete dabey nicht nur verſchiedene Exempel aus der Heil. Schrifft, ſondern auch aus der Eccleſiaſti- ſchen und Politiſchen Hiſtorie, nachheriger Zei- ten an, beſchloß endlich ſeinen Sermon mit dieſen Worten: daß, wo wir nicht erleben wolten, daß es uns eben ſo, wie den unartigen Kindern Jſrael und Juda ergehen ſolte, wir in beſtaͤndiger Buß- fertigkeit leben muͤſten, als welches allein das beſte Mittel ſey, dem erzuͤrnten, gerechten GOtte in die Arme zu fallen, und die Straf-Ruthe aus ſeiner Hand zu winden ꝛc. Hierauf that er ein andaͤchtig Gebeth aus dem Hertzen, und ſtimmete den Choral an: GOtt, man lobt dich in der Stille ꝛc. und nachdem noch einige Abend-Lieder geſungen waren, legte ſich ein jeder, ſo wie er in ſeiner Klei- dung war, im Graſe zur Ruhe. Der Regent aber, die grauen Haͤupter, die Herrn Geiſtlichen, und andere mehr, welche das Regiments-Ruder mit fuͤhren halffen, blieben noch munter und be- rathſchlagten: ob es nicht loͤblich, chriſtlich und billig waͤre, wenn wir, da doch nunmehro aller Sturm und Schrecken vorbey, gleich morgendes Tages ein ſolennes Danck-Feſt in unſerem GOt- tes-Hauſe anſtelleten; Allein, ein und anderer Urſachen wegen wurde beliebt, dieſes ſolenne Danck-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/37>, abgerufen am 24.11.2024.