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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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ner Grab-Stätte erscheinen, und mich mit
dir gantz allein, ohne Beyseyn weder Men-
schen noch Geister, besprechen.

Hierauf schien es, als wenn diese verfluchten
Geister einander die Hände reichten, und weiter
zusammen fort spazierten, biß in das Feuer-Loch,
welches unsere Portugiesen sich zum Kochen und
Braten gemacht, in welchem sie sich denn etliche
mahl bald lincks, bald rechts herum dreheten, her-
nach aber nach dem Gebürge zugiengen, und in
der Gegend des grossen Berges aus unsern Augen
verschwanden; wir höreten zwar alle drey, jedoch
nur in etwas, daß sie weiter mit einander redeten,
konten aber wegen der Ferne nichts eigentliches
verstehen, doch bemerckten wir, daß sie zum öfftern
mit den Füssen auf den Erdboden stiessen, auch
bald gegen das Gebürge, bald in das Feuer-Loch,
bald in andere Gegenden mit Fingern zeigten.

Wie nun aber nicht allein die fürchterlichen
Mitternachts-Stunden verschwunden waren, son-
dern sich auch schon einige Vorläuffer des Tags-
Lichts blicken liessen, so bekamen wir gedoppelten
Muth, und suchten unsere Ruhe-Stätte, nachdem
wir in dieser schreckhafften Nacht noch 5. so genann-
te Minions in den aufgestellten Schlingen gefan-
gen hatten, die wir mit zu den vorigen legten, im
übrigen aber keinem Menschen etwas davon sag-
ten, was uns in abgewichener Nacht erschienen
wäre.

Auch dieses angebrochenen Tages musten sich
die Portugiesischen Gäste annoch in unserer Ge-
genwart lustig machen, da wir ihnen denn von den

besten

ner Grab-Staͤtte erſcheinen, und mich mit
dir gantz allein, ohne Beyſeyn weder Men-
ſchen noch Geiſter, beſprechen.

Hierauf ſchien es, als wenn dieſe verfluchten
Geiſter einander die Haͤnde reichten, und weiter
zuſammen fort ſpazierten, biß in das Feuer-Loch,
welches unſere Portugieſen ſich zum Kochen und
Braten gemacht, in welchem ſie ſich denn etliche
mahl bald lincks, bald rechts herum dreheten, her-
nach aber nach dem Gebuͤrge zugiengen, und in
der Gegend des groſſen Berges aus unſern Augen
verſchwanden; wir hoͤreten zwar alle drey, jedoch
nur in etwas, daß ſie weiter mit einander redeten,
konten aber wegen der Ferne nichts eigentliches
verſtehen, doch bemerckten wir, daß ſie zum oͤfftern
mit den Fuͤſſen auf den Erdboden ſtieſſen, auch
bald gegen das Gebuͤrge, bald in das Feuer-Loch,
bald in andere Gegenden mit Fingern zeigten.

Wie nun aber nicht allein die fuͤrchterlichen
Mitternachts-Stunden verſchwunden waren, ſon-
dern ſich auch ſchon einige Vorlaͤuffer des Tags-
Lichts blicken lieſſen, ſo bekamen wir gedoppelten
Muth, und ſuchten unſere Ruhe-Staͤtte, nachdem
wir in dieſer ſchreckhafften Nacht noch 5. ſo genann-
te Minions in den aufgeſtellten Schlingen gefan-
gen hatten, die wir mit zu den vorigen legten, im
uͤbrigen aber keinem Menſchen etwas davon ſag-
ten, was uns in abgewichener Nacht erſchienen
waͤre.

Auch dieſes angebrochenen Tages muſten ſich
die Portugieſiſchen Gaͤſte annoch in unſerer Ge-
genwart luſtig machen, da wir ihnen denn von den

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[335/0345] ner Grab-Staͤtte erſcheinen, und mich mit dir gantz allein, ohne Beyſeyn weder Men- ſchen noch Geiſter, beſprechen. Hierauf ſchien es, als wenn dieſe verfluchten Geiſter einander die Haͤnde reichten, und weiter zuſammen fort ſpazierten, biß in das Feuer-Loch, welches unſere Portugieſen ſich zum Kochen und Braten gemacht, in welchem ſie ſich denn etliche mahl bald lincks, bald rechts herum dreheten, her- nach aber nach dem Gebuͤrge zugiengen, und in der Gegend des groſſen Berges aus unſern Augen verſchwanden; wir hoͤreten zwar alle drey, jedoch nur in etwas, daß ſie weiter mit einander redeten, konten aber wegen der Ferne nichts eigentliches verſtehen, doch bemerckten wir, daß ſie zum oͤfftern mit den Fuͤſſen auf den Erdboden ſtieſſen, auch bald gegen das Gebuͤrge, bald in das Feuer-Loch, bald in andere Gegenden mit Fingern zeigten. Wie nun aber nicht allein die fuͤrchterlichen Mitternachts-Stunden verſchwunden waren, ſon- dern ſich auch ſchon einige Vorlaͤuffer des Tags- Lichts blicken lieſſen, ſo bekamen wir gedoppelten Muth, und ſuchten unſere Ruhe-Staͤtte, nachdem wir in dieſer ſchreckhafften Nacht noch 5. ſo genann- te Minions in den aufgeſtellten Schlingen gefan- gen hatten, die wir mit zu den vorigen legten, im uͤbrigen aber keinem Menſchen etwas davon ſag- ten, was uns in abgewichener Nacht erſchienen waͤre. Auch dieſes angebrochenen Tages muſten ſich die Portugieſiſchen Gaͤſte annoch in unſerer Ge- genwart luſtig machen, da wir ihnen denn von den beſten

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/345>, abgerufen am 22.11.2024.