Maniacus oder gar Delirante gewesen; es die- net aber demjenigen, der etwa so dencken möchte, zur freundlichen Nachricht, daß er von seinen Ge- dancken betrogen wird; Was ich aber ausge- standen habe um dieselbe Zeit, so wohl bey tägli- cher als nächtlicher Weile, und was ich vor Anfech- tungen und Streit mit solchen Gegnern gehabt, die unsichtbar und zum Theil nicht zu nennen sind, davon will ich auch nichts sagen, als nur dieses, daß meine redliche Meynung war, mein Leib und Leben dem Vaterlande, dem grossen GOtt aber meine Seele aufzuopffern.
Keinen fernern Umschweiff aber in meiner Erzehlung zu machen, so melde, daß wir 3. ge- schworne Brüder einander zu bestimmter Zeit am ebenfalls bestimmten Orte antraffen, weßwegen ich meinem lieben Vertrauten das consilium abe- undi gab, allein, er war in der Philosophie doch so weit gekommen, zu erwegen, daß es jetzo keine Zeit sey, mich, den er aus getreuen Hertzen vor vielen andern liebte, im Stiche zu lassen, ohngeachtet er sahe, daß ich 2. meiner allergetreusten Freunde bey mir hatte.
Aber weiter: wir machten unsere Sache gantz ordentlich, ich bekletterte ohne besonderes Grauen den Stein-Hauffen, der um des Lemilii Schand-Seule herum liegt, und lähnete mich auch so gar, nachdem ich mich niedergesetzt, mit dem Rücken gantz genau an dessen Schand-Säule, (welches ich wohl hätte können bleiben lassen); Aber der Centner meiner damahligen Hertzhafftigkeit oder Courage, wie man das Ding heutiges Tages
zu
Maniacus oder gar Delirante geweſen; es die- net aber demjenigen, der etwa ſo dencken moͤchte, zur freundlichen Nachricht, daß er von ſeinen Ge- dancken betrogen wird; Was ich aber ausge- ſtanden habe um dieſelbe Zeit, ſo wohl bey taͤgli- cher als naͤchtlicher Weile, und was ich vor Anfech- tungen und Streit mit ſolchen Gegnern gehabt, die unſichtbar und zum Theil nicht zu nennen ſind, davon will ich auch nichts ſagen, als nur dieſes, daß meine redliche Meynung war, mein Leib und Leben dem Vaterlande, dem groſſen GOtt aber meine Seele aufzuopffern.
Keinen fernern Umſchweiff aber in meiner Erzehlung zu machen, ſo melde, daß wir 3. ge- ſchworne Bruͤder einander zu beſtimmter Zeit am ebenfalls beſtimmten Orte antraffen, weßwegen ich meinem lieben Vertrauten das conſilium abe- undi gab, allein, er war in der Philoſophie doch ſo weit gekommen, zu erwegen, daß es jetzo keine Zeit ſey, mich, den er aus getreuen Hertzen vor vielen andern liebte, im Stiche zu laſſen, ohngeachtet er ſahe, daß ich 2. meiner allergetreuſten Freunde bey mir hatte.
Aber weiter: wir machten unſere Sache gantz ordentlich, ich bekletterte ohne beſonderes Grauen den Stein-Hauffen, der um des Lemilii Schand-Seule herum liegt, und laͤhnete mich auch ſo gar, nachdem ich mich niedergeſetzt, mit dem Ruͤcken gantz genau an deſſen Schand-Saͤule, (welches ich wohl haͤtte koͤnnen bleiben laſſen); Aber der Centner meiner damahligen Hertzhafftigkeit oder Courage, wie man das Ding heutiges Tages
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Maniacus oder gar Delirante geweſen; es die-
net aber demjenigen, der etwa ſo dencken moͤchte,
zur freundlichen Nachricht, daß er von ſeinen Ge-
dancken betrogen wird; Was ich aber ausge-
ſtanden habe um dieſelbe Zeit, ſo wohl bey taͤgli-
cher als naͤchtlicher Weile, und was ich vor Anfech-
tungen und Streit mit ſolchen Gegnern gehabt,
die unſichtbar und zum Theil nicht zu nennen ſind,
davon will ich auch nichts ſagen, als nur dieſes, daß
meine redliche Meynung war, mein Leib und Leben
dem Vaterlande, dem groſſen GOtt aber meine
Seele aufzuopffern.
Keinen fernern Umſchweiff aber in meiner
Erzehlung zu machen, ſo melde, daß wir 3. ge-
ſchworne Bruͤder einander zu beſtimmter Zeit am
ebenfalls beſtimmten Orte antraffen, weßwegen
ich meinem lieben Vertrauten das conſilium abe-
undi gab, allein, er war in der Philoſophie doch ſo
weit gekommen, zu erwegen, daß es jetzo keine Zeit
ſey, mich, den er aus getreuen Hertzen vor vielen
andern liebte, im Stiche zu laſſen, ohngeachtet er
ſahe, daß ich 2. meiner allergetreuſten Freunde bey
mir hatte.
Aber weiter: wir machten unſere Sache
gantz ordentlich, ich bekletterte ohne beſonderes
Grauen den Stein-Hauffen, der um des Lemilii
Schand-Seule herum liegt, und laͤhnete mich
auch ſo gar, nachdem ich mich niedergeſetzt, mit dem
Ruͤcken gantz genau an deſſen Schand-Saͤule,
(welches ich wohl haͤtte koͤnnen bleiben laſſen); Aber
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/350>, abgerufen am 25.11.2024.
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