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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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so lange ruhig zu schlafen, als es ihm selbst möglich
wäre, ich aber bestellete ein paar geschickte Knaben
zu seiner Bedienung, welche ihn, so bald er aufge-
standen, behörig bedienen, hernach zu Herr Mag.
Schmeltzern
zum Caffee führen solten, und begab
mich, ohngeacht es fast Mitternacht war, nebst
Mons. Litzbergen, Kramern und Lademannen
auf den Weg nach der Ostlichen Höhe, um auf
derselben kommenden Morgen unser Schiff bey dem
vor Ancker liegenden anfahren zu sehen. Wir er-
reichten das Wacht-Haus auf der Ostlichen Höhe
noch lange vor anbrechenden Tage, legten uns dero-
wegen noch auf ein paar Stunden zur Ruhe, und
schliefen so lange, bis wir durch die donnernden
Canonen, wormit so wohl unser, als das vor Ancker
liegende Schiff einander begrüsseten, aufgeweckt
wurden. Es mochte wohl ohngefehr 8. Uhr seyn, da
sich die Unsern an das Gast-Schiff anhiengen, weß-
wegen wir durch überflüßige Neugierigkeit sattsam
vergnügt zurück kehreten, und noch mehr ermüdet
um Mittags-Zeit auf der Alberts-Burg wieder ein-
traffen, allwo Herr Wolffgang ebenfalls zurücke ge-
kommen war.

Nachdem wir die Mittags-Mahlzeit eingenom-
men hatten, bat sich der Capitain Horn von selbsten
die Freyheit aus, eine so kurtz als möglich gefassete
Relation von seiner Reise, seit dem er im Novembr.
1725. von uns Abschied genommen, abzustatten,
weiln nun alle Anwesende höchst begierig waren, sel-
bige mit anzuhören, als setzten wir uns sämtlich in be-
quemliche Ordnung, worauf Mons. Horn folgen-
dergestalt zu reden anfing:

Nach-

ſo lange ruhig zu ſchlafen, als es ihm ſelbſt moͤglich
waͤre, ich aber beſtellete ein paar geſchickte Knaben
zu ſeiner Bedienung, welche ihn, ſo bald er aufge-
ſtanden, behoͤrig bedienen, hernach zu Herr Mag.
Schmeltzern
zum Caffée fuͤhren ſolten, und begab
mich, ohngeacht es faſt Mitternacht war, nebſt
Monſ. Litzbergen, Kramern und Lademannen
auf den Weg nach der Oſtlichen Hoͤhe, um auf
derſelben kommenden Morgen unſer Schiff bey dem
vor Ancker liegenden anfahren zu ſehen. Wir er-
reichten das Wacht-Haus auf der Oſtlichen Hoͤhe
noch lange vor anbrechenden Tage, legten uns dero-
wegen noch auf ein paar Stunden zur Ruhe, und
ſchliefen ſo lange, bis wir durch die donnernden
Canonen, wormit ſo wohl unſer, als das vor Ancker
liegende Schiff einander begruͤſſeten, aufgeweckt
wurden. Es mochte wohl ohngefehr 8. Uhr ſeyn, da
ſich die Unſern an das Gaſt-Schiff anhiengen, weß-
wegen wir durch uͤberfluͤßige Neugierigkeit ſattſam
vergnuͤgt zuruͤck kehreten, und noch mehr ermuͤdet
um Mittags-Zeit auf der Alberts-Burg wieder ein-
traffen, allwo Herr Wolffgang ebenfalls zuruͤcke ge-
kommen war.

Nachdem wir die Mittags-Mahlzeit eingenom-
men hatten, bat ſich der Capitain Horn von ſelbſten
die Freyheit aus, eine ſo kurtz als moͤglich gefaſſete
Relation von ſeiner Reiſe, ſeit dem er im Novembr.
1725. von uns Abſchied genommen, abzuſtatten,
weiln nun alle Anweſende hoͤchſt begierig waren, ſel-
bige mit anzuhoͤren, als ſetzten wir uns ſaͤmtlich in be-
quemliche Ordnung, worauf Monſ. Horn folgen-
dergeſtalt zu reden anfing:

Nach-
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[520/0536] ſo lange ruhig zu ſchlafen, als es ihm ſelbſt moͤglich waͤre, ich aber beſtellete ein paar geſchickte Knaben zu ſeiner Bedienung, welche ihn, ſo bald er aufge- ſtanden, behoͤrig bedienen, hernach zu Herr Mag. Schmeltzern zum Caffée fuͤhren ſolten, und begab mich, ohngeacht es faſt Mitternacht war, nebſt Monſ. Litzbergen, Kramern und Lademannen auf den Weg nach der Oſtlichen Hoͤhe, um auf derſelben kommenden Morgen unſer Schiff bey dem vor Ancker liegenden anfahren zu ſehen. Wir er- reichten das Wacht-Haus auf der Oſtlichen Hoͤhe noch lange vor anbrechenden Tage, legten uns dero- wegen noch auf ein paar Stunden zur Ruhe, und ſchliefen ſo lange, bis wir durch die donnernden Canonen, wormit ſo wohl unſer, als das vor Ancker liegende Schiff einander begruͤſſeten, aufgeweckt wurden. Es mochte wohl ohngefehr 8. Uhr ſeyn, da ſich die Unſern an das Gaſt-Schiff anhiengen, weß- wegen wir durch uͤberfluͤßige Neugierigkeit ſattſam vergnuͤgt zuruͤck kehreten, und noch mehr ermuͤdet um Mittags-Zeit auf der Alberts-Burg wieder ein- traffen, allwo Herr Wolffgang ebenfalls zuruͤcke ge- kommen war. Nachdem wir die Mittags-Mahlzeit eingenom- men hatten, bat ſich der Capitain Horn von ſelbſten die Freyheit aus, eine ſo kurtz als moͤglich gefaſſete Relation von ſeiner Reiſe, ſeit dem er im Novembr. 1725. von uns Abſchied genommen, abzuſtatten, weiln nun alle Anweſende hoͤchſt begierig waren, ſel- bige mit anzuhoͤren, als ſetzten wir uns ſaͤmtlich in be- quemliche Ordnung, worauf Monſ. Horn folgen- dergeſtalt zu reden anfing: Nach-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/536>, abgerufen am 25.11.2024.