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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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nigem Vermögen vollkommen zufrieden sind.
Wir machen uns allerseits eine gantz beson-
dere Freude, Sie, wertheste Herrn und Freun-
de! nach einer (wie wir von unserm lieben

Capitain Horn dem Aeltern bereits in etwas
vernommen haben) beschwerlichen und ver-
drüßlichen Reise glücklich bey uns zusehen,
wünschen uns anbey nichts mehr, als dieses,
daß Sie uns im Stande finden mögen, Jh-
nen nach Würden ein und anderes Vergnü-
gen zumachen; Jedoch, weilen wir ohnfehl-
bar das Glück haben werden, Dieselben noch
eine gute Zeitlang bey uns zu sehen, um
vollkommen auszurasten, als werden sich
vielleicht binnen dieser Zeit mit Hülffe des
Himmels Mittel finden, Jhnen unsere
Wohlgewogenheit und Erkänntlichkeit zu
zeigen, zumahlen, da wir vernommen, daß
Sie auf der gantzen Fahrt und vor einige
uns mit gebrachte Sachen viele Sorge ge-
tragen. Wir bitten nochmahls allerseits,
Sie belieben es sich bey uns wohlgefallen
zu lassen, und mit möglichst guter Bewir-
thung vorlieb zu nehmen.

Da nun der Regente ausgeredet, und sich
wieder hingesetzt hatte, redete mein Bruder also:

Hochgebiethende, Hochgeehrteste Herrn!

Es hat uns mein Bruder, sonderlich auf
der Rück-Reise, 1000. fach viel Gutes von
Jhnen und dieser gantzen hochgeschätzten

Republique erzählet, sonderlich aber, daß die

Got-

nigem Veꝛmoͤgen vollkommen zufrieden ſind.
Wir machen uns allerſeits eine gantz beſon-
dere Freude, Sie, wertheſte Herrn und Freun-
de! nach einer (wie wir von unſerm lieben

Capitain Horn dem Aeltern bereits in etwas
vernommen haben) beſchwerlichen und ver-
druͤßlichen Reiſe gluͤcklich bey uns zuſehen,
wuͤnſchen uns anbey nichts mehr, als dieſes,
daß Sie uns im Stande finden moͤgen, Jh-
nen nach Wuͤrden ein und anderes Vergnuͤ-
gen zumachen; Jedoch, weilen wir ohnfehl-
bar das Gluͤck haben werden, Dieſelben noch
eine gute Zeitlang bey uns zu ſehen, um
vollkommen auszuraſten, als werden ſich
vielleicht binnen dieſer Zeit mit Huͤlffe des
Himmels Mittel finden, Jhnen unſere
Wohlgewogenheit und Erkaͤnntlichkeit zu
zeigen, zumahlen, da wir vernommen, daß
Sie auf der gantzen Fahrt und vor einige
uns mit gebrachte Sachen viele Sorge ge-
tragen. Wir bitten nochmahls allerſeits,
Sie belieben es ſich bey uns wohlgefallen
zu laſſen, und mit moͤglichſt guter Bewir-
thung vorlieb zu nehmen.

Da nun der Regente ausgeredet, und ſich
wieder hingeſetzt hatte, redete mein Bruder alſo:

Hochgebiethende, Hochgeehrteſte Herrn!

Es hat uns mein Bruder, ſonderlich auf
der Ruͤck-Reiſe, 1000. fach viel Gutes von
Jhnen und dieſer gantzen hochgeſchaͤtzten

Republique erzaͤhlet, ſonderlich aber, daß die

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[203/0213] nigem Veꝛmoͤgen vollkommen zufrieden ſind. Wir machen uns allerſeits eine gantz beſon- dere Freude, Sie, wertheſte Herrn und Freun- de! nach einer (wie wir von unſerm lieben Capitain Horn dem Aeltern bereits in etwas vernommen haben) beſchwerlichen und ver- druͤßlichen Reiſe gluͤcklich bey uns zuſehen, wuͤnſchen uns anbey nichts mehr, als dieſes, daß Sie uns im Stande finden moͤgen, Jh- nen nach Wuͤrden ein und anderes Vergnuͤ- gen zumachen; Jedoch, weilen wir ohnfehl- bar das Gluͤck haben werden, Dieſelben noch eine gute Zeitlang bey uns zu ſehen, um vollkommen auszuraſten, als werden ſich vielleicht binnen dieſer Zeit mit Huͤlffe des Himmels Mittel finden, Jhnen unſere Wohlgewogenheit und Erkaͤnntlichkeit zu zeigen, zumahlen, da wir vernommen, daß Sie auf der gantzen Fahrt und vor einige uns mit gebrachte Sachen viele Sorge ge- tragen. Wir bitten nochmahls allerſeits, Sie belieben es ſich bey uns wohlgefallen zu laſſen, und mit moͤglichſt guter Bewir- thung vorlieb zu nehmen. Da nun der Regente ausgeredet, und ſich wieder hingeſetzt hatte, redete mein Bruder alſo: Hochgebiethende, Hochgeehrteſte Herrn! Es hat uns mein Bruder, ſonderlich auf der Ruͤck-Reiſe, 1000. fach viel Gutes von Jhnen und dieſer gantzen hochgeſchaͤtzten Republique erzaͤhlet, ſonderlich aber, daß die Got-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/213>, abgerufen am 04.05.2024.