ser Jnsul getaufft, und gleich diesen ihren Lands- Leuten aus dem Heyden-ins Christenthum gefüh- ret wurde; es hatte aber dieselbe unter der Zeit un- sers Abwesens einen feinen Mann aus dem Simo- nischen Geschlechte bekommen, jedoch voritzo lag sie eben in 6. Wochen, weil sie kurtz vor unserer Ankunfft eine junge Tochter zur Welt gebracht hatte, und eben dieserwegen war sie noch nicht zum Vorscheine gekommen. Jedoch nachdem ich, viel- leicht manchem Leser zum Verdruß, mich bey den Geistlichen Begebenheiten etwas lange aufgehal- ten und dennoch manches Betrachtens-würdige zu- rück gelassen, welches aber vielleicht hier und dar noch beyläuffig mit eingestreuet werden kan; so muß mich nun wohl auch befleißigen, Bericht ab- zustatten, wie die Sachen fernerweit nicht allein seit unsers Abseyns, sondern auch nach unserer glücklichen Zurückkunfft eingerichtet worden.
Die 7. Einkömmlinge, so Mons. Horn vor dem da gelassen, (NB. die im ander Theile pag. 560. specificirt sind) hatten sich gantz wohl berathen, 3. unter ihnen, nehmlich, Tau, Pür und Berthold, welche vorhero andern Secten zugethan ge- wesen, waren nicht nur zur Evangelisch-Lutheri- schen Religion übergetreten, sondern hatten sich auch bereits verheyrathet, und mehrentheils neben den Häusern ihrer Schwieger-Eltern und Freunde neue Häuser und Werckstätten aufgebauet, derge- stalt, daß Buch, der Nadler, in Davids-Raum; Dietrich, der jungeMechanicus, (welcher Mons. Plagers seiner Frauen Schwester bekommen, und be- reits ein künstlicher und fleißiger Mann war,) und
Herbst,
(F 3)
ſer Jnſul getaufft, und gleich dieſen ihren Lands- Leuten aus dem Heyden-ins Chriſtenthum gefuͤh- ret wurde; es hatte aber dieſelbe unter der Zeit un- ſers Abweſens einen feinen Mann aus dem Simo- niſchen Geſchlechte bekommen, jedoch voritzo lag ſie eben in 6. Wochen, weil ſie kurtz vor unſerer Ankunfft eine junge Tochter zur Welt gebracht hatte, und eben dieſerwegen war ſie noch nicht zum Vorſcheine gekommen. Jedoch nachdem ich, viel- leicht manchem Leſer zum Verdruß, mich bey den Geiſtlichen Begebenheiten etwas lange aufgehal- ten und dennoch manches Betrachtens-wuͤrdige zu- ruͤck gelaſſen, welches aber vielleicht hier und dar noch beylaͤuffig mit eingeſtreuet werden kan; ſo muß mich nun wohl auch befleißigen, Bericht ab- zuſtatten, wie die Sachen fernerweit nicht allein ſeit unſers Abſeyns, ſondern auch nach unſerer gluͤcklichen Zuruͤckkunfft eingerichtet worden.
Die 7. Einkoͤmmlinge, ſo Monſ. Horn vor dem da gelaſſen, (NB. die im ander Theile pag. 560. ſpecificirt ſind) hatten ſich gantz wohl berathen, 3. unter ihnen, nehmlich, Tau, Puͤr und Berthold, welche vorhero andern Secten zugethan ge- weſen, waren nicht nur zur Evangeliſch-Lutheri- ſchen Religion uͤbergetreten, ſondern hatten ſich auch bereits verheyrathet, und mehrentheils neben den Haͤuſern ihrer Schwieger-Eltern und Freunde neue Haͤuſer und Werckſtaͤtten aufgebauet, derge- ſtalt, daß Buch, der Nadler, in Davids-Raum; Dietrich, der jungeMechanicus, (welcher Monſ. Plagers ſeiner Frauen Schweſter bekom̃en, und be- reits ein kuͤnſtlicher und fleißiger Mann war,) und
Herbſt,
(F 3)
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ſer Jnſul getaufft, und gleich dieſen ihren Lands-
Leuten aus dem Heyden-ins Chriſtenthum gefuͤh-
ret wurde; es hatte aber dieſelbe unter der Zeit un-
ſers Abweſens einen feinen Mann aus dem Simo-
niſchen Geſchlechte bekommen, jedoch voritzo lag
ſie eben in 6. Wochen, weil ſie kurtz vor unſerer
Ankunfft eine junge Tochter zur Welt gebracht
hatte, und eben dieſerwegen war ſie noch nicht zum
Vorſcheine gekommen. Jedoch nachdem ich, viel-
leicht manchem Leſer zum Verdruß, mich bey den
Geiſtlichen Begebenheiten etwas lange aufgehal-
ten und dennoch manches Betrachtens-wuͤrdige zu-
ruͤck gelaſſen, welches aber vielleicht hier und dar
noch beylaͤuffig mit eingeſtreuet werden kan; ſo
muß mich nun wohl auch befleißigen, Bericht ab-
zuſtatten, wie die Sachen fernerweit nicht allein
ſeit unſers Abſeyns, ſondern auch nach unſerer
gluͤcklichen Zuruͤckkunfft eingerichtet worden.
Die 7. Einkoͤmmlinge, ſo Monſ. Horn vor dem
da gelaſſen, (NB. die im ander Theile pag. 560.
ſpecificirt ſind) hatten ſich gantz wohl berathen,
3. unter ihnen, nehmlich, Tau, Puͤr und Berthold,
welche vorhero andern Secten zugethan ge-
weſen, waren nicht nur zur Evangeliſch-Lutheri-
ſchen Religion uͤbergetreten, ſondern hatten ſich
auch bereits verheyrathet, und mehrentheils neben
den Haͤuſern ihrer Schwieger-Eltern und Freunde
neue Haͤuſer und Werckſtaͤtten aufgebauet, derge-
ſtalt, daß Buch, der Nadler, in Davids-Raum;
Dietrich, der junge Mechanicus, (welcher Monſ.
Plagers ſeiner Frauen Schweſter bekom̃en, und be-
reits ein kuͤnſtlicher und fleißiger Mann war,) und
Herbſt,
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/93>, abgerufen am 25.11.2024.
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