&q;kleine Weile über uns gewähret hat, so lasset &q;uns mit demüthigen und danckbaren Hertzen &q;ingesammt vor ihn treten. GOtt bereite un- &q;ser aller Hertzen zur ihm gefälligen Andacht, &q;durch die Krafft des heiligen Geistes, in un- &q;sers HErrn und Heylandes JEsu CHristi &q;Nahmen, Amen!
Als der Gottesdienst in der Kirche zum Ende war, und wir auf dem grünen Platze etwas stille stunden, worbey der Capitain Horn der vor- derste war, hätte man sein blaues Wunder sehen sollen, wie unsere Leute, alt und jung, ja Kinder, die kaum 2. biß 3. Jahr alt waren, um ihn herum gelauffen kamen; die Alten küsseten ihm Stirne, Backen und Mund, und wenn die jüngern und kleinern Kinder sahen, daß sie nicht an ihn hin- auf reichen konten, so küsseten sie ihm die Hände, auch so gar die Kleider, welches Ceremoniel ih- nen kein Mensch auf der Welt gezeiget und vor- gemacht hatte, sondern sie thatens aus unschuldi- ger einfältiger Liebe.
Dieses währete, biß wir zur Taffel geruffen wurden, nach deren Abtragung Capitain Horn seine Reise-Erzählung folgender Maassen fortsetzte:
Meine Herrn, auch allerwertheste Brüder, Gönner und Freunde!
Jch habe gestern, wo mir recht ist, in dem Periodo abgebrochen, was Maassen wir von dem Gouverneurder grünen Jnsuln, der seine Re- sidenz und eine wichtige Festung auf einer Jnsul, S. Jago genannt, hatte, so herrlich tractiret wor-
den;
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&q;kleine Weile uͤber uns gewaͤhret hat, ſo laſſet &q;uns mit demuͤthigen und danckbaren Hertzen &q;ingeſammt vor ihn treten. GOtt bereite un- &q;ſer aller Hertzen zur ihm gefaͤlligen Andacht, &q;durch die Krafft des heiligen Geiſtes, in un- &q;ſers HErrn und Heylandes JEſu CHriſti &q;Nahmen, Amen!
Als der Gottesdienſt in der Kirche zum Ende war, und wir auf dem gruͤnen Platze etwas ſtille ſtunden, worbey der Capitain Horn der vor- derſte war, haͤtte man ſein blaues Wunder ſehen ſollen, wie unſere Leute, alt und jung, ja Kinder, die kaum 2. biß 3. Jahr alt waren, um ihn herum gelauffen kamen; die Alten kuͤſſeten ihm Stirne, Backen und Mund, und wenn die juͤngern und kleinern Kinder ſahen, daß ſie nicht an ihn hin- auf reichen konten, ſo kuͤſſeten ſie ihm die Haͤnde, auch ſo gar die Kleider, welches Ceremoniel ih- nen kein Menſch auf der Welt gezeiget und vor- gemacht hatte, ſondern ſie thatens aus unſchuldi- ger einfaͤltiger Liebe.
Dieſes waͤhrete, biß wir zur Taffel geruffen wurden, nach deren Abtragung Capitain Horn ſeine Reiſe-Erzaͤhlung folgender Maaſſen fortſetzte:
Meine Herrn, auch allerwertheſte Bruͤder, Goͤnner und Freunde!
Jch habe geſtern, wo mir recht iſt, in dem Periodo abgebrochen, was Maaſſen wir von dem Gouverneurder gruͤnen Jnſuln, der ſeine Re- ſidenz und eine wichtige Feſtung auf einer Jnſul, S. Jago genannt, hatte, ſo herrlich tractiret wor-
den;
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&q;ſers HErrn und Heylandes JEſu CHriſti
&q;Nahmen, Amen!
Als der Gottesdienſt in der Kirche zum
Ende war, und wir auf dem gruͤnen Platze etwas
ſtille ſtunden, worbey der Capitain Horn der vor-
derſte war, haͤtte man ſein blaues Wunder ſehen
ſollen, wie unſere Leute, alt und jung, ja Kinder,
die kaum 2. biß 3. Jahr alt waren, um ihn herum
gelauffen kamen; die Alten kuͤſſeten ihm Stirne,
Backen und Mund, und wenn die juͤngern und
kleinern Kinder ſahen, daß ſie nicht an ihn hin-
auf reichen konten, ſo kuͤſſeten ſie ihm die Haͤnde,
auch ſo gar die Kleider, welches Ceremoniel ih-
nen kein Menſch auf der Welt gezeiget und vor-
gemacht hatte, ſondern ſie thatens aus unſchuldi-
ger einfaͤltiger Liebe.
Dieſes waͤhrete, biß wir zur Taffel geruffen
wurden, nach deren Abtragung Capitain Horn
ſeine Reiſe-Erzaͤhlung folgender Maaſſen fortſetzte:
Meine Herrn, auch allerwertheſte Bruͤder,
Goͤnner und Freunde!
Jch habe geſtern, wo mir recht iſt, in dem
Periodo abgebrochen, was Maaſſen wir von dem
Gouverneur der gruͤnen Jnſuln, der ſeine Re-
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/157>, abgerufen am 24.11.2024.
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