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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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cirte van Blac, allein, ich kan aus dem Kopffe nicht
alles so ordentlich hersagen, sondern muß erstlich
meine Schrifften darzu nehmen. Auf dieses über-
reichte ihm der Alt-Vater das Buch, und sagte:
Da sehet ihr die eigene Handschrifft des jüngsten
Bruders eures Groß-Groß-Vaters, worüber van
Blac
sich theils erfreuete, theils betrübte, etliche
Seiten darinnen überlase, und es bald wieder zu-
rück gab, sich | aber ausbath, ihm zu erlauben, selbi-
ges gantz durch zu lesen, wenn er erstlich seine al-
ten Urkunden dabey legen könte. Der Alt-Va-
ter versprach, ihm solches zu erlauben, doch wür-
de er sich so dann auch gefallen lassen, ihm seine
väterlichen und selbst eigenen Geschichten zu erzeh-
len, welches denn van Blac gantz willig und offen-
hertzig zu thun angelobte.

Unter diesen Gesprächen war der Abend heran
gerückt, Herr Wolffgang kam vom Schiffe zu-
rücke, und berichtete, daß diesen Tag abermahls
ziemliche Lasten herauf gebracht wären, so, daß
nicht zu zweiffeln, es würde vor Ende der zukünff-
tigen Woche alles Guth auf der Jnsul stehen. Die
übrigen stelleten sich auch ein, derowegen wurde
bald nach der Abend-Mahlzeit Betstunde gehalten,
und wir legten uns sogleich zur Ruhe, um mor-
genden Sonntag den GOttes-Dienst desto mun-
terer abzuwarten.

Nachdem nun abermahls die Nacht dem Tage
gewichen, wurden die Einwohner der Jnsul durch
einen Canonen-Schuß vor dem Albertus-Hügel
aufgeweckt, und ihnen hiermit das Zeichen gegeben,
daß sie sich bald auf den Kirch-Weg begeben solten,

hier-
(E 2)

cirte van Blac, allein, ich kan aus dem Kopffe nicht
alles ſo ordentlich herſagen, ſondern muß erſtlich
meine Schrifften darzu nehmen. Auf dieſes uͤber-
reichte ihm der Alt-Vater das Buch, und ſagte:
Da ſehet ihr die eigene Handſchrifft des juͤngſten
Bruders eures Groß-Groß-Vaters, woruͤber van
Blac
ſich theils erfreuete, theils betruͤbte, etliche
Seiten darinnen uͤberlaſe, und es bald wieder zu-
ruͤck gab, ſich | aber ausbath, ihm zu erlauben, ſelbi-
ges gantz durch zu leſen, wenn er erſtlich ſeine al-
ten Urkunden dabey legen koͤnte. Der Alt-Va-
ter verſprach, ihm ſolches zu erlauben, doch wuͤr-
de er ſich ſo dann auch gefallen laſſen, ihm ſeine
vaͤterlichen und ſelbſt eigenen Geſchichten zu erzeh-
len, welches denn van Blac gantz willig und offen-
hertzig zu thun angelobte.

Unter dieſen Geſpraͤchen war der Abend heran
geruͤckt, Herr Wolffgang kam vom Schiffe zu-
ruͤcke, und berichtete, daß dieſen Tag abermahls
ziemliche Laſten herauf gebracht waͤren, ſo, daß
nicht zu zweiffeln, es wuͤrde vor Ende der zukuͤnff-
tigen Woche alles Guth auf der Jnſul ſtehen. Die
uͤbrigen ſtelleten ſich auch ein, derowegen wurde
bald nach der Abend-Mahlzeit Betſtunde gehalten,
und wir legten uns ſogleich zur Ruhe, um mor-
genden Sonntag den GOttes-Dienſt deſto mun-
terer abzuwarten.

Nachdem nun abermahls die Nacht dem Tage
gewichen, wurden die Einwohner der Jnſul durch
einen Canonen-Schuß vor dem Albertus-Huͤgel
aufgeweckt, und ihnen hiermit das Zeichen gegeben,
daß ſie ſich bald auf den Kirch-Weg begeben ſolten,

hier-
(E 2)
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[67/0075] cirte van Blac, allein, ich kan aus dem Kopffe nicht alles ſo ordentlich herſagen, ſondern muß erſtlich meine Schrifften darzu nehmen. Auf dieſes uͤber- reichte ihm der Alt-Vater das Buch, und ſagte: Da ſehet ihr die eigene Handſchrifft des juͤngſten Bruders eures Groß-Groß-Vaters, woruͤber van Blac ſich theils erfreuete, theils betruͤbte, etliche Seiten darinnen uͤberlaſe, und es bald wieder zu- ruͤck gab, ſich | aber ausbath, ihm zu erlauben, ſelbi- ges gantz durch zu leſen, wenn er erſtlich ſeine al- ten Urkunden dabey legen koͤnte. Der Alt-Va- ter verſprach, ihm ſolches zu erlauben, doch wuͤr- de er ſich ſo dann auch gefallen laſſen, ihm ſeine vaͤterlichen und ſelbſt eigenen Geſchichten zu erzeh- len, welches denn van Blac gantz willig und offen- hertzig zu thun angelobte. Unter dieſen Geſpraͤchen war der Abend heran geruͤckt, Herr Wolffgang kam vom Schiffe zu- ruͤcke, und berichtete, daß dieſen Tag abermahls ziemliche Laſten herauf gebracht waͤren, ſo, daß nicht zu zweiffeln, es wuͤrde vor Ende der zukuͤnff- tigen Woche alles Guth auf der Jnſul ſtehen. Die uͤbrigen ſtelleten ſich auch ein, derowegen wurde bald nach der Abend-Mahlzeit Betſtunde gehalten, und wir legten uns ſogleich zur Ruhe, um mor- genden Sonntag den GOttes-Dienſt deſto mun- terer abzuwarten. Nachdem nun abermahls die Nacht dem Tage gewichen, wurden die Einwohner der Jnſul durch einen Canonen-Schuß vor dem Albertus-Huͤgel aufgeweckt, und ihnen hiermit das Zeichen gegeben, daß ſie ſich bald auf den Kirch-Weg begeben ſolten, hier- (E 2)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/75>, abgerufen am 22.11.2024.