Schmeltzer hielt erstlich eine Rede, die ohngefähr eine halbe Stunde währete, worinnen er von der Pflicht der Priester gegen ihre Zuhörer, und dann auch von der Pflicht der Zuhörer oder anver- trauten Seelen gegen ihre Priester, sehr beweg- lich handelte, stellete nachhero diese seine geliebten Mit-Arbeiter am Wort, der gantzen Felsenburgi- schen Gemeine vor, segnete sie ein, beschloß mit einem schönen Gebethe und Wunsche vor beyde Theile, intonirte hernach den Lob-Gesang: HErr GOtt, dich loben wir, etc. etc. Hierauf wurde vom Orgel-Chore unter Tormpeten und Paucken Schalle, ingleichen von der gantzen Gemeine, der- selbe biß zu Ende gesungen, und auch unter der Zeit, das auf der Alberts-Burg stehende schwere Ge- schütz nach gegebenem Zeichen vier mahl abgefeuert. Nach gesprochenem Segen und angestimmten Lie- de: Nun dancket alle GOtt, etc. etc. also, nachge- endigtem GOttes-Dienste, wurden die Canonen nochmahls binnen einer | Stunde dreymahl gelöset, auch eine gantze Stunde lang geläutet, und der Choral:Von GOtt will ich nicht lassen etc. etc. vom Thurme geblasen, worauf denn alle gegen- wärtige Felsenburger in verschiedenen Zimmern der Albertus-Burg köstlich tractiret wurden, gegen Abend aber alle, biß auf etliche alte Greise, wieder in ihre Wohnung kehreten. Folgende zwey Ta- ge wurden nicht weniger so andächtig als frölich zu gebracht, Herr Mag. Schmeltzer aber wegen seiner vielen gehabten Sorgen und Bemühungen, in Anordnung dieser gantzen Fest-Ceremonien, mit Predigen verschonet, indem Herr Schmeltzer
jun.
Schmeltzer hielt erſtlich eine Rede, die ohngefaͤhr eine halbe Stunde waͤhrete, worinnen er von der Pflicht der Prieſter gegen ihre Zuhoͤrer, und dann auch von der Pflicht der Zuhoͤrer oder anver- trauten Seelen gegen ihre Prieſter, ſehr beweg- lich handelte, ſtellete nachhero dieſe ſeine geliebten Mit-Arbeiter am Wort, der gantzen Felſenburgi- ſchen Gemeine vor, ſegnete ſie ein, beſchloß mit einem ſchoͤnen Gebethe und Wunſche vor beyde Theile, intonirte hernach den Lob-Geſang: HErr GOtt, dich loben wir, ꝛc. ꝛc. Hierauf wurde vom Orgel-Chore unter Tormpeten und Paucken Schalle, ingleichen von der gantzen Gemeine, der- ſelbe biß zu Ende geſungen, und auch unter der Zeit, das auf der Alberts-Burg ſtehende ſchwere Ge- ſchuͤtz nach gegebenem Zeichen vier mahl abgefeuert. Nach geſprochenem Segen und angeſtimmten Lie- de: Nun dancket alle GOtt, ꝛc. ꝛc. alſo, nachge- endigtem GOttes-Dienſte, wurden die Canonen nochmahls binnen einer | Stunde dreymahl geloͤſet, auch eine gantze Stunde lang gelaͤutet, und der Choral:Von GOtt will ich nicht laſſen ꝛc. ꝛc. vom Thurme geblaſen, worauf denn alle gegen- waͤrtige Felſenburger in verſchiedenen Zimmern der Albertus-Burg koͤſtlich tractiret wurden, gegen Abend aber alle, biß auf etliche alte Greiſe, wieder in ihre Wohnung kehreten. Folgende zwey Ta- ge wurden nicht weniger ſo andaͤchtig als froͤlich zu gebracht, Herr Mag. Schmeltzer aber wegen ſeiner vielen gehabten Sorgen und Bemuͤhungen, in Anordnung dieſer gantzen Feſt-Ceremonien, mit Predigen verſchonet, indem Herr Schmeltzer
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Schmeltzer hielt erſtlich eine Rede, die ohngefaͤhr
eine halbe Stunde waͤhrete, worinnen er von
der Pflicht der Prieſter gegen ihre Zuhoͤrer, und
dann auch von der Pflicht der Zuhoͤrer oder anver-
trauten Seelen gegen ihre Prieſter, ſehr beweg-
lich handelte, ſtellete nachhero dieſe ſeine geliebten
Mit-Arbeiter am Wort, der gantzen Felſenburgi-
ſchen Gemeine vor, ſegnete ſie ein, beſchloß mit
einem ſchoͤnen Gebethe und Wunſche vor beyde
Theile, intonirte hernach den Lob-Geſang: HErr
GOtt, dich loben wir, ꝛc. ꝛc. Hierauf wurde
vom Orgel-Chore unter Tormpeten und Paucken
Schalle, ingleichen von der gantzen Gemeine, der-
ſelbe biß zu Ende geſungen, und auch unter der Zeit,
das auf der Alberts-Burg ſtehende ſchwere Ge-
ſchuͤtz nach gegebenem Zeichen vier mahl abgefeuert.
Nach geſprochenem Segen und angeſtimmten Lie-
de: Nun dancket alle GOtt, ꝛc. ꝛc. alſo, nachge-
endigtem GOttes-Dienſte, wurden die Canonen
nochmahls binnen einer | Stunde dreymahl geloͤſet,
auch eine gantze Stunde lang gelaͤutet, und der
Choral: Von GOtt will ich nicht laſſen ꝛc. ꝛc.
vom Thurme geblaſen, worauf denn alle gegen-
waͤrtige Felſenburger in verſchiedenen Zimmern der
Albertus-Burg koͤſtlich tractiret wurden, gegen
Abend aber alle, biß auf etliche alte Greiſe, wieder
in ihre Wohnung kehreten. Folgende zwey Ta-
ge wurden nicht weniger ſo andaͤchtig als froͤlich
zu gebracht, Herr Mag. Schmeltzer aber wegen
ſeiner vielen gehabten Sorgen und Bemuͤhungen,
in Anordnung dieſer gantzen Feſt-Ceremonien,
mit Predigen verſchonet, indem Herr Schmeltzer
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/90>, abgerufen am 25.11.2024.
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