lichen Entschluß ertheilen kan, indem ein solches un- sern Aeltesten und Befehlshabern erstlich vorgetra- gen werden muß. So viel aber will ich euch verspre- chen, daß, wenn ihr GOtt fürchtet, getreu und red- lich, keinesweges aber etwa verrätherisch oder tü- ckisch an uns handelt, so möget ihr arbeiten nach eurem eigenen Belieben, so viel als ihr vermeynet, das etwa zu desto besserer Erhaltung eurer Gesund- heit erfordert werden möchte; Unterdessen möget ihr auch arbeiten, oder gantz u. gar nichts thun, als eurer Ruhe pflegen, so soll euch doch von Zeit zu Zeit, und zwar im Uberflusse so viel an Kost und Wein zugefüh- ret werden, daß ihr nicht zu klagen Ursache haben sol- let. Auser dem habt ihr ja die schönsten grossen und auch kleinern Vögel, die wilden Ziegen und noch vielmehr gutes Wildpret, worbey wir uns aber ausbitten, so wohl das Roth-als Schwartz-Wild- pret ein wenig behutsam zu tractiren, weiln wir un- sre Freude daran haben. Hergegen werdet ihr au- ser denen grösten Schildkröten und andern Meer- Thieren, welche man nebst den allervortreflichsten Fischen zur Speise gebraucht, den stärcksten Vor- rath ohne besondere Mühe antreffen, und euch die- selben, der Veränderung der Speisen wegen, zu Nu- tze machen können. Hiernächst wollen wir euch al- lerhand Handwercks-Zeug, als grosse und kleinere Sägen, grosse und kleine Holtz-Aexte und Hand- Beile, ingleichen Hacken, Picken, Schauffeln, Spaden und dergleichen, so viel, als nöthig zu seyn scheinet, zuschicken, als wormit ihr euch eurer Be- quemlichkeit nach diese oder jene Bewegung zu Er- haltung der Gesundheit, nicht aber zur Schwächung
des
IV.Theil. (x)
lichen Entſchluß ertheilen kan, indem ein ſolches un- ſern Aelteſten und Befehlshabern erſtlich vorgetra- gen werden muß. So viel aber will ich euch verſpre- chen, daß, wenn ihr GOtt fuͤrchtet, getreu und red- lich, keinesweges aber etwa verraͤtheriſch oder tuͤ- ckiſch an uns handelt, ſo moͤget ihr arbeiten nach eurem eigenen Belieben, ſo viel als ihr vermeynet, das etwa zu deſto beſſerer Erhaltung eurer Geſund- heit erfordert werden moͤchte; Unterdeſſen moͤget ihr auch arbeiten, oder gantz u. gar nichts thun, als eurer Ruhe pflegen, ſo ſoll euch doch von Zeit zu Zeit, und zwar im Uberfluſſe ſo viel an Koſt und Wein zugefuͤh- ret werden, daß ihr nicht zu klagen Urſache haben ſol- let. Auſer dem habt ihr ja die ſchoͤnſten groſſen und auch kleinern Voͤgel, die wilden Ziegen und noch vielmehr gutes Wildpret, worbey wir uns aber ausbitten, ſo wohl das Roth-als Schwartz-Wild- pret ein wenig behutſam zu tractiren, weiln wir un- ſre Freude daran haben. Hergegen werdet ihr au- ſer denen groͤſten Schildkroͤten und andern Meer- Thieren, welche man nebſt den allervortreflichſten Fiſchen zur Speiſe gebraucht, den ſtaͤrckſten Vor- rath ohne beſondere Muͤhe antreffen, und euch die- ſelben, der Veraͤnderung der Speiſen wegen, zu Nu- tze machen koͤnnen. Hiernaͤchſt wollen wir euch al- lerhand Handwercks-Zeug, als groſſe und kleinere Saͤgen, groſſe und kleine Holtz-Aexte und Hand- Beile, ingleichen Hacken, Picken, Schauffeln, Spaden und dergleichen, ſo viel, als noͤthig zu ſeyn ſcheinet, zuſchicken, als wormit ihr euch eurer Be- quemlichkeit nach dieſe oder jene Bewegung zu Er- haltung der Geſundheit, nicht aber zur Schwaͤchung
des
IV.Theil. (x)
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0331"n="321"/>
lichen Entſchluß ertheilen kan, indem ein ſolches un-<lb/>ſern Aelteſten und Befehlshabern erſtlich vorgetra-<lb/>
gen werden muß. So viel aber will ich euch verſpre-<lb/>
chen, daß, wenn ihr GOtt fuͤrchtet, getreu und red-<lb/>
lich, keinesweges aber etwa verraͤtheriſch oder tuͤ-<lb/>
ckiſch an uns handelt, ſo moͤget ihr arbeiten nach<lb/>
eurem eigenen Belieben, ſo viel als ihr vermeynet,<lb/>
das etwa zu deſto beſſerer Erhaltung eurer Geſund-<lb/>
heit erfordert werden moͤchte; Unterdeſſen moͤget ihr<lb/>
auch arbeiten, oder gantz u. gar nichts thun, als eurer<lb/>
Ruhe pflegen, ſo ſoll euch doch von Zeit zu Zeit, und<lb/>
zwar im Uberfluſſe ſo viel an Koſt und Wein zugefuͤh-<lb/>
ret werden, daß ihr nicht zu klagen Urſache haben ſol-<lb/>
let. Auſer dem habt ihr ja die ſchoͤnſten groſſen und<lb/>
auch kleinern Voͤgel, die wilden Ziegen und noch<lb/>
vielmehr gutes Wildpret, worbey wir uns aber<lb/>
ausbitten, ſo wohl das Roth-als Schwartz-Wild-<lb/>
pret ein wenig behutſam zu <hirendition="#aq">tractir</hi>en, weiln wir un-<lb/>ſre Freude daran haben. Hergegen werdet ihr au-<lb/>ſer denen groͤſten Schildkroͤten und andern Meer-<lb/>
Thieren, welche man nebſt den allervortreflichſten<lb/>
Fiſchen zur Speiſe gebraucht, den ſtaͤrckſten Vor-<lb/>
rath ohne beſondere Muͤhe antreffen, und euch die-<lb/>ſelben, der Veraͤnderung der Speiſen wegen, zu Nu-<lb/>
tze machen koͤnnen. Hiernaͤchſt wollen wir euch al-<lb/>
lerhand Handwercks-Zeug, als groſſe und kleinere<lb/>
Saͤgen, groſſe und kleine Holtz-Aexte und Hand-<lb/>
Beile, ingleichen Hacken, Picken, Schauffeln,<lb/>
Spaden und dergleichen, ſo viel, als noͤthig zu ſeyn<lb/>ſcheinet, zuſchicken, als wormit ihr euch eurer Be-<lb/>
quemlichkeit nach dieſe oder jene Bewegung zu Er-<lb/>
haltung der Geſundheit, nicht aber zur Schwaͤchung<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">IV.</hi></hi><hirendition="#fr">Theil.</hi> (x)</fw><fwplace="bottom"type="catch">des</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[321/0331]
lichen Entſchluß ertheilen kan, indem ein ſolches un-
ſern Aelteſten und Befehlshabern erſtlich vorgetra-
gen werden muß. So viel aber will ich euch verſpre-
chen, daß, wenn ihr GOtt fuͤrchtet, getreu und red-
lich, keinesweges aber etwa verraͤtheriſch oder tuͤ-
ckiſch an uns handelt, ſo moͤget ihr arbeiten nach
eurem eigenen Belieben, ſo viel als ihr vermeynet,
das etwa zu deſto beſſerer Erhaltung eurer Geſund-
heit erfordert werden moͤchte; Unterdeſſen moͤget ihr
auch arbeiten, oder gantz u. gar nichts thun, als eurer
Ruhe pflegen, ſo ſoll euch doch von Zeit zu Zeit, und
zwar im Uberfluſſe ſo viel an Koſt und Wein zugefuͤh-
ret werden, daß ihr nicht zu klagen Urſache haben ſol-
let. Auſer dem habt ihr ja die ſchoͤnſten groſſen und
auch kleinern Voͤgel, die wilden Ziegen und noch
vielmehr gutes Wildpret, worbey wir uns aber
ausbitten, ſo wohl das Roth-als Schwartz-Wild-
pret ein wenig behutſam zu tractiren, weiln wir un-
ſre Freude daran haben. Hergegen werdet ihr au-
ſer denen groͤſten Schildkroͤten und andern Meer-
Thieren, welche man nebſt den allervortreflichſten
Fiſchen zur Speiſe gebraucht, den ſtaͤrckſten Vor-
rath ohne beſondere Muͤhe antreffen, und euch die-
ſelben, der Veraͤnderung der Speiſen wegen, zu Nu-
tze machen koͤnnen. Hiernaͤchſt wollen wir euch al-
lerhand Handwercks-Zeug, als groſſe und kleinere
Saͤgen, groſſe und kleine Holtz-Aexte und Hand-
Beile, ingleichen Hacken, Picken, Schauffeln,
Spaden und dergleichen, ſo viel, als noͤthig zu ſeyn
ſcheinet, zuſchicken, als wormit ihr euch eurer Be-
quemlichkeit nach dieſe oder jene Bewegung zu Er-
haltung der Geſundheit, nicht aber zur Schwaͤchung
des
IV. Theil. (x)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/331>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.