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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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jedoch numerirte Mons. Litzberg die küpffernen und
ich die steinernen mit spitzigen Jnstrumenten, indem
oben und unten an den Täfleins Platz genung dar-
zu war. Auf allen Tafeln durchgehends, befan-
den sich auf jeder Seite nicht mehr und nicht weni-
ger als 13. Zeilen Schrifft, die aber von uns so we-
nig gelesen, als nur ein eintziger Buchstabe oder
Character erkandt werden konte. Mons. Litzberg
wurde vor allen andern hierüber dergestalt verdrüß-
lich und ungedultig, daß er sprach: "Wolte der"
Himmel! daß alle in diesem Berge befindlichen"
Kostbarkeiten zu blossen gemeinen Steinen wür-"
den, wenn ich nur dargegen das Vergnügen ha-"
ben solte, diese Schrifft lesen und auslegen zu"
können."

Viele, worunter auch ich, waren mit ihm ein-
stimmig, der Wunsch aber vergeblich, derowegen
wurde alles wiederum ordentlich nach den Num-
mern hinein gelegt, und wir begaben uns an den
andern Tisch, huben die güldene Platte gleichsalls
auf, und fanden unter derselben 402. güldene Tafeln,
jede 9. Zoll lang, 7. Zoll breit und ein achtel Zoll
dicke. Auf jeglicher Seite waren ebenfals nicht
mehr als 13. Zeilen, jedoch die Littern oder Chara-
cters
etwas gröber ausgestochen, als in den vor-
herigen küpffernen und steinernen. Sie wurden
alle ebenfalls numerirt, und biß auf weitern Be-
scheid indessen wieder an ihren Ort und Stelle ge-
legt.

Lincker Hand, in der etwas dunckeln Ecke, sa-
he man eine, gleich einem Back-Troge ausgehaue-
ne steinerne Lager-Statt, vor derselben einen Ab-

satz,
(X 5)

jedoch numerirte Monſ. Litzberg die kuͤpffernen und
ich die ſteinernen mit ſpitzigen Jnſtrumenten, indem
oben und unten an den Taͤfleins Platz genung dar-
zu war. Auf allen Tafeln durchgehends, befan-
den ſich auf jeder Seite nicht mehr und nicht weni-
ger als 13. Zeilen Schrifft, die aber von uns ſo we-
nig geleſen, als nur ein eintziger Buchſtabe oder
Character erkandt werden konte. Monſ. Litzberg
wurde vor allen andern hieruͤber dergeſtalt verdruͤß-
lich und ungedultig, daß er ſprach: „Wolte der„
Himmel! daß alle in dieſem Berge befindlichen„
Koſtbarkeiten zu bloſſen gemeinen Steinen wuͤr-„
den, wenn ich nur dargegen das Vergnuͤgen ha-„
ben ſolte, dieſe Schrifft leſen und auslegen zu„
koͤnnen.‟

Viele, worunter auch ich, waren mit ihm ein-
ſtimmig, der Wunſch aber vergeblich, derowegen
wurde alles wiederum ordentlich nach den Num-
mern hinein gelegt, und wir begaben uns an den
andern Tiſch, huben die guͤldene Platte gleichſalls
auf, und fanden unter derſelben 402. guͤldene Tafeln,
jede 9. Zoll lang, 7. Zoll breit und ein achtel Zoll
dicke. Auf jeglicher Seite waren ebenfals nicht
mehr als 13. Zeilen, jedoch die Littern oder Chara-
cters
etwas groͤber ausgeſtochen, als in den vor-
herigen kuͤpffernen und ſteinernen. Sie wurden
alle ebenfalls numerirt, und biß auf weitern Be-
ſcheid indeſſen wieder an ihren Ort und Stelle ge-
legt.

Lincker Hand, in der etwas dunckeln Ecke, ſa-
he man eine, gleich einem Back-Troge ausgehaue-
ne ſteinerne Lager-Statt, vor derſelben einen Ab-

ſatz,
(X 5)
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[329/0337] jedoch numerirte Monſ. Litzberg die kuͤpffernen und ich die ſteinernen mit ſpitzigen Jnſtrumenten, indem oben und unten an den Taͤfleins Platz genung dar- zu war. Auf allen Tafeln durchgehends, befan- den ſich auf jeder Seite nicht mehr und nicht weni- ger als 13. Zeilen Schrifft, die aber von uns ſo we- nig geleſen, als nur ein eintziger Buchſtabe oder Character erkandt werden konte. Monſ. Litzberg wurde vor allen andern hieruͤber dergeſtalt verdruͤß- lich und ungedultig, daß er ſprach: „Wolte der„ Himmel! daß alle in dieſem Berge befindlichen„ Koſtbarkeiten zu bloſſen gemeinen Steinen wuͤr-„ den, wenn ich nur dargegen das Vergnuͤgen ha-„ ben ſolte, dieſe Schrifft leſen und auslegen zu„ koͤnnen.‟ Viele, worunter auch ich, waren mit ihm ein- ſtimmig, der Wunſch aber vergeblich, derowegen wurde alles wiederum ordentlich nach den Num- mern hinein gelegt, und wir begaben uns an den andern Tiſch, huben die guͤldene Platte gleichſalls auf, und fanden unter derſelben 402. guͤldene Tafeln, jede 9. Zoll lang, 7. Zoll breit und ein achtel Zoll dicke. Auf jeglicher Seite waren ebenfals nicht mehr als 13. Zeilen, jedoch die Littern oder Chara- cters etwas groͤber ausgeſtochen, als in den vor- herigen kuͤpffernen und ſteinernen. Sie wurden alle ebenfalls numerirt, und biß auf weitern Be- ſcheid indeſſen wieder an ihren Ort und Stelle ge- legt. Lincker Hand, in der etwas dunckeln Ecke, ſa- he man eine, gleich einem Back-Troge ausgehaue- ne ſteinerne Lager-Statt, vor derſelben einen Ab- ſatz, (X 5)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/337>, abgerufen am 25.11.2024.